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Geschlechterstreit bei PiratenParteichef hält Gender-Debatte für unnötig

Der Geschlechterstreit in der Piratenpartei geht weiter: Die Frauen-Initiative "Piratinnen" wächst. Doch Parteichef Seipenbusch glaubt nicht, dass seine Partei eine Gender-Debatte braucht.

"Wir sind Post-Gender": Piratenpartei am Bundestagswahl-Abend. Bild: dpa

BERLIN taz | Eine Gender-Debatte in der Piratenpartei? Nach Ansicht der Parteispitze gibt es die überhaupt nicht. "Wir haben kein Gleichberechtigungsproblem und das wird auch sicherlich nicht Thema in der Piratenpartei werden", sagt der Bundeschef der Partei, Jens Seipenbusch.

Die Reaktion überrascht. Hatten doch vor knapp zwei Wochen mehrere Frauen die Initiative "Piratinnen" gegründet, um sich über ihre Erfahrungen und Probleme in der männerdominierten Partei auszutauschen (taz berichtete). Nachdem die Initiatorin Lena Simon eine Mailingliste nur für Frauen gestartet hatte, wurde sie in Internetforen der Partei mit Kritik und Häme überschüttet.

Inzwischen haben sich fast 70 Frauen auf dem Mailingverteiler der Initiative angemeldet. Dennoch spricht Piratenparteichef Seipenbusch davon, dass die "Piratinnen"-Iniatorin Simon "ziemlich alleine dasteht".

Parteiinterne Kritiker werfen Simon und ihren Mitstreiterinnen in Piraten-Foren und Blogs zudem vor, dass sie sich doch auch den bereits bestehenden Arbeitsgruppen zum Thema Frauen und Männer hätten anschließen können.

Genau das habe sie zunächst auch versucht, sagt Simon, doch ihre Anliegen seien dort nicht ernst genommen worden. Eine ihrer "Piratinnen"-Kolleginnen schildert ähnliche Erfahrungen, will aber namentlich nicht genannt werden.

Dazu kommt, dass offenbar bei den Piraten niemand so recht weiß, welche der mindestens vier Arbeitsgruppen zum Thema Gleichberechtigung innerhalb der Partei überhaupt noch am Leben ist. "Nach einem anfänglichen Aktivitätsanstieg ist die AG Gender leider seit einigen Monaten weitgehend inaktiv", sagt Boris Turovskiy, der die AG Gender erst im September ins Leben gerufen hatte. Die Wiki-Seiten der anderen beiden Arbeitsgruppen "AG Frauen" und "Gesellschaftliche Gleichberechtigung" ließen vermuten, dass dort ähnliche Zustände herrschten, sagt Turovskiy.

Immerhin: Der Chef der Berliner Piraten, Andreas Baum, hat sich nach dem Vorstoß der "Piratinnen" inzwischen mit Initiatorin Lena Simon getroffen. Er nehme die Probleme und Anliegen der Frauen ernst und gestehe ihnen zu, ihre Initative weiter voranzutreiben, berichtete Simon nach dem Treffen.

UPDATE 11.3.2010, 10 Uhr:

Der Piratenpartei-Vorsitzende Jens Seipenbusch legt Wert auf die Feststellung, dass er keine Debatte innerhalb seiner Partei unterdrücken möchte. "Ich lehne keine Debatte ab und werde auch keine Debatte unterdrücken", erklärte er nach Lektüre unseres Berichtes der taz.

Zudem bestreitet Seipenbusch, gesagt zu haben "Wir sind Post-Gender." Wir haben das Zitat daher entfernt.

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59 Kommentare

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  • D
    Dominik

    Kein Problem eine AG zu gründen, allerdings darf keiner ausgeschlossen werden, sonst wird dem Grundprinzip der Piraten widersprochen. Also, auch dort gilt: Männer müssen zugelassen werden und es muss eine gewisse Transparenz darüber geben, was ihr macht.

     

    Ich hab kein Problem mit dem Thema, nur ihr müsst schon versuchen die Leute mitzunehmen.

  • JP
    Joe P. Cool

    @katharina

     

    "Frauen werden doch noch gerne in "Männerberufen" diskriminiert. Ist so. Ich sehe kaum Männer an Verkaufskassen oder die putzen gehen."

     

    An meinem Arbeitsplatz sieht das so aus: Die Büros werden von 1-2 Frauen geputzt. Das Treppenhaus: 2/3 Frauen, 1/3 Männer. Die Fenster: Nur Männer.

     

    Bei Discountern an der Kasse: ca. 20% Männer. Bei Hebammen: 100% Frauen.

     

    Wo findet bei diesen Beispielen Diskriminierung statt?

     

    "Dagegen arbeiten Männer halt im Bau."

     

    Hab auch schon mal 1 oder 2 Bauarbeiterinnen gesehen. Bei der Müllabfuhr nur Männer. Da findet wahrscheinlich eine gnadenlose Frauendiskriminierung statt.

     

    Für mich ist eines klar: Diskriminierung lässt sich nicht mit Statistiken beweisen.

  • JP
    Joe P. Cool

    @xxr

     

    "Meiner Meinung wird die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern gerade dadurch gefährdet, dass man sie unterscheidet."

     

    Klar. Kein Knistern mehr zwischen Männern und Frauen, keine Schmetterlinge im Bauch. Öde Neue Welt.

     

    "Zudem hat sich gezeigt, dass das binäre Geschlechtssystem ähnlich wie die Heteronormativität einige Schwierigkeiten mit sich bringt."

     

    Das Leben insgesamt bringt einige Schwierigkeiten mit sich.

     

    "Statt den Kindern ihren individuellen Freiraum zu lassen, wird in der Erziehung darauf geachtet, dass z.B. Jungen eher mit Spielzeugautos und Mädchen eher mit Puppen spielen."

