Gewalt in Nepal: Bombenanschlag vor Wahllokal
In Nepal hat es bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung Kämpfe zwischen Anhängern verschiedener Parteien gegeben. Das Land ist politisch instabil.
KATHMANDU dpa/ap | Die Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung in Nepal ist am Dienstag von einem Bombenanschlag überschattet worden. Bei der Explosion vor einem Wahllokal in Kathmandu wurden drei wartende Menschen verletzt, darunter ein achtjähriger Junge, wie die Polizei mitteilte.
In mehreren Städten kam es außerdem zu Zusammenstößen zwischen Anhängern verschiedener Parteien. 200.000 Sicherheitskräfte bewachten die Wahllokale, darunter laut dem Nachrichtenportal eKantipur auch 960 Bombenräumkommandos.
Schon am Montag hatte es in Kathmandu und anderen Städten mehrere Explosionen gegeben. Zudem griffen Aktivisten ein Wahllokal in einem Bergdorf rund 400 Kilometer westlich der Hauptstadt an. Die Polizei gab nach Angaben der örtlichen Regierung Warnschüsse ab, um die Angreifer zu vertreiben.
Rund 12,5 Millionen Menschen des Himalaya-Staates sind dazu aufgerufen, 601 Volksvertreter zu wählen. Die Hauptaufgabe der Abgeordneten wird darin bestehen, für den politisch intstablien Himalaya-Staat ein neues Grundgesetz auszuarbeiten. Gleichzeitig fungiert die Versammlung als Parlament und wird eine neue Regierung aufstellen.
Die im Jahr 2008 gewählte verfassungsgebende Versammlung konnte sich nicht auf ein Grundgesetz einigen. Streit zwischen den Parteien gab es vor allem darüber, wie viel Macht der Präsident und der Premierminister bekommen und in wie viele Bundesländer Nepal aufgeteilt werden soll. Seit der Auflösung der Versammlung vor anderthalb Jahren befindet sich Nepal in einer politischen Krise.
Die größten Chancen bei der Wahl werden den Maoisten, der sozialdemokratischen Kongresspartei und den Marxisten-Leninisten der UML eingeräumt. 33 Splitterparteien boykottieren die Abstimmung. Sie riefen die Menschen auf, zu Hause zu bleiben.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!