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Genitalbeschneidung in IndonesienReligionshüter wollen Verstümmelung

Indonesische Muslimgelehrte wehren sich gegen eine UN-Resolution, die weibliche Beschneidung verbietet. Doch dagegen erhebt sich Protest.

Mögliche Betroffene: Junge Muslima in Jakarta. Bild: dpa

JAKARTA taz | Weibliche Genitalbeschneidung als verfassungsmäßiges Recht? Darauf pochen in Indonesien Vertreter des Rats der Muslimgelehrten (MUI). Dieses „Recht“ sieht das konservative Gremium durch die im vergangenen Monat beschlossene Resolution der UN-Vollversammlung gegen weibliche Beschneidung in Gefahr.

„Wir wehren uns entschieden gegen ein Verbot. Wenn jemand eine Beschneidung durchführen lassen will, darf er nicht zurückgewiesen werden“, äußerte der Vorsitzende des MUI, Maruf Amin, am Montag vor Medienvertretern. Amin forderte alle Krankenhäuser und Gesundheitszentren des Landes auf, bei Bedarf weibliche Beschneidungen vorzunehmen.

Indonesien ist kein islamischer Staat, hat aber die höchste muslimische Bevölkerungszahl weltweit. Rund 90 Prozent der 240 Millionen Einwohner sind Muslime. Beschneidungsrituale sind in Indonesien auch für Mädchen verbreitet und reichen vom rein symbolischen Akt (dem Durchtrennen eines Stücks Gelbwurz) bis zur tatsächlichen Beschneidung der Klitoris.

Mit der Kampagne für weibliche Beschneidung liefert der MUI ein neues Beispiel, wie mit einer konservativ-islamischen Agenda Druck auf die indonesische Regierung ausgeübt wird. Damit war der Rat bereits 2010 erfolgreich, als ein Erlass des Gesundheitsministeriums gegen weibliche Beschneidung auf Druck des MUI umformuliert wurde in eine Handlungsanleitung, wie medizinisches Personal diese vorzunehmen habe. „Beschneidung ist ein Teil der islamischen Lehre und wird für Männer und Frauen empfohlen, so der MUI-Vizegeneralsekretär Amirsyah Tambunan, am Montag auf einer Pressekonferenz.

Angebliche „religiöse Pflicht“

Huzaemah, Mitglied der Fatwa-Kommission des MUI, sagte der Jakarta Post, weibliche Beschneidung sei eine religiöse Pflicht, um die sexuellen Gelüste von Frauen zu kontrollieren. Der Akt der Beschneidung wird vom MUI verharmlost. Nach islamischer Lehre sei es bei weiblichen Beschneidungen ausreichend, die Klitorisvorhaut zu entfernen, so der MUI-Chef Maruf Amin.

Protest gegen diese Auslegung regt sich bei Fatayat, der Frauenorganisation von Nahdlatul Ulama (NU), der größten muslimischen Massenorganisation des Landes. „Weder im Koran noch in den Hadithen wird weibliche Beschneidung als verpflichtend erwähnt“, so Muzaenah Zain, Leiterin des Arbeitskreises für Gesundheit bei Fatayat. Weibliche Beschneidung sei kein religiöses Gebot, sondern ein Produkt kultureller Normen.

Auch die Frauenrechtshilfe der Indonesischen Frauenvereinigung für Gerechtigkeit (LBH Apik) protestiert gegen die Beschneidungsverherrlichung durch den MUI. „Aus gesundheitlicher Perspektive stellt die Beschneidung von Mädchen und Frauen eine große Gefährdung für ihre Fortpflanzungsfähigkeit dar“, so die Organisation in einer Pressemitteilung. Außerdem bestehe die Gefahr, dass Frauen durch diesen Eingriff ihrer Möglichkeit, lustvollen Sexualverkehr zu erleben, beraubt werden.

Der MUI versuche, mittels quasireligiöser Begründungen Gewalt an und Diskriminierung von Frauen und Mädchen zu rechtfertigen, so die Organisation. Des Weiteren forderte LBH Apik die indonesische Regierung auf, den umstrittenen Erlass des Gesundheitsministeriums von 2010, der weibliche Beschneidung legalisiert, zurückzunehmen.

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62 Kommentare

 / 
  • DB
    Doro Böhm

    Religiöse Freiheit endet am EIGENEN Genitale. Sowohl für Schamlippen also auch für Vorhaut gilt: An KEINEM Kind darf herumgesäbelt werden, nur weil Eltern einem bestimmten Glauben anhängen. Jeder darf als Erwachsener aus Religionsgründen eigene Körperteile verändern oder entfernen.

