Erste Wahl in Nepals Demokratie: Regieren bald die Kommunisten?
Erst seit 2015 hat Nepal eine demokratische Verfassung. Nach der ersten Wahl seitdem, könnte nun eine Koalition aus zwei kommunistischen Parteien regieren.
In der Nationalversammlung werden 165 Sitze direkt gewählt, 110 werden basierend auf dem Verhältniswahlrecht an Parteien vergeben. Die bei der letzten Wahl stärkste Partei, der Kongress von Nepal, gewann bislang nur drei Sitze.
Sudheer Sharma von der Zeitung Kantipur sagte, die Allianz schneide so gut ab, weil ihre Stimmen nicht wie bei vorherigen Wahlen aufgeteilt seien. Die Parteien der Allianz hätten auch eine stabile Regierung für die nächsten fünf Jahre versprochen.
Nepal hat in den vergangenen elf Jahren zehn Ministerpräsidenten gehabt. Die politische Instabilität wird für langsame Fortschritte in Nepal verantwortlich gemacht, das eines der ärmsten Länder der Welt ist. Nepals langsamer Weg hin zu einer Demokratie hatte 2006 begonnen, als Demonstranten den König zur Aufgabe seiner Macht zwangen. Zwei Jahre später schaffte das Land die jahrhundertealte Monarchie offiziell ab. Streit unter politischen Parteien verzögerte bis 2015 die Umsetzung der neuen Verfassung, in der Nepal zu einer Republik erklärt wurde.
Die früheren Rebellen der Kommunistischen Partei von Nepal (Maoistisches Zentrum) hatten zwischen 1996 und 2006 gegen Regierungssoldaten gekämpft. Sie beteiligten sich an einem Friedensabkommen, das von den Vereinten Nationen überwacht wurde.
Nach Behördenangaben könnte es noch Tage dauern, bis die Endergebnisse feststehen. Die Wahl hatte in zwei Phasen stattgefunden. Die nördliche Hälfte des Landes wählte am 26. November, der Rest am Donnerstag.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“