     

    Du bist auf dem Diskussionsstand der 70er. Gegenbeispiel: Meine Frau und ich haben unseren Sohn ohne jeden normativen Druck erzogen. Im Kindergarten hat er oft mit den Mädchen Verkleiden gespielt. Zu Hause hatte er Barbiepuppen. Heute als 10jähriger spielt er Fußball, Lego und interessiert sich für Ritter, alles ohne elterliche Anweisung. Wenn es normativen Druck gibt, dann von anderen Kindern.

     

    "Bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften funktioniert diese Rollenverteilung ohnehin nicht mehr. Ein Grund, weshalb ich das binäre Geschlechtssystem ablehne."

     

    Die Evolution hat das binäre Geschlechtssystem seit einigen hundert Millionen Jahren etabliert. Alle höher entwickelten Arten haben ein binäres Geschlechtssystem. Es ist außerdem Dreh- und Angelpunkt der kulturellen Evolution der Menschheit. Es ist tief in unseren Sprachen verankert. Wen interessiert, ob du dieses System ablehnst?

     

    "Ein weiterer Grund wäre, dass man nicht alle Menschen eindeutig einem Geschlecht zuordnen kann (Intersexuelle, auch als Zwitter bekannt) oder dass sich Menschen dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen (Transgender)."

     

    Na und? Deswegen sind doch "männlich" und "weiblich" weiterhin nützliche, anwendbare Begriffe. Auch Grautöne werden über Schwarz und Weiß definiert.

     

    "Für mich als Pirat sind das genug Gründe, eine Unterscheidung zwischen Geschlechtern sowie darin verbundene Ausgrenzungen abzulehnen."

     

    Welche praktischen Konsequenzen hat deine Ablehnung? Darf deine Freundin im Restaurant immer bezahlen und die Getränkekästen die Treppe raufschleppen? So sieht Fortschritt aus.

     

    Komplette Ignoranz auf der Faktenebene verbunden mit soziokulturellem Geschwurbel. Da hilft nur noch Sarkasmus.

  • JT
    James T. Kirk

    Der Begriff "Gender" ist ein theoretisches Konstrukt, das sich prinzipiell als falsch und unplausibel herausstellen kann und können muß.

     

    Jeder Mensch, der noch halbwegs bei Verstand ist, wird wohl den ideologischen Hintergrund der Gender-Hysterie wahrnehmen.

     

    Wir können also getrost davon ausgehen, das in wenigen Jahrzehnten niemand mehr von einem "sozialen Geschlecht" und dergleichen sprechen wird.

     

    Ich frage mich, wie blind viele Menschen sind, daß sie nicht die ideologischen Bedürfnisse hinter der Gender-Pandemie und deren politische Zweckgerichtetheit, also Korruptheit realisieren.

     

    Ich denke, Gutmenschentum ist hier das größte Hindernis.

     

    Wenn überhaupt, gibt es also nur eine Geschlechter- oder Gleichberechtigungsdebatte.

     

    Aber bis zur Gleichberechtigung der Männer ist noch ein weiter Weg. Wann haben wir endlich 50% männliche Kindergärtner, Grundschullehrer und Krankenpfleger?

     

    Dann erst sind wir richtig toll "gleichberechtigt". Das sind wir jetzt noch nicht, gell?

     

    Unfaßbar, was mit uns Männern geschieht.

     

    Nur noch ein Satz: Erst schmerzt regelrecht, wie schwachgeistig viele Journalisten, Politiker etc. sind. Wie wenig viele Menschen diese neurotische Gleichberechtigungsideologie infragezustellen in der Lage sind.

     

    Nicht zu vergessen: Unsere Geschlechtlichkeit ist natürlich ausschließlich "kulturell" bedingt. Weil sonst ließe sich diese Ideologie ja nicht aufrechterhalten. Gell?

     

    Eins noch: Es gehört zu diesem Szenario, daß Feministinnen, Gender-Gläubige, linke Gutmenschen und dergleichen diesen Humor und diese Argumente gar nicht zu verstehen in der Lage sind.

  • MD
    Mirco da Silva

    Herr Seipenbusch unterschrieb zwar am 20.09.2006 das Grndungsprotokoll der Piratenpartei, aber anstatt die Gelegenheit zur Aufklärung eines (nicht nur unter Parteimitgliedern) weitverbreiteten Mißverständnisses beizutragen, hält er für ebenso opportun ein ganz wesentliches Detail daraus zu verschweigen.

     

    Aus dem Gründungsprotokoll:

     

    "Mitgliederbezeichnung

     

    Bezieht sich ausschliesslich auf die Satzung, und nicht darauf wie wir uns in der Öffentlichkeit zeigen.

     

    Beide Begriffe werden geschlechtsneutral verwendet

     

    "Mitglied" => 16

    [...]

    "Pirat" => Mehrheit"

     

    Quelle; http://wiki.piratenpartei.de/images/4/4a/Gruendungsprotokoll.pdf

     

    Herrn Seipenbuschs "Post-Gender"-Dementi und der Beteuerung seiner eigenen Neutralität stehe ich insofern eher skeptisch gegenüber.

  • A
    Adrian

    Gender-Debatte... Tussis.

  • J
    Just@nuhb

    Nach allem was ich las und vor allem in Anbetracht des Artikels bleibt mir nur eines zu sagen:

    Zwar bin ich kein Pirat, doch finde ich, dass der Hinweis auf die eindeutig seeräuberischen Tendenzen der Partei fehlt.

    P.S.: Passt auf, sonst schieben sie euch noch Süßigkeiten (das ist keine Metapher!) unter!

