■ Gewerkschaften erhöhen Drohpotential: HBV: Ladenschluss belastet Arbeits-Bündnis
Berlin (dpa) – Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) hat mit Konsequenzen für das Bündnis für Arbeit gedroht, falls das Ladenschlussgesetz kippt. Franziska Wiethold, im HBV-Vorstand für den Einzelhandel zuständig, sagte dem Berliner Tagesspiegel: „Wir werden gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften für das freie Wochenende streiten. Auch im Bündnis für Arbeit.“ Wenn die SPD in der Frage des Ladenschlusses gegen grundlegende Arbeitnehmerinteressen handele, werde die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften „sicher konfliktträchtiger – auch im Bündnis“.
Wiethold lehnte auch eine Verlängerung der Öffnungszeiten an Werktagen auf 22 Uhr ab, auch wenn dafür die Geschäfte an Sonntagen geschlossen blieben. Nach ZDF-Informationen erwägt dies die Bundesregierung. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE), der eine Sonntagsöffnung ebenfalls ablehnt, signalisierte im Saarländischen Rundfunk dagegen Gesprächsbereitschaft für eine verlängerte Öffnungszeit an Werktagen.
Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Kaspereit, hatte im Mitteldeutschen Rundfunk auf ein Gutachten zum Ladenschluss verwiesen, das die Bundesregierung im Herbst erwartet. Wenn daraus hervorgehe, dass eine Öffnung an Werktagen bis 22 Uhr sinnvoll sei, werde man darüber reden. Kommentar Seite 9
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