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Gentechnik-ProtesteFeldbefreier befreit

Der Bio-Imker und Feldbefreier Michael Grolm ist aus der Haft entlassen worden. Eine entgültige Entscheidung steht noch aus: Es handele sich nur um einen Etappensieg, sagen die Feldbefreier.

Bio-Imker Michael Grolm ist vorerst wieder frei. Bild: dpa

BERLIN taz | Unter dem Jubel seiner MitstreiterInnen ist der Gentechnikgegner Michael Grolm am Mittwoch nach 27 Tagen Haft aus der Justizvollzugsanstalt im thüringischen Suhl entlassen worden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte eine einstweilige Anordnung zur vorläufigen Aussetzung der Haftstrafe erlassen, nachdem Grolms Rechtsanwalt Wolfram Leyrer Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingelegt hatte.

"Es ist unfassbar, dass diese letzte Instanz eingeschaltet werden muss, damit eingesehen wird, dass ich keinen genveränderten Honig haben möchte", erklärte Grolm danach. Er war 2007 zusammen mit anderen AktivistInnen der Initiative Gendreck-weg nach dem Betreten und Zerstören eines Genfeldes festgenommen worden.

Ein Gericht verurteilte ihn 2008 zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro oder zwei Tagen Haft. Da der Bioimker weder die Strafe zahlen noch seine Vermögensverhältnisse offenlegen wollte - was zum Antritt der zweitägigen Haftstrafe notwendig gewesen wäre -, musste er am 27. August in Erzwingungshaft. Diese kann bis zu sechs Monaten dauern.

"Wenn ein Gericht eine Strafe von 1.000 Euro oder zwei Tagen Haft verhängt, kann man jemanden doch nicht monatelang ins Gefängnis sperren", sagte Anwalt Leyrer. Bereits im August hatte er erfolglos versucht, Grolms Freilassung vor dem Landgericht Erfurt zu erwirken.

Anja Kesting, Pressesprecherin des Bundesverfassungsgerichts, betonte, dass eine endgültige Entscheidung über die Verfassungsbeschwerde noch ausstehe: "Bislang wurde nur zwischen dem Freiheitsgrundrecht eines Menschen und der Erzwingungshaft abgewogen." Bei Ablehnung der Beschwerde kann es theoretisch zu einer erneuten Inhaftierung kommen.

Am Dienstag war ein weiterer Gentechnikgegner wegen einer sogenannten Feldbefreiungsaktion, dem Ausreißen von gentechnisch manipulierten Pflanzen, ins Gefängnis gegangen.

Grolm will auf jeden Fall weiter gegen Gentechnik vorgehen: "Meine Gedanken sind frei. Es handelt sich nur um einen Etappensieg."

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7 Kommentare

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  • J
    Jens

    @ Namensvetter:

     

    Glaubst Du wirklich Studien vom BMU??? Ist das wirklich dein ernst!

     

    es gibt eine spanische Studie, die belegt, dass die "Erneuerbaren" Arbeitsplätze vernichten!

    Kürzlich sind tausende Azubis von Kraftwerksstandorten demonstrieren gegangen, weil sie Angst um Ihre Arbeitsplätze haben und was machen diese grünen Schergen: Sie freuen sich über den möglichen Arbeitsplatzverlust tausender und das öffentlich auf inem Boot auf dem Rhein: Wer diese Menschen wählt sägt an seinem eigenen Ast. DENN:

    HEUTE IST ES DER ARBEITSPLATZ IN DER ATOMINDUSTRIE

    MORGEN IST ES DEIN ARBEITSPLATZ!

     

    Schon vergessen, dass wir 5 Mio. Arbeitslose unter ROT-GRÜN hatten!

  • JA
    Jens Albrecht

    @ Namensvetter:

     

    Interessante Logik! Das bedeutet, daß Monsanto eigentlich Greenpeace ist. Denn ohne Monsanto und Gentec-Pflanzen gäbe es keine Anti-Gentec-Bewegung und damit nicht das große neue Standbein der Spendeneintreiberorganisationen mit Mio.Umsätzen.

     

    Die "Umweltschützer" vernichten übrigens nicht zehntausende Arbeitsplätze in der Atomkraftindustrie, sondern das deutsche Volk und die Politik, die den Ausstieg beschlossen hat.

     

    Und das ist gut so, denn je weniger es Arbeitsplätze in der Atomindustrie gibt, desto mehr werden es in den erneuerbaren Energien.