  • S
    Schlechteschnecke

    Ekelhaft, daß hier die Beschneidung von Jungen gegen die Beschneidung von Mädchen ausgespielt wird, um irendwelchen Gender-Fanatismus oder religiösen Wahn zu rechtfertigen.

     

    Das einzige was wirklich abgeschnitten gerhört ist die Religion, und das bei jedem. Das Messer dazu heißt Bildung.

  • H
    Hassan

    Der Grund der Demokratie ist der Menschenrespekt - auch den Kindern gegenüber. Der Staat muss den Raum für die zukünftige freie Wille der Kinder schützen.

     

    Die Entscheidung des LG Köln finde ich gerecht. Ich bin stolz auf diese Richter.

     

    Der Beschneidungskonflikt wird zeigen, ob wir hier wirklich die Menschenwürde achten und eine Menschenwürde-Kultur haben, oder ob wir die Menschewürde nur als Schleier oder blosse Phrase im Bonner GG haben und und die Kinder der kleinen familiären Religionstotalitäten überlassen wollen.

     

    ad Gustav:

     

    Ich stimme völlig zu - es ist sehr schön geschrieben.

  • EM
    Erik Mustermann

    Übrigens: Eine Mädchenbeschneidung vom Typ 1 hat sogar Vorteile für die Frau, wie eine schwedische Studie ergab: http://lup.lub.lu.se/luur/download?func=downloadFile&recordOId=143049&fileOId=624933

    Die riskanteste Phase der Geburt, die Austreibungsphase, war bei Schwangerschaften Erstgebärender bei beschnittenen Frauen sogar um 40% kürzer und lange Austreibungsphasen mit hohem Risiko für das Ungeborene (über 60 Minuten) waren bei intakten Frauen fünfmal so häufig!!! Da haben Sie einen tatsächlichen medizinischen Vorteil von Beschneidungen wissenschaftlich belegt und trotzdem wird Beschneidung verboten - aber nur bei Frauen ...

     

    Bei Männern dagegen:

    Wer sich beschneiden lässt, hat nach 2 Jahren ein SECHZEHN MAL so hohes Risiko, sexuell unzufrieden zu sein wie ein intakter Mann.

    Wer sich beschneiden lässt, hat nach 2 Jahren ein dreimal so hohes Risiko für Ejakulationsschwierigkeiten wie ein intakter Mann.

    Wer sich beschneiden lässt, hat nach 2 Jahren ein dreimal so hohes Risiko für Erektionsschwierigkeiten wie ein intakter Mann.

     

    detaillierte Analyse hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?p=1736315#p1736315

     

    Wenn sich solche Ergebnisse schon aus einer pro-Beschneidungs-Studie herauslesen lassen (in der Zusammenfassung - "abstract/conclusion" - wird wahrheitswidrig behauptet, Beschneidung habe keine negativen Auswirkungen), dann müssten die Ergebnisse einer neutralen Studie ja noch verheerender ausfallen.

  • G
    gustav

    Solange der Mensch nicht volljährig ist,

    und keine objektiv ausschließlich

    physisch-medizinische

    Indikation für eine Amputation

    etwaiger Anhängsel gegeben ist, hat

    bei Gott niemand hier in Deutschland lebender

    Mensch ein Recht an einem Kind herumzuschnippeln.

    Sieht er das anders, gehört er in diese

    Kultur hier nicht herein und soll in Gottes

    Namen sein Paradies woanders suchen, aber uns

    unbehelligt lassen.

    Toleranz, Gastfreundschaft und Interesse

    an anderen Kulturen haben dann bei mir ein Ende!

    Linkssein heißt nicht dem auswärtigen Hitler

    die Füße zu küssen und den inwärtigen Hitler

    mit Steinen zu beschmeißen.

    Prinzipien müssen gegenüber

    Verstümmler und Schmerzaufzwingern mit unterschiedlichen Äußerlichkeiten

    verteidigt werden, wenn Sie wider der

    Selbstbestimmung des Menschen stehen.

     

    Als Erwachsene können Sie an sich herumschnippeln

    lassen soviel Sie wollen, solange sie sich nicht

    vorsätzlich umbringen möchten und psychisch

    gesund und finanziell liquide sind.

    Dann sind sie aber wahrscheinlich zu feige.

     

    Also muss Mutti und Vati und der Beschneider wieder

    die Drecksarbeit machen.