  • C
    Carlito

    Also bitte, wer wird sich denn bitte angestrengt über die Piratenpartei äußern wollen. Ihr Nerds. Uffta Uffta täterä.

  • K
    Karsten

    Entertainment vom Feinsten. Ein weitgehend nichtssagender Artikel, aber wunderbare Kommentare. Das kann sich kein Kabarettist ausdenken.

  • K
    Klingelhella

    bwa. ha.... ha... danke an die taz! Wenn ihr ziel- und sinnlos der Piratenpartei eine einschenkt, dann sind die Kommentarseiten immer besonders lang und lustig. Ihr habt mir also gerade meine Mittagspause versüßt. Den nächsten PP-Artikel bitte direkt unter "die Wahrheit" oder "Gurke des Tages".

  • F
    freies-denken

    Die Piratenpartei ist keine Partei mit Substanz.

    Dies war meine Meinung vor der Wahl, als ich deren

    Programm gelesen hatte.

     

    Zu Einseitg zu wenig Werte.

     

    Durch diese offene Diskussion wurde ich nur bestätigt

    dass die Piratenpartei mehr nur eine Idee war.

     

    Wir sind in DE weit entfernt von Gleichberechtigung

    zwischen Mann und Frau!!

  • FR
    Fabio Reinhardt

    Interssant. Wenn man den ganzen Artikel liest und dann die Dinge subtrahiert, die Jens Seipenbusch nicht gesagt und auch nicht gemeint hat, dann bleibt eigentlich nicht viel übrig, was nicht in einem der anderen Artikel zu genau diesem Thema auch schon erschienen ist. Mit anderen Worten stellt sich dann überhaupt die Frage, was einen weiteren Artikel zu diesem Thema, der keine wirklich neuen Elemente darstellt, rechtfertigt.

     

    Da Jens weder für seine übertriebene Polemik noch für die Unterdrückung von Debatten, noch dazu, zu seinen getätigten Aussagen im Nachhinein nicht mehr zu stehen, bekannt ist, gehe ich davon aus, dass die Autorin das entweder ähnlich gesehen hat und ihre unzureichende Story nach all der Recherche nicht einfach einstampfen wollte oder sich wohl einfach verhört hat, was die "Zitate" anging. Da ich grundsätzlich immer das Positive unterstelle, muss es sich wohl um das zweitere handeln.

     

    PS: Damit will ich nicht sagen, dass es hier keine Story gab. Aber sich die Mühe zu machen, so wie Lena Rohrbach das kürzlich auf Aggregat7 getan hat, ausführlich zu recherchieren und die Fakten entemotionalisiert und entskandalisiert darzustellen, ist hier eben nicht versucht worden. http://aggregat7.ath.cx/2010/03/10/zum-genderthema-in-der-piratenpartei

  • M
    mir

    Die ganze Diskussion, die um dieses Thema geführt wird zeigt eigentlich nur eines: Wir, also unsere Gesellschaft, ist meilenweit davon entfernt, Geschlechterdiskriminierung hinter sich gelassen zu haben.

     

    Und das gilt auch für die Piratenpartei. Ob uns (der Gesellschaft als Ganzem) eine geschlechtsspezifische Mailingliste auf diesem Weg hilft, weiß ich nicht.

  • K
    KdN

    Die Piratenpartei hat rund 11‘000 Mitglieder.

    70 Frauen sind auf dem Mailingverteiler der Initiative. (0.063..%)

    Noch Fragen?

  • F
    freies-denken

    @Richard Detzer @arabella

     

    Wenn man nix mehr weiß muss es wohl rechts und links

    Radikal sein ??!

     

    Es lebe die Bildung!! Bravo! :-)

  • F
    freies-denken

    Die Piratenpartei muss erwachsen werden und

    dass man Debatten nicht wegleugnen verdrängen

    kann, werden wohl alle nachlernen müssen.

     

    @ Richard Detzer "Wen" interressiert Ihr Schnitzel

    und die Hetze gegen Linkspartei gäähn.

  • PS
    Peter Silie

    1.) GeschlechterMarkierung in der Datenbank ist doch sinnvoll. Wer möchte schon im Anschreiben als Mann mit "Frau" angeredet werde und viceversae.

    Wir haben nunmal 2 Geschlechter. So what?

     

    2.) Und ansonsten ist die Debatte, nicht nur hier, vollkommen überflüssig. Lasst doch jeden Menschen selber über sein Leben entscheiden. Und was für einen Beruf er ergreift. Ich brauche den Schutz des Staates gegen Zockerbanken und teure Medikamente, aber nicht bei der Gestaltung meines persönlichen Glücks.

  • P
    prochoice

    ÜBERHAUPT keine Wehrpflicht, pomfriedel, bitte.

    Weder für Männlein noch für Weiblein.

     

    Dass Staaten (ausser Island) bzw. deren Repräsentanten glauben, Militär und Geheimdienste nötig zu haben, mit Angestellten, ist teuer und schlimm genug.

     

    Wenn man gegen Überwachung ist, sollte gegen-Gewalt-sein, sowohl staatliche als auch private, eigentlich logisch folgen.

  • K
    KdN

    Die Piratenpartei hat rund 11‘000 Mitglieder.

    70 Frauen sind auf dem Mailingverteiler der Initiative. (0.063..%)

    Noch Fragen?

  • OE
    Onkel eines Sexisten

    Ich hab einen Neffen, der will partout nicht mit Puppen spielen, immer nur mit Autos. Was habe ich falsch gemacht? Soll ich ihn zwingen?

  • G
    G.F.Brunner

    Hilft das Binnen I in irgendeiner Form den Frauen weiter die z.b. zuhause von ihrem mann geschlagen werden?