     

    http://www.bmu.de/atomenergie_sicherheit/doc/2715.php#18

     

    http://www.bund-naturschutz.de/fakten/energie/atompolitik/arbeitsplaetze.html

  • J
    Jens

    @Jens Albrecht: Atomkraft und Gentechnik sind nicht vergleichbar: "Nicht gewünschte Ereignisse sind irreparabel und irreversibel" -> Du hast die Halbwertszeit vergessen ;-)

     

    ...nunja, sie haben doch was gemeinsam:

    1.) Wer für Gentechnik ist und sich äußert wird als Lobbyist bezeichnet....

    2.) und es ist das große neue Standbein der Spendeneintreiberorganisationen mit Mio.Umsätzen (Greenpeace, BUND, NABU etc) nachdem die Atomkraft und die damit verbundenen zehntausenden Arbeitsplätze in diesem Land vernichtet haben....

     

     

    na es scheint genug REICHE Linke zu geben, die Hetze finanziert...

  • RS
    Robert S.

    Wieso?!? Der Einsatz von GVO in offenen Systemen erhöht durch viele Studien belegbar den Einsatz von Pestiziden, und die Belastung der tragenden Ökosysteme - u.a. dieses pittoresken Details wegen!

     

    Es ist wirklich erstaunlich wie Sie, Andreas H. - mit Verlaub - trotz offensichtlich wiederholt zur Schau getragener Ahnungslosigkeit und feinster Schwarz-Weiß-Mentalität immer wieder in verschiedenen Foren stets zu allem genau die Standpunkte der Lobbyisten wiedergeben können. Entweder ist es Zufall, oder sie lassen sich anscheindend sehr gut dafür bezahlen ominpräsent zu sein, so dass ihre Lobbyisten-Kommentare überall auftauchen. Da ich keine Zeit habe einen solch hoffnungslosen Fall trotz der fachlichen Argumente, die ich Ihnen bereits einige Male mit vielen Quellen belegt und haarklein dargelegt habe, zu bearbeiten, ich solch haarsträubenden Thesen aber nicht so stehen lassen kann, da sie diametral zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen - nun noch einmal - und zum LETZTEN Mal - ganz langsam auch für ihre Synapsen - zum Mitdenken, ein Auszug einer Arbeit dieses Jahres zur Abschätzung der durch transgene Pflanzen (GVO in offenen Systemen) entstehenden Folgeschäden (welche "Feldbefreier", wie z.B. Imker, welche durch das Ableben oder Verunreinigung ihrer Völker (und damit auch der Produkte, welche entsprechend der Leitsätze nicht mehr verkehrsfähig sind) so direkt betroffen sind, wie wohl kaum ein anderer, vor allem anscheinend nicht Sie, an ihrem Schreibtisch, mit dem Kopf auf Engstirnigkeit geschaltet...) Der Imker verdient Respekt, nicht der milliardenschwere(!) Gentechnik-Konzern XY, welcher auf ein Merkmal (welches die Natur zuweilen ursprünglich selbst herausgebildet hat) findig "Patent auf Leben" anmeldet - allein um Geld (also bedrucktes Papier - in einer WAHREN System-Krise, welche mit Sicherheit kommen wird - ohne wahren Gegenwert, oder wollen Sie morgen eine Scheibe Gold zum Früchstück essen? Wohl bekomm's! Ich esse dann derweil mein Brot...) zu verdienen, ganze Landstriche und die Lebensgrundlage Hunderttausender nachhaltig zerstören, und dann wegen ein paar Pflänzchen ehrbare Leute vor Gericht zu ziehen, wenn sie durch den schleichenden Einzug der Ag(g)ro-Technik "durch die Hintertür" nicht schon längst mundtot gemacht, bankrott oder verhungert, oder wenn sie nicht gerade zufällig in Dtl. geboren sind...

     

    Hier geht's doch nicht um die paar Pflanzen, oder einen schnöden Geldbetrag, es geht um wesentlich mehr - um Prozesse die IRREVERSIBEL sind!

