: Geschwärzt
Anja Röhl ist Tochter des Publizisten und Konkret-Gründers Klaus Rainer Röhl. Die 58-Jährige hat ein Buch geschrieben, das kürzlich unter dem Titel „Die Frau meines Vaters. Erinnerungen an Ulrike“ erschienen ist. Gemeint ist Ulrike Meinhof, RAF-Ikone und Stiefmutter der Autorin. Laut Röhls Memoiren sei Meinhof die einzige Erwachsene gewesen, die sie als Kind wirklich verstanden habe, die für sie gegen den Vater Partei ergriff und der sie sich zugehörig fühlte. Auch nach der Trennung des Paares habe Röhl sich Meinhof verbunden gefühlt, sie im Gefängnis besucht und ihr Briefe geschrieben. Das Aufsehenerregende an dem Buch ist aber nicht die posthume Heroisierung Meinhofs, sondern sind vielmehr die Missbrauchsvorwürfe gegen den Vater, von denen sowohl Klaus Rainer Röhl als auch die Halbgeschwister von Anja Röhl sich distanzieren. Nach einem langen Rechtsstreit wurden Aussagen über die Kinder von Ulrike Meinhof im Buch geschwärzt.
■ Lesung Anja Röhl: „Buchkönigin“, Hobrechtstr. 65, Dienstag, 19.30 Uhr, 5/3 €