    Hilft die Bezeichnung Piratin den Frauen weiter die dazu gezwungen werden eine Burka zu tragen?

    Wenn ich mit meiner Partei etwas besprechen möchte gehe ich dann zuerst zur Presse damit diese mein Sprachrohr wird?

    Wer dauernd die Karte "Ich bin ein Opfer von..." ausspielt muß dann sich nicht beklagen wenn Sie tatsächlich als Opfer von... gehandelt wird?

    Und schlußendlich sollten diejenigen die diese ganze Debatte anheizen nicht mal langsam innerhalb ihrer eigenen Partei aktiv mitarbeiten, denke die Energie ist dort positiver zu verwenden und Defizite haben diese Parteien auch.

    Als Außenstehender nur rumnölen ist langfristig nicht zielführend.

  • N
    nichtvermietbar

    ....ich kann es nicht mehr hören, lesen oder sehen - "gender-debatten"...Dafür wurde die piraten-partei sicherlich nicht gegründet. Oder sind diese quängelnden frauen u-boote? Vielleicht sollen sie die "pp" von innen her aushöhlen und wirkunglos machen?

    @pomfriedel danke für deinen leserbrief - absolut treffend....

    nichtvermietbar

  • SL
    Simon Lange

    Tja TAZ. Mal wieder unzureichend recherchiert (Faktenlage), falsch zitiert und sogar Aussagen nachweislich erfunden (Jens Seipenbusch).

    Dazu noch den journalistischen Anspruch nicht erreicht sondern lediglich einem egomanen Trieb nachgegangen und versuch eine Kolumne als journalistischen Beitrag zu verkaufen. #FAIL

     

    Niemand schreibt einer Lena Simon vor, wo und wann sie ihre PRIVATEN Bestrebungen (zB Mailinglisten) betreibt. Aus Piratenpartei-Systemen allerdings wird es keine nach Geschlecht oder ethnischer Herkunft sortierten Listen geben. Dies widerspräche eindeutig unserer Satzung und deshalb erübrigt sich auch somit jede Diskussion derzeit.

     

    Die TAZ wäre gut beraten, sich an die Fakten zu halten um nicht Schiffbruch zu erleiden. Vielleicht sollte die TAZ-Chefredaktion mal deutlichen bei ihren Autoren darauf drängen journalistische Gepflogenheiten zu leben und auch die Presseethik wiedermal aus dem verstaubten Archiv hervor zu holen.

     

    Vielleicht wirds dann nochmal wieder was mit einem Mindestmaß an journalistischer Qualität.

     

    Derzeit seid Ihr offenbar nichts anderes als eine Berliner KleinKopie der Berliner Zeitung oder BILD. Gratulation, Ihr seid angekommen beim Boulevard!

     

    Simon Lange

  • X
    xxr

    Meiner Meinung wird die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern gerade dadurch gefährdet, dass man sie unterscheidet. Zudem hat sich gezeigt, dass das binäre Geschlechtssystem ähnlich wie die Heteronormativität einige Schwierigkeiten mit sich bringt. So ist es nicht selten, dass ein Mensch auch Verhaltensweisen aufzeigt, die eigentlich mit dem "anderen Geschlecht" in Verbindung gebracht werden. Statt den Kindern ihren individuellen Freiraum zu lassen, wird in der Erziehung darauf geachtet, dass z.B. Jungen eher mit Spielzeugautos und Mädchen eher mit Puppen spielen. Dieses Verhalten wird den Kindern oft gegen ihren Willen aufgezwungen. Im konservativen Weltbild setzt sich die Sache so fort, dass eben Männer das Geld bzw. den größten Teil davon verdienen und Frauen den Haushalt schmeißen.

    Da nach meiner Erkenntnis jeder Mensch individuell ist, kann ich kann darin keinen Sinn erkennen. Bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften funktioniert diese Rollenverteilung ohnehin nicht mehr. Ein Grund, weshalb ich das binäre Geschlechtssystem ablehne. Ein weiterer Grund wäre, dass man nicht alle Menschen eindeutig einem Geschlecht zuordnen kann (Intersexuelle, auch als Zwitter bekannt) oder dass sich Menschen dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen (Transgender). Um ins binäre Geschlechtssystem zu passen, sind Operationen bzw. Verstümmelungen im Kindesalter nicht selten.

     

    Für mich als Pirat sind das genug Gründe, eine Unterscheidung zwischen Geschlechtern sowie darin verbundene Ausgrenzungen abzulehnen.

  • J
    J.W.Innen

    Zu diesem ganzen: Theater, Augenrollen, sich_nicht_einbringen_können, Polarisierung, Ausgrenzung und der Pseudodiskussion um "Schutzräume" fällt mir eigentlich nur noch das hier ein: http://www.youtube.com/watch?v=HPHLhCRtO0g

     

    Im Ernst: Im Artikel stand etwas von den AGs (2G, Männer, Frauen, usw.) bei den Piraten und das dort niemand auf der einen Seite zu Gehör kam ..

     

    ... Immerhin - Nur, welche "Leena" Lena Simon hat dort jemals etwas geschrieben, welche® TAZ-Redakteur(Inn)/e) (-> dürfte wohl so am korrektesten und trotzdem unlesbar geschrieben sein) hat dort mal recherchiert und die geschriebenen Behauptungen auch nur ansatzweise verifiziert bzw. falsifiziert?

     

    Schade! Denn was hier aktuell und im Hintergrund läuft und publiziert wird, ist unter aller Kanone, sorry, Sugffraggetin!

  • D
    Danielsan

    @RrriotCurl:

     

    Genau das habe ich auch gedacht. Post-Gender hoert sich verdammt nach patriarchalischem Muell an.

  • P
    Pascal

    Ich kenne keine Geschlechter mehr, ich kenne nur noch Piraten!

