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George Tupou V. von TongaKöniglicher Reformer gestorben

König George Tupou V. von Tonga hat viel Anerkennung für die Demokratisierung des Südseestaates bekommen. Er starb am Sonntag im Beisein seines Bruders und Nachfolgers.

Ein bisschen royalistischer Prunk hat noch keinem Reformer geschadet. Bild: dapd

WELLINGTON dapd | Der für die Demokratisierung des Südseestaates Tonga international geachtete König George Tupou V. ist tot. Er starb im Alter von 63 Jahren in einem Krankenhaus in Hongkong. Die ganze Nation sei in Trauer vereint, sagte der tongaische Ministerpräsident Siale'ataonga Tu'ivakano am Montag in einer Radioansprache. Tupous jüngerer Bruder und Thronerbe Tupouto'a Lavaka sei während dessen letzten Stunden am Sonntag an seiner Seite gewesen.

Eine Todesursache wurde zunächst nicht genannt. Nach Angaben des Regierungssprechers Paula Mau hatte der König zuletzt einen gesunden Eindruck gemacht und war seit November viel auf Reisen. Erst vor wenigen Wochen habe er sich in Rom mit Papst Benedikt XVI. getroffen. Im vergangenen Jahr musste der König Mau zufolge aber auch wegen einer Krebserkrankung behandelt werden.

Tupou V. hatte im September 2006 die Macht in dem Pazifikstaat mit etwa 100.000 Einwohnern übernommen – er folgte damals auf seinen verstorbenen Vater Taufa'ahau Tupou IV. Nach Protesten in der Hauptstadt Nuku'alofa erklärte er im Sommer 2008 den Verzicht auf seine praktisch uneingeschränkte Feudalmacht und kündigte an, er wolle die Führung des Landes künftig Parlament und Regierung überlassen.

Zwar ließ es sich Toupu mit zweijähriger Verzögerung nicht nehmen, sich nach Vorbild seiner Vorfahren in einer opulenten Zeremonie offiziell Krönen zu lassen - und die Kosten von rund 2,5 Millionen Dollar (1,9 Millionen Euro) waren für den Staatshaushalt eine erhebliche Belastung. Doch die demokratischen Reformen gingen während seiner Amtszeit zügig voran. Im November 2010 wählte die Bevölkerung erstmals die Mehrheit ihrer Parlamentsabgeordneten selbst, die wiederum einen Ministerpräsidenten bestimmten. Zuvor war die Regierung vom König ernannt worden.

Der neuseeländische Ministerpräsident John Key lobte in einem Kondolenzschreiben die Verdienste George Tupou V. um die demokratische Öffnung des Landes. „Ich erkenne an, dass der König einen sehr wertvollen Beitrag geleistet hat, um Tonga zu demokratisieren und hoffe, dass die Arbeit fortgesetzt wird“, hieß es in dem Schreiben.

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