    Wer an seine Kinder glaubt und vertraut, der überläßt

    ihnen die Entscheidung und bevormundet sie nicht!

    Vielleicht wird es irgendwann Würdenträger geben,

    die nur noch auf die Reinheit der Seele achten

    und ohne die Macht auf die Sexualität der Gläubigen

    auskommen können.

  • SR
    Susanna Richter

    @ eva

     

    Hier einmal Ausschnitte aus einer UNICEF-Studie über die Situation von Frauen in Deutschland, die FGM in schwerster Form erlitten haben:

     

    "Keine beschnittene Frau aus Guinea fühlt sich verstümmelt,im Gegenteil, wir fühlen uns sauber. Wir sind stolz. Ich erinnere mich daran, dass ich als kleines Mädchen unbedingt beschnitten werden wollte."

     

    Und:

     

    "Viele Frauen ärgern sich zudem,dass sie in bester Absicht zu Opfern abgestempelt werden. Der Begriff „Genitalverstümmelung“ wird von vielen Betroffenen als abwertend und verletzend empfunden. Migrantin Muthoni Sana aus Tansania bringt die Sache auf den Punkt: „Fragst du mich, ob ich beschnitten bin,sage ich Ja. Fragst du mich, ob ich verstümmelt bin,antworte ich Nein.“"

     

    Es gibt nicht nur Formen von FGM, die mit der Vorhautamputation vergleichbar sind.

    Die psychische Verarbeitung der Genitalverletzungen bei Mädchen und Jungen, unabhängig von der Schwere, ähnelt sich frappierend!

  • HH
    Heinz Hertlein

    @eva

    Was gemäß Artikel und der Ansicht der MUI eine hinreichende Mädchenbeschneidung (Typ Ia) ist, ist, wenn wir das Gleichheitsprinzip ernstnehmen, mit dem neuen Gesetz zu Knabenbeschneidung in Deutschland nun gerade noch legal. Und zwar auch dann, wenn diese Beschneidung nicht von Ärzten durchgeführt wird, vorausgesetzt die Mädchen sind noch jünger als 6 Monate.

     

    "Die meisten beschnittenen Männer haben kein Problem damit."

    Das ist richtig. Aber manche haben ein Problem damit. Es gibt Salben und künstliche Vorhäute zu kaufen, die dem Sensibilitätsverlust der Eichel ohne Vorhaut entgegenwirken sollen. Diese werden nicht für nichts und wider nichts produziert.

     

    Dass die schweren Formen der weiblichen Genitalverstümmelung nicht mit einer männlichen Beschneidung vergleichbar sind (vorausgesetzt sie wird fachgerecht durchgeführt), ist natürlich vollkommen richtig. Nur wurde und wird auch in Amerika immer noch häufig ohne Betäubung beschnitten. Das ist nicht nur in Entwicklungsländern so.

     

    "Analgesics are not routinely administered in clinical practice due to the relatively short duration of the intervention (1997)"

    http://www.nichd.nih.gov/cochrane_data/taddioa_01/taddioa_01.html

     

    Und die MUI ist, wenn Sie den Artikel gelesen haben, ja auch kompromissbereit:

    "Nach islamischer Lehre sei es bei weiblichen Beschneidungen ausreichend, die Klitorisvorhaut zu entfernen, so der MUI-Chef Maruf Amin. "

  • B
    blurks

    @ eva: Unter "Beschneidung" von Frauen/Mädchen fällt eben *nicht* nur die Infibulation (Infibulation: Das berüchtigte Zunähen, das v.a. durch Waris Dirie bekannt wurde).

     

    Darunter fällt auch das teilweise oder vollständige Entfernen der Klitoris*vorhaut* (der Vorhaut, *nicht* der Klitoris selbst!). Ebenso fällt darunter das teilweise oder vollständige Entfernen der Schamlippen.

     

    Bei allem Respekt vor den Opfern von Infibulationen: Diese leichteren Formen weiblicher Genitalbeschneidung *sind* vergleichbar mit dem Entfernen der Eichelvorhaut.

     

    Es gibt übrigens durchaus auch erwachsene Frauen, die so etwas aus eigenem Antrieb machen lassen, und die damit zufrieden sind.

  • EM
    Erik Mustermann

    @ eva: wie nennt sich diese Religion, die die "absolute Unvereinbarkeit der weiblichen mit der männlichen Genitalvertümmelung" zum Glaubensinhalt hat?

     

    Feminismus?

     

    Beeindruckend, wenn man so überzeugt und von keiner Fachkenntnis beeinträchtigt Irrationales postulieren kann wie Sie.