  • J
    jojo

    wer einmal in der genderfalle sitzt, kommt nicht mehr heraus, denn für jedes mögliche verhalten gibt es eine interpretation, derzufolge gerade dieses verhalten diskriminierend ist. und das gegenteil ebenso und die feststellung dieses sachverhalts erst recht.

     

    man nennt das dialektik. damit hat eine im linken lager einst übermächtige autoritäre gruppe um einen mann aus georgien die gründung linker konkurrenzgruppen von innen heraus zu sabotieren gewusst. begleitet wurde dies durch im inneren der jeweiligen gruppierungen nicht abgesprochene erklärungen nach außen, die die jeweilige guppierung öffentlich diskreditierten.

     

    die piratenpartei ist eine partei, deren mitglieder etwas von systemlogik verstehen sollten. und von absichtlich implementierten paradoxa. und wie man ein system dagegen immunisieren kann, dass seine grundsätze gegen es selbst gewandt werden.

     

    genau dies geschieht nämlich im augenblick. ob geplant oder aus systeminterner notwendigkeit ist da fast schon egal. und für das auffinden eines lösungsweges unerheblich.

     

    nicht aufregen, denken!

  • PO
    Piratinnen of the Caribbean

    Im Artikel wurde eigentlich überhaupt nicht erwähnt, was die Pirattinennen (oder so) für ein Problem haben. Btw ist Pirat eine Funktionsbezeichnung und geschlechtslos! Genauso wie Bäcker, Schüler etc. Piratinnen, Schülerinnen, Naziinnen nervt.

  • K
    KinNeko

    Oh.. so zeitnah nen 2. Versuch der taz das Thema von aussen anzutragen :) Das ist übrigens das 2. Mal, dass die Taz nen Thema anstösst und keine andere Nachrichtenseite (mit Ausnahne des grausig recherchierten Artikel auf spiegel.de) drauf anspringt. :)

     

    Aber vorsichtig.. solange gehen euch die Namen der männlichen Kritiker aus. Die unzählichen weiblichen darf man ja nicht nennen.. wäre ja kontraproduktiv ;)

     

    Trotzdem.. viel Glück :)

     

    Ps.: Dass die PP rechtsradikal ist, hat die Taz aber schon mehrfach berichtet.. das wäre ja nichts neues ;)

  • D
    DstructaOfLamerz

    Wenn die 5% Hürde nicht erklommen wird, dann wissen hoffentlich alle, bei welcher selfimportant attention 'lady' sie sich 'persönlich' bedanken sollten.

     

    In der heutigen Zeit, mit Korruptionsfällen, Falschaussagen, Medienmanipulation, Überwachung und Einschränkung der Grundrechte, eine solch sinnfreie Diskussion zu beginnen ist hochgradig schädigend! Und zwar nach innen wie nach aussen.

     

    Aber was kann man schon von einer ehemaligen StuPo Spasslisten-Aktivistin erwarten? Und viel wichtiger, warum zur Hölle nimmt jemand sie ernst. Weil sie zwei Hardcore-Feministinnen um sich geschart hat, die verblendet genug sind den Masterplan dahinter nicht zu erkennen?! Aber halt! Der TAZ gelingt dies ja anscheinend auch nicht.

     

    Zur Mailingliste kann man nur das gerngewählte Rufen bei Antinazi-Demos ummünzen und fröhlich ein: ''Ohne unsere Informanten seid ihr nur zu dritt'' skandieren

  • S
    Seb

    Mein Eindruck ist, dass Genderthemen gerade den Mitgliedern der Piratenpartei fremd sind, und sie deshalb nicht genau wissen, wie sie auf die (öffentliche) Diskussion reagieren sollen.

     

    Ich kann nur sagen: diversity is a gift! Unterstützt eure Minderheiten wo ihr nur könnt. Führt ein Frauenplenum ein und ein Pendant zum "Roten Salon", bildet eine Arbeitsgemeinschaft nur für weibliche Mitglieder etc. Die Instrumente sind da, ihr müsst sie nur nutzen!

     

    Seb

     

    PS.: Rumtrollen könnt ihr zu Hause. Ein bisschen mehr Diskussionskultur bitte!

  • T
    tammy

    Das Problem der Piratenpartei ist ihre Ignoranz. Sie behaupten, die Probleme der Gleichberechtigung überwunden zu haben, "post-gender" zu sein, wie sie das nennen. Dabei muss man nur mal in ihre Diskussionen in den Foren hinein hören und man fühlt das kalte Grausen. Es gibt da einige (nicht alle) die weit weit weg von post-gender sind ... man muss da eher von pre-gender ausgehen und man diskutiert Probleme, die man längst überwunden glaubte. Wenn die nicht aufpassen, bekommen sie das Image eines Männerclubs, der die Entwicklung der Realen Welt irgendwie verpasst hat. -

  • K
    Katharina

    @pomfriedel: Frauen werden doch noch gerne in "Männerberufen" diskriminiert. Ist so. Ich sehe kaum Männer an Verkaufskassen oder die putzen gehen. Das sind auch körperliche Arbeiten. Dagegen arbeiten Männer halt im Bau. Kennen Sie den Film von Charlize Theron?? Da geht es um das gleiche Thema: Kaltes land heißt der. Schauen Sie sich den an, bitte und dann pöbeln.

  • KK
    Karsten Karl Albert Joachim Bruhn

    Da hat eine Nerdgruppe bei Bundestagswahlen, die ja als richtige Protestwahlen angekündigt waren, tatsächlich über 2% der Stimmen bekommen, und meint nun die Welt verändern zu müssen. Da gibt es sogar einige, die meinen es zu können. Das wird sich alles nach den Wahlen in NRW ändern, wenn diese Politfantasten vom Wähler dahin geschoben werden, wo sie meiner Meinung nach hin gehören. In die Ecke der politischen Sektierer.