     

     

    -->"Der Anbau transgener Monokulturen zur Erzeugung von „Biosprit“(„Nach einer Analyse des „The Economist“ (06.12.2007: "The end of cheap food") geht allein die Hälfte der Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel auf das "rücksichtslose" ("The Economist") Ethanol-Programm in den USA zurück. Die USA haben 2007 ein Drittel ihrer Maisernte für die Erzeugung von Sprit eingesetzt. Das hat zu einer Verknappung der weltweiten Getreidevorräte und zu dem Preisanstieg geführt. Es stellt sich die Frage „Tank oder Teller?“. Dazu kommen Ernteausfälle 2007 und der gestiegene Rohölpreis, der „Biosprit“ für den Markt interessant macht. Die oft angeführte gestiegene Nachfrage nach Nahrungsmitteln in Indien und China bestimmt den akuten Preisanstieg kaum, denn diese Nachfrage steigt nur allmählich.“) und funktionellen LM „…trägt wesentlich zu Hunger, zerstörten Böden, kaputten Ökosystemen und der Konzentration von Land und Macht in den Händen weniger bei. Die einzige Form von Hunger, den die wenigen großen Konzerne, welche zu fast 100 Prozent den Markt für genmanipulierte Pflanzen beherrschen, stillen, ist eben nicht „der Hunger in der Dritten Welt, sondern der Hunger der Aktionäre“ (EU-Kommissarin Margot Walström). Die Bekämpfung des Welthungers durch transgene Pflanzen und funktionelle LM ist somit zusammenfassend eine reine Imagepolitur (sog. „green washing“) einschlägiger Großkonzerne, die wie im Fall von „Monsanto“ ihre Geschichte in der Produktion von Pestiziden und Kampfstoffen (wie das „berühmte“ hochgradig toxische Entlaubungsmittel „Agent Orange“) in ein schmeichelhafteres Licht rücken wollen. Der Anbau von „Energiepflanzen“ zur Erzeugung von „Biosprit“ hat zusammen mit dem Einsatz von auf die GVO abgestimmten Pestiziden/ Herbiziden, wie (das hochtoxische und zudem krebserregende Herbizid) „Roundup“ des Herstellers „Monsanto“ nachweislich desaströse Auswirkungen auf die Biodiversität und Nachhaltigkeit durch Vernichtung des gesamten Ökosystems (wie sich in der bislang größten Langzeitstudie über die Auswirkung von GVO auf Fauna und Flora noch einmal eindeutig herausstellte)[umweltbundesamt Österreich, „Untersuchung zu tatsächlich beobachteten nachteiligen Effekten von Freisetzungen gentechnisch veränderter Organismen“; Tappeser, B./ Eckelkamp, C./ Weber, B., MONOGRAPHIEN Band 129, Wien, 2000.]. Die erwünschte Wirkung beispielsweise auf Unkräuter bleibt jedoch aus, da sich sehr schnell Resistenzen bilden (sog. „Superunkräuter“), welche bereits in einer Vielzahl von Studien belegt sind(Unter anderen sind folgende Resistenzen in den USA und Kanada bereits dokumentiert und bestätigt: Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia); Tannenwedel (Hippuris vulgaris); Commelina benghalensis; Amaranthus tuberculatus; Steifes Weidelgras (Lolium rigidum); Samtpappel (Abutilon theophrasti); Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum).). Zum aktuellen Problem werden auch die freigesetzten transgenen Pflanzen an sich - beispielsweise Gen-Rapssorten, welche jeweils gegen verschiedene Herbizide resistent waren, und sich untereinander kreuzten, sind nun gegen alle eingesetzten Totalherbizide resistent („gene stacking“). Der Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, etc. und somit die Umweltbelastung steigt entgegen den vollmundigen Versprechungen der beteiligten Konzerne durch den Anbau transgener Pflanzen somit noch weiter an! Zusätzlich wird der Ertrag durch den Einsatz transgener Pflanzen nicht erhöht, er führt in vielen Fällen (wie „Roundup Ready“-Soja ) gar zur Minderung[benbrook, C., “Troubled times amid commercial success for Roundup Ready soybeans – Glyphosate efficancy is slipping and unstable transgene expression erodes plant defenses and yields”, AgBioTech - InfoNet technical paper no. 4, 3 May 2001.].Einer Studie der britischen „Soil Association“ zufolge summieren sich die durch GVO verursachten Kosten allein für die US-Landwirtschaft durch Rückrufaktionen, Verkaufsausfälle, Kontaminationen, zusätzliche Subventionen etc. in den letzten Jahren auf inzwischen zwölf Milliarden Euro (Umwelt- und Folgeschäden nicht mit einberechnet)![Hoffmann, G., „Das Blaue vom Himmel“, in Politische Ökologie 81-82: „Genopoly – Das Wagnis Grüne Gentechnik“, München, 2003.] Was sich jedoch bestens entwickelt ist eine Abhängigkeit der Landwirte von den Gentechnikkonzernen, da es vertraglich verboten ist, Saatgut nachzuziehen, oder für eine mögliche Aussaat zurückzubehalten, außerdem sind sie verpflichtet die „zugeschnittenen“ Pestizide, Herbizide, etc. von diesem Hersteller abzunehmen."