  • R
    Rerun

    @Eva: Sexismus und Relativismus der übelsten Sorte. Ja, die schlimmen Formen der FGM sind weitaus abartiger als die der MGM. Diese schlimmen Formen machen aber nur 15% der weiblichen Beschneidungen weltweit aus. Wir zeigen keine Toleranz gegenüber Beschneidungen von Mädchen, die vergleichbare oder geringere Folgen wie die der männlichen Bechneidung haben. Selbst das bloße Einritzen der Schamlippen ist geächtet, bei Jungen wird es nicht nur toleriert, nein, es wird gar ein Recht darauf, dies tun zu dürfen, postuliert. Sie finden auch bei Frauen viele, die sich niemals negativ über ihre Beschneidung äußern würden und das, was ihnen angetan wurde, für völlig ok halten.

     

    Konkrete Frage: Sollen Eltern ein Recht auf FGM Typ Ia haben oder nicht? Wenn nicht, dann sparen Sie sich alle weiteren Kommentare zur MGM.

  • TR
    Thorsten Reinert

    1. Die Beschneidung von Knaben hat katastrophale psychische und medizinische Konsequenzen. Sie reichen von Beschwernissen beim Sex, extremen Schmerzen, Verhornung der Eichel, Verlust des Gliedes, es gibt ständig Todesfälle bei männlichen Babies durch diese Beschneidung. Wenn sich die feministischen Fans der Knabenbeschneidung ein bisschen informiert hätten, dann wüssten sie, dass der Fall, auf Grund dessen die ganze Debatte hochgekommen ist, ein solcher Fall einer schweren Körperverletzung mit wahrscheinlich bleibender Schädigung ist. Der Junge musste intensivmedizinisch behandelt werden. Aber wahrscheinlich ist das ja den FeministInnen egal - Es betrifft ja "nur" Jungs, da ist es wohl für GutmenschInnen nicht weiter schlimm, denn männliche Menschen sind in ihren Augen sowieso minderwertig.

     

    2. Die GutemenschInnen haben immer noch nicht erklärt, warum das Pendant zur Penis-Vorhaut-Verstümmelung, nämlich die Klitoris-VORHAUT-Entfernung, oder vielleicht auch nur die Entfernung der SCHAMLIPPEN, also eben gerade NICHT der Klitoris als weiblichem Lustzentrum, schlimmböse sein soll, während die entsprechende Körperverletzung bei Jungen überhaupt nicht schlimmböse, sondern ohne jede medizinische Indikation erlaubt sein soll.

  • C
    Comment

    Sehr geehrte @eva,

     

    im Gegensatz zur Anett Keller und Ihnen haben sich meines Wissens keiner der hier kommentierenden Beschneidungsgegner überhaupt befürwortend zu Beschneidungen an Mädchen und Jungen ausgesprochen, wohl aber dort Vergleiche vorgenommen wo sich die rituellen/religiösen Beschneidungsformen an Jungen und Mädchen am ähnlichsten sind. Trommeln Sie gegen Wände, schmeißen Sie sich wütig auf den Boden: Es ändert nichts daran, dass Typ I (a) ein leichterer und keineswegs schwerwiegenderer Eingriff ist als eine Zirkumzision.

    Dass sich Frauen (=erwachsen) in westlichen Sphären auch mal aus freien Stücken unters Messer legen, um sich „überschüssiges“ Stimulierung hemmendes Gewebe entfernen lassen, ist da nur das eine, das andere aber ist, dass der Eingriff der Zirkumzision riskanter ist und bereits Opfer hervorgebracht hat.

     

    Überall auf der Welt gibt es beschnittene und unbeschnittene Männer. Darum aber geht es nicht, solange sie eben keine Männer (=erwachsen) sind, sie als Jungen nicht selbst über ihren Körper bestimmen dürfen und den riskanten Eingriffen willkürlich ausgesetzt werden. Und so geht es uns Beschneidungsgegnern auch bei der Klitorisvorhautbeschneidung um nicht mehr als die Tatsache, dass sie an Mädchen vorgenommen wird (allerdings nirgendwo auf der Welt am 8. Tag).

    Nichtsdestotrotz ist Körperverletzung keine Frage, über die man „geteilter Meinung“ dann sein kann, wenn sie „nur“ Jungen und nicht Mädchen betrifft.

    Davon auszugehen, dass ausgerechnet immer auch in Konkurrenz zueinander stehende Männer bezüglich Beeinträchtigungen offen und ehrlich sind, ist grundsätzlich nicht psycho-logisch und bleibt schon deshalb eine Ausnahme.