     

    Eines ist für mich aber interessant zu sehen, dass ist, dass der Anteil der Spinner mit Hochschulabschluss in dieser sich Partei nennenden Gruppierung sehr hoch ist. Ist das ein Zeichen für den Niedergang unseres Hochschulsystems?

  • P
    Phil

    Die sachliche Auseinandersetzung einer führenden "Piratin" mit diesem Thema, findet man unter

    bit.ly/dmkJSJ

  • S
    Sprechsucht

    Zuerst ist festzustellen, dass als offizielle Meinung der Piraten nur gilt, was von Mitgliederversammlungen so beschlossen wurde. Die Mailinglisten, Mumbleserver, IRC-Kanäle, Twitter- und Identi.ca-Nachrichten, Foren oder Wikis stellen in der Regel keine offiziellen Aussagen oder offizielle Diskussionen der Piraten dar. Es sind alles Medien, die dazu neigen, dass am meisten gehört/gelesen wird, wer am meisten Zeit/am wenigsten zu tun hat. Findet dort irgendwo eine Diskriminierung von Frauen statt, kommt sie von Einzelnen und nicht von der Partei. Nur weil es einzelne Dumme gibt, die lauthals diskriminieren, kann man noch lange nicht von allgemeiner Diskriminierung sprechen.

     

    Die Diskussion findet auf den verschiedenen Komunikationswegen natürlich statt, ist aber relativ sinnlos. Nur weil online darüber diskutiert wird, wird die Debatte nicht sinnvoll oder notwendig. Jens Seipenbusch hat mit der Aussage also vollkommen Recht, bis einer der Piraten-Regionalverbände tatsächlich etwas Diskriminierendes beschließt, was jedoch strukturell bedingt unwahrscheinlich ist und falls es passiert, wohl schleunigst ausgebessert wird.

     

     

    Und zu den Begriffen:

    "Pirat" ist als generisches Maskulinum geschlechtsneutral und umfasst alle Piraten männlichen und weiblichen Geschlechts. Eine Diskriminierung findet damit nicht statt, es sei denn, man konstruiert sie künstlich hinein.

     

    "Piratin" schließt die männlichen Piraten dagegen aus, bzw. grenzt sich aus der Gruppe der Piraten selbst aus und entfaltet so eine diskriminierende Wirkung. Die Diskriminierung, bzw. deren Zementierung kommt also von denen, welche Wert auf eine Unterscheidung legen.

     

     

    Dieser Kommentar ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei, sondern eine Einzelmeinung eines einzelnen Piraten. Eine Überschneidung mit vielen anderen Einzelmeinungen vieler anderer Piraten ist jedoch nicht ausgeschlossen.

  • S
    Sprechsucht

    Zuerst ist festzustellen, dass als offizielle Meinung der Piraten nur gilt, was von Mitgliederversammlungen so beschlossen wurde. Die Mailinglisten, Mumbleserver, IRC-Kanäle, Twitter- und Identi.ca-Nachrichten, Foren oder Wikis stellen in der Regel keine offiziellen Aussagen oder offizielle Diskussionen der Piraten dar. Es sind alles Medien, die dazu neigen, dass am meisten gehört/gelesen wird, wer am meisten Zeit/am wenigsten zu tun hat. Findet dort irgendwo eine Diskriminierung von Frauen statt, kommt sie von Einzelnen und nicht von der Partei. Nur weil es einzelne Dumme gibt, die lauthals diskriminieren, kann man noch lange nicht von allgemeiner Diskriminierung sprechen.

     

    Die Diskussion findet auf den verschiedenen Komunikationswegen natürlich statt, ist aber relativ sinnlos. Nur weil online darüber diskutiert wird, wird die Debatte nicht sinnvoll oder notwendig. Jens Seipenbusch hat mit der Aussage also vollkommen Recht, bis einer der Piraten-Regionalverbände tatsächlich etwas Diskriminierendes beschließt, was jedoch strukturell bedingt unwahrscheinlich ist und falls es passiert, wohl schleunigst ausgebessert wird.

     

     

    Und zu den Begriffen:

    "Pirat" ist als generisches Maskulinum geschlechtsneutral und umfasst alle Piraten männlichen und weiblichen Geschlechts. Eine Diskriminierung findet damit nicht statt, es sei denn, man konstruiert sie künstlich hinein.

     

    "Piratin" schließt die männlichen Piraten dagegen aus, bzw. grenzt sich aus der Gruppe der Piraten selbst aus und entfaltet so eine diskriminierende Wirkung. Die Diskriminierung, bzw. deren Zementierung kommt also von denen, welche Wert auf eine Unterscheidung legen.

     

     

    Dieser Kommentar ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei, sondern eine Einzelmeinung eines einzelnen Piraten. Eine Überschneidung mit vielen anderen Einzelmeinungen vieler anderer Piraten ist jedoch nicht ausgeschlossen.

  • P
    Piratenbär
  • P
    Postgender

    Richtig progressiv wären die Piraten erst, wenn sie das Konzept absoluter Geschlechtergleichstellung erreichen wollten, d.h. die Ablehnung von jeder Abgrenzung eines Geschlecht gegenüber dem anderen. Die Piratinnen haben offensichtlich nicht verstanden, dass eine Identifizierung mit ihrem Geschlecht in sich selbst diskriminierend ist. Damit stellen sie sich als Frauen auf die eine Seite und die Männer auf die anderen, was natürlich absolute binäre schwarz-weiß-Politik ist und die geschlechtlichen Gräben weiter aufreißt. Ebenso betreiben sie damit eine Diskriminierung von all jenen, die sich nicht in eine der beiden Geschlechterkategorien einteilen lassen. Was gilt ihnen denn als Kriterium, dass man Frau ist? Wenn nun die Männer eine Piraten AG gründen würden, dann würde das wohl als patriarchalisch gelten und eine Kriegserklärung gegen die Weiblichkeit darstellen, eine Piratinnen AG soll dagegen progressiv sein? Was für eine präpubertäre Denkweise!

