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■ QUERBILDGeorge

Zu Kriegszeiten war der Dschungel immer gut für idyllische Projektionen oder für die Verlagerung des aggressiven Anderen in die unzivilisierte Wildnis. Und so brach Ende der 30er eine wahre Sequel–Euphorie aus, die nach Lendenbeschürzten dürstete, die mit ihren Tarzan-Schreien die fremden Kreaturen kolonialisierten. In den jüngeren Jahrzehnten wurde der Dschungel zum Treffpunkt Biotop-rettender Ökos oder gelangweilter Großstädter, die im Ethnotaumel hoffnungsvoll nach ihren wilden, edlen Wurzeln fahndeten. Sam Weisman Lianenschwinger in George der aus dem Dschungel kam mutet nun als fad hysterische Spätwehe dieser stumpfromantischen Stadtfluchtfilmchen an: Weiße Frau Ursuala verknallt sich in Dschungelnackedei, transplantiert ihn in die westliche Gesellschaft, damit er ihre Beziehungsprobleme löst und ein paar überforderten Stadtlingen das Leben rettet. big

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