     

    Zusammenfassend: Der Einsatz von GVO in offenen Systemen erhöht also belegbar(!) den Einsatz von Pestiziden, und die Belastung der tragenden Ökosysteme!

     

    --> hier noch ein paar interessante Links zum (zugegeben für Laien teilweise durch die Bandbreite und Komplexität schwer zu überschauenden) Thema:

     

    http://www.campact.de/gentec/info/5min2

     

    http://www.greenpeace.de/themen/patente/nachrichten/artikel/wem_gehoeren_babynahrung_bier_und_baeume/

     

    http://www.freie-saaten.org/index.php?id=14

     

    http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/gentechnik/golden_rice/index_ger.html

     

    Vielleicht werden Sie nun etwas besser verstehen, dass es - vom aktiven Feldbefreier, bis zu Leuten, welche sich wissenschaftlich mit der Thematik befassen - (nicht um weniger) geht, als die (BEGRENZTEN - mit Gentech umso mehr - wichtiger Punkt!) Lebensmittelressourcen kommenden Generationen im Sinne des Allgemeinwohls(!) und nicht im Sinne einer profitorientierten Unternehmensführung zu erhalten! Und, wer kann sich aussuchen, wann und wo man in welches Leben geboren wird?

  • JA
    Jens Albrecht

    @ Andreas H.:

     

    Umweltschützer malen übrigens nicht schon die schlimmsten Apokalypsen an die Wand. Jene "Umweltschützer" sind Ökologen und Ökonomen, die die Folgen des Artensterbens kennen. Alleine die kostenlose Bestäubung durch Insekten bei Pflanzen, die der Nahrungsmittelproduktion dienen, ist schlicht unbezahlbar. Oder sind Sie Befürworter der anthropogenen Wattestäbchenbestäubung?

  • JA
    Jens Albrecht

    @ Andreas H.:

     

    Es geht in der Tat nicht um ein simples "Ich will keine Gentechnik!", sondern um die Frage des Erhalts der Demokratie. Wenn ich - aus welchem Grund auch immer - sage: "Ich möchte dies nicht essen", dann muß ich feststellen, daß ich dazu gezwungen werde, weil eine Kontamination des Naturhaushalts erfolgt und eine Verarbeitung in Nahrungsmitteln, die nicht gekennzeichnet ist. Somit muß die Frage gestellt werden: In welcher Art von Demokratie leben wir eigentlich?

     

    "Wieso soll Gentechnik nicht eine Alternative zu Pestiziden sein, wenn sie ausgereift ist?"

     

    Weil nach den Erfahrungen von Landwirten in verschiedenen Ländern festgestellt wurde, daß die Behauptungen/Versprechungen Lügen sind und der Pestizideinsatz auf den Gentec-Feldern mittlerweile höher ist als auf konventionellen. Außerdem ist die Grüne Gentechnik der vollkommen falsche Denkansatz um die globalen und komplexen Problem in der Landwirtschaft bewältigen zu können. Sie ist wie ein Arzt, der Symptome behandelt (z.B. Desertifikation), aber nicht die Ursachen erforscht (z.B. nicht standortangepaßte Landbewirtschaftung). Darüber hinaus ist die Agro-Gentechnik aufgrund von zwei Faktoren vergleichbar mit Atomkraft. Nicht gewünschte Ereignisse sind irreparabel und irreversibel.

  • AH
    Andreas H.

    "Es ist unfassbar, dass diese letzte Instanz eingeschaltet werden muss, damit eingesehen wird, dass ich keinen genveränderten Honig haben möchte", erklärte Grolm danach.

     

    Hier geht es doch nicht um ein simples "Ich will keine Gentechnik"! Dieser Herr hat sich am Eigentum eines anderen vergriffen.

     

    Erst vor einigen Tagen stand in der taz ein Artikel, dass ein Drittel der Arten in Deutschland vom Aussterben bedroht sind. Umweltschützer malen schon die schlimmsten Apokalypsen an die Wand. In diesem Artikel wurde dann auch gegen die Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden gewettert. Wieso soll Gentechnik nicht eine Alternative zu Pestiziden sein, wenn sie ausgereift ist?