  • K
    Karl-Heinz

    Stoppt die virtuellen Bunker!

     

    Außerdem fehlt der Hinweis auf die eindeutig satanischen Tendenzen innerhalb der Piratenpartei. Bitte noch einfügen. Dankeschön.

  • GB
    GA - Berlin

    Wie gut, dass der "Parteichef" bei den Piraten nicht zu entscheiden hat, worüber gesprochen werden darf. So weit käme es noch!

     

    Und noch besser, dass es mittlerweile differenzierte, erhellende und seriöse Beiträge zu der Thematik gibt, die sich nicht mehr in Worthülsen, Verdächtigungen, Ausflüchten und letztlich inhaltslosem Gesülze erschöpfen.

     

    Ich empfehle hier dringend die Lektüre des letzten Blog-Beitrags auf aggregat7.ath.cx - *so* sieht Diskurs aus.

  • PK
    Pirat (mit Klitoris)

    Liebe Taz,

     

    ich schätze euch wirklich sehr (über 10 Jahre Abo), aber es gibt dermaßen viele weibliche Piraten, die sich gegen den Piratinnenvorstoß wehren, weil sie es satt haben, als Frauen in Frauenkategorien einsortiert zu werden, dass für und über sie als Frauen gesprochen wird. Die schlicht Individuen und nicht immer Frauen sein wollen. Lasst die doch wenigstens mal zu Wort kommen! Die Piratinnen vertreten eben nicht die einzige feministische Position innerhalb der Partei, sie vertreten einen Feminismus der Abspaltung, während die Mehrheit der weiblichen Piraten eine Emanzipation aller marginalisierten Minderheiten als gemeinsames Projekt anstrebt.

    Im Moment überhört ihr die meisten Frauen innerhalb der Partei. Das macht mich schon ein wenig wütend.

  • J
    JFS

    @ HamburgerX:

    Geb ich Ihnen völlig recht.

     

    Ansonsten: Es ist wirklich schlimm, wie sich jede aber auch wirklich jede "neue Bewegung" (wenn ich's mal so allgemein und pathethisch formulieren darf) früher oder später in dieser grausigen Gender-Debatte zerreißen muss. Und dann sind alle beleidigt, gebracht hat's nichts und der politische Gegner freut sich. Furchtbar. Ich hab diese Debatten auch schon miterlebt, in verschiedenen Gremien, und ich denke, man sollte es einfach von vorneherein lassen. Es führt zu nichts. Ähnlich sinnvoll wären Debatten darüber, ob eine Partei sich eher als protestantisch, katholisch oder post-religiös sehen soll oder ob man eher auf Rock- oder Hiphop-Künstler bei Parteiveranstaltungen setzen soll. Ideologisch hochbelasteter Unfug, der nichts zur Sache tut, und genauso Privatsache sein sollte wie das Geschlecht von Parteimitgliedern. Das zählt doch nicht!

  • T
    Threepwood

    Die taz hat als inoffizielle Parteizeitung der Grünen (und Grüninnen) schon mehrfach gezeigt, dass sie nicht objektiv über die Piraten berichten will. Warum auch - schliesslich sind bald Wahlen in NRW.

  • RD
    Richard Detzer

    Es fehlt der Hinweis auf die eindeutig linksradikalen Tendenzen in der Piratenpartei. Bitte noch einfügen. Außerdem möchte ich meine Ruhe. Ich bin gerade dabei, mir ein Schnitzel down zu loaden.

  • P
    Pyth

    Ich habe mich in den letzten Wochen mit vielen Piraten verschiedenen Geschlechts unterhalten. Einige der weiblichen Vertreter sind auch auf der "Piratinnen"-ML vertreten.

     

    Ich habe mich auch von vielen Frauen über die andere Sicht auf ein mögliches Gender-Problem aufklären lassen, mit dem Ergebnis, dass ein überwiegender Teil der mir bekannten "Piratinnen" dieses Problem nicht in dem Maße sehen, wie es hier aufgeführt wird.

     

    Da ich auch in Gespräche über ein neues Mitgliedsverwaltungsprogramm involiert war, kam auch da die Frage auf, ob wir das Geschlecht erfassen sollen. Die Frage wurde sehr zwiespältig betrachtet, mit dem Ergebnis, dass dies ein freiwilliges Feld sein soll. Hier und in vielen anderen Artikeln und Diskussionsbeiträgen lese ich, dass es bereits diskriminierend sei, wenn wir das Geschlecht nicht erfassen. Ich sehe dies allerdings anders. Ist die Erfassung des Geschlechtsmerkmales nicht bereits eine Unterscheidung, die durch die Damen der Piratinnen abgeschafft werden soll?

     

    Als Mann, der diese Debatte sehr aufmerksam verfolgt, werde ich eigentlich immer unsicherer, weil man einfach nicht richtig handeln kann. Egal, was man macht und auf welche Seite man sich schlägt, es wird einem ein patriarchalisches Verhalten, das an Machohaftigkeit nicht zu überbieten sei, unterstellt.

