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Gewalttat in Bremen an Silvester15-Jähriger stirbt nach Prügelattacke

Mehrere junge Männer hatten den jungen Syrer bedrängt und ihm schwere Kopfverletzungen zugefügt. Er verstarb im Krankenhaus. Ein Tatmotiv ist bisher nicht bekannt.

Während andere Menschen ausgelassen feiern, wird ein syrischer Jugendlicher totgeprügelt Foto: dpa

Bremen dpa | Ein 15-Jähriger ist Tage nach einer Prügelattacke in der Silvesternacht in Bremen im Krankenhaus gestorben. Nach Polizeiangaben stammte der Jugendliche aus Syrien. Von einem fremdenfeindlichen Hintergrund gehen die Ermittlungsbehörden derzeit nicht aus, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen, Frank Passade, am Sonntag sagte. Weitere Details wollte er nicht nennen.

Der Jugendliche war in der Silvesternacht in Bremer Stadtteil Blumenthal von mehreren Menschen angegriffen worden und hatte dabei schwere Kopfverletzungen erlitten. Er musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Am Samstag teilte die Polizei mit, der 15-Jährige sei gestorben.

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln den Angaben zufolge unter Hochdruck. Bis Freitagabend hatte die Polizei noch auf Pressearbeit verzichtet, um die „kriminalpolizeilichen Ermittlungen im Umfeld der betroffenen Personen nicht zu gefährden“. Am Samstag bat die Polizei darum, von Presseanfragen abzusehen. In der kommenden Woche wollen die Ermittler detaillierte Informationen bekanntgeben.

Nach Polizeiangaben hatten Zeugen ausgesagt, dass der Junge von einer größeren Gruppe bedrängt worden war. Mehrere junge Männer sollen auf den Jugendlichen eingeschlagen haben. Zu der Nationalität der Verdächtigen machten die Ermittler keine Angaben.

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4 Kommentare

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  • Regionales Verbrechen. Warum muss die Nationalität des Opfers genannt werden?

    • @Test123:

      Weil es gesellschaftlich relevant ist. Araber verprügeln Transvestiten in Berlin? Sollte man so sagen dürfen. Deutsche (steht da nicht) verprügeln Syrer mit Todesfolge? Sollte man so sagen. Bevor sich alle aufregen: Das ist eine dpa-Meldung.

      • @Mark2013:

        Laut Polizei-Pressemitteilung gibt es keine Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat.

         

        Daher verstehe ich nicht, warum eine Meldung über so ein "normales" Verbrechen überhaupt derart prominent auf der TAZ-Webseite platziert wird.

         

        Und erst recht nicht, warum die Nationalität des Opfers genannt wird.

         

        Besteht da etwa ein Zusammenhang?

        • @modulaire:

          Laut Radio Bremen handelt sich bei den Tatverdächtigen um Kurden.