     

    Desweiteren sehe ich es als sehr problematisch an, dass diese ganzen Diskussionen im geheimen stillen Kämmerlein geführt werden. Man kann in einen Dialog treten - dafür haben wir in der Piratenpartei mehr als genug Möglichkeiten. Sei es in der Reaktivierung einer der Arbeitsgemeinschaften, die sich mit dem Thema bereits beschäftigten, die Koorperation mit einer AG, die diese Debatte noch führt, oder sei es in der Neugründung einer AG. Aber die komplette Abspaltung von der Partei durch Mailinglisten auf separaten Servern halte ich für kontraproduktiv und unnötig opportunistisch, und dies trägt in meinen Augen nur zu einer Verhärtung der Fronten auf beiden Seiten bei. Ich denke, die beiden betroffenen Seiten sind in ihren Wünschen nicht sehr fern - nur die Ausprägung variiert.

     

    Abschließend möchte ich sagen, wir sind auf einem guten Weg - wir haben Frauen wie auch Männer in Vorständen und schon hier sieht man, dass es nicht auf das Geschlecht, sondern auf das Können des Piraten ankommt.

     

    Bedanken möchte ich mich jetzt einmal explizit bei den beiden Damen, die mir geholfen haben, diesen Text zu schreiben und ihn korrigiert haben und hoffe, ich liege mit meinen Ansichten nicht sehr falsch.

     

    Viele Grüße

     

    Jan

  • M
    Michael

    Nun, was der "Chef" ablehnt oder nicht ist bei uns relativ irrelevant (Stichwort Basisdemokratie, wir sind ja nicht bei den Grünen) ...

     

    Interessant (fürs Verständnis des Gender-Konses bei den Piraten) und lesenswert ist allerdings der Beitrag einer anderen Lena hierzu: http://aggregat7.ath.cx/2010/03/10/zum-genderthema-in-der-piratenpartei

  • R
    RrriotCurl

    Ist 'Post-Gender' der Euphemismus für ein neues Nerd-Patriarchat?

  • M
    Mysterious

    Wie viel Leute eine Mailingliste abonniert haben, heißt nicht, dass dies alles Anhänger von dieser "Piratinnen"-Geschichte sind. Viele weibliche Piraten, die gegen Gendern sind, haben die Liste auch abonniert.

    Die Aussage von Seipenbusch ist korrekt.

  • R
    RrriotCurl

    Ist 'Post-Gender' der Euphemismus für ein neues Nerd-Patriarchat?

  • SP
    Sylvia Poßenau

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Meinung von Jens nicht für alle Piraten gilt und auch wenn er keine Lust hat die Debatte zu führen, so gibt es mittlerweile mehrere Orte an denen sie stattfindet.

     

    Mittlerweile vergeht eigentlich kein Abend im Mumble wo man nicht irgendwann zu dem Thema kommt.

  • M
    M.P.

    2705 Zeichen ohne neue Informationen - Gratulation

  • SP
    Sylvia Poßenau

    Ich möchte darauf hin weisen, dass Jens zwar Vorstandsvorsitzender ist, aber keinesfalls für alle Piraten spricht (und meiner Meinung auch nicht wieder gewählt wird).

    Und auch wenn er eine Debatte ablehnt, so findet sie doch mittlerweile in verschiedenen Gruppen statt.

  • A
    arabella

    Es fehlt der Hinweis auf die eindeutig rechtsradikalen Tendenzen innerhalb der Piraten-Partei.

     

    Bitte noch einfügen.

     

    Dankeschön

  • SM
    Stiller Mitleser

    Von den 70 Leuten auf der Liste schreiben maximal 10 Frauen überhaupt Beiträge, und von diesen 10 schreiben mindestens 3 Frauen Beiträge gegen die "Piratinnen"-Aktion. Nur, um hier die Verhältnisse ein bisschen gerade zu rücken ;)

  • CM
    Carolus Magnus erodierendes Imperium

    Piraten-Partei? Was ist das? Dieser zusammenschluß spätpubertärer jüngelchen, die mit papis luftgewehren auf spatzen schießen, weil sie viel lieber treue soldaten des kaisers geworden wären?

  • P
    pomfriedel

    ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN!

     

    Da wird der Beruf des Polizisten mit der einer Hebamme verglichen und gejammert das der Polizist mehr verdient (evtl. weil der Job "etwas" gefährlicher ist? bzw. warum wird Frau dann keine Polizistin?).

    Oder es wird gejammert das der Mann bei gleichem Job z.B. Lagerarbeiter evtl. etwas mehr verdient. Das habe ich zwar noch nicht erlebt, aber falls so etwas doch vorkommt,könnte es ja z.B u.a. daran liegen dass der Man mehr heben "muss" als die Frau, sprich Kreuz und Gelenke früher verschleißen.

    Gleichstellung ja,aber zur Bundeswehr bitte nur wenns der Frau langweilig geworden ist, nur keine Wehrpflicht!

    Die Frauenquote ist mittlerweile zum Männer diskriminierenden Instrument verkommen.

    Immer diese unlogischen/falschen Gegenüberstellungen.

    Wo bleibt der Gleichstellungsbeauftragte für Männer???

     

    P.S. Dachte die Piraten wären etwas anders gestrickt, ja auch die weiblichen Mitglieder, das war aber wohl ein Irrtum.

    Das beste was den Piraten passieren kann ist, wenn sie (wie auch immer) von dieser "Initiative" verabschieden, ansonsten sehe ich schwarz.

    Man (in diesem falle "Frau") kanns auch übetreiben!11

  • H
    HamburgerX

    Welche Gender-Debatte in der Piratenpartei wirklich nötig ist: Die Ausuferungen des "Gender Mainstreaming" und die ideologischen Bemühungen von Grünen und Linken, Männer und Frauen zu geschlechtslosen Wesen zu machen und über staatlichen Einfluss auf die Kindererziehung die ganze Bevölkerung umzuerziehen. Davor gruselt es mich.