    Haben Sie schon mal von einer nach Typ 1(a) beschnittenen Frau gehört, die sich über die Folgen der Beschneidung beklagt hat? Ich auch nicht, weil sie aus "gutem Grund" nie gefragt wurde, von keiner von euch heuchlerisch verlogen sexistischen Moralapostelinnen.

  • MH
    Marco Hoffmann

    "

    Die Beschneidung von Jungen führt in der Regel nicht zu späteren Funktionsproblemen der entsprechenden Organe .

    "

    (28. 01. 2013 00: 01 UHR von eva)

     

    Penisverkrümmung, Schaftbewuchs, Qualsex aufgrund starker Keratinierung der Eichel und andere Spätfolgen hat der Bundestag wissentlich ignoriert, also gibt es sie nich?

     

    Wenn Sie sich bis heute noch nicht informiert haben, wird es Zeit!

     

    "

    Viele Komplikationen einer Beschneidung im Kindesalter können sich erst im späteren Leben manifestieren. Kein Arzt kann genau bestimmen, wieviel Haut er vom kindlichen Penis entfernen darf, damit der Jugendliche oder junge Mann später nicht unter Schmerzen oder Unbehagen leidet, wenn der Penis ausgewachsen ist.

     

    [...]

     

    Eine Zirkumzision, die auf einer Seite straffer ist als auf der anderen kann im Erwachsenenalter dazu führen, dass sich der Penis bei der Erektion verbiegt oder verkrümmt.

    "

    http://www.pflegewiki.de/wiki/Komplikationen_der_Beschneidung#Sp.C3.A4te_Komplikationen

     

     

    " finanzieren, sowie die Operation mit Impfvergleichen zu verniedlichen[ 2] . In den Rechtsausschüssen wurde seitens des Zentralrates der Juden in der Anhörung eine Komplikationsrate unter Verweis auf eine israelische Studie von 1% genannt. In der nachgereichten schriftlichen Stellungnahme wird das Komplikationsrisiko ohne Quellenverweis nur noch mit 0,13 - 0,19% beschrieben. Noch niedriger bewertet der Zentralrat der Muslime das Risiko ( 0, 09% ) . Sexuelle Beeinträchtigungen werden verneint .

    [...]

    "

    http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/medizinisches-grundwissen.html

     

    "

    Zum ersten Mal seit Ende der Naziterrorherrschaft wurde in Deutschland damit ein Gesetz erlassen, das Körperverletzung an einer bestimmten Gruppe von Menschen – hier Jungen und männliche Babys – ohne medizinische Notwendigkeit ausdrücklich erlaubt .

    "

    http://manndat.de/geschlechterpolitik/bundestag-maennliche-beschneidung-und-viele-offene-fragen.html

  • E
    Egal

    @eva: bitte unterlassen sie ihren Sexismus indem sie meinen, die Knabenbeschneidung "wäre ja nicht so schlimm" wie die Beschneidung von Mädchen.

  • G
    Georg

    Irgendwie "lustig": hierzulande wird die Knabenbeschneidung legalisiert, dort evtl. die Mädchenbeschneidung. Ist das ein Anzeichen dafür, wie weit der Sexismus fortgeschritten ist? ;-)

     

    Nein, ist es natürlich nicht (vermutlich ist dort auch die Knabenbeschneidung common sense), das fiel mir aber als erses ein.

  • E
    eva

    Verehrter Thorsten Reinert und andere selbsternannte Schlechtmenschen,

     

    die absolute Unvergleichbarkeit der Genitalverstümmöung an Mädchen und der Beschneidung bei Jungen liegt auf der Hand.

     

    Es gibt auf der ganzen Welt beschnittene Männer, die das toll finden und ganz zufrieden sind. Ob aus religiösen oder anderen Gründen.

     

    Aber haben Sie schon mal von einer Frau gelesen, die mit irgendeiner Form der "Beschneidung" ein zufriedenes und glückliches Leben führen konnte? Nein? Na dann beginnen Sie dioch mal nachzudenken, warum das wohl so sein wird. Na, dämmerst?

  • E
    eva

    Thorsten Reinert,

    offenbar haben Sie keine Ahnung, worum es sich bei der "Beschneidung" von Mädchen handelt. Schon das Wort ist verharmlosend. Allerdings sagt der Artikel eigentlich schon, worum es geht. Die Beschneidung von Jungen führt in der Regel nicht zu späteren Funktionsproblemen der entsprechenden Organe.

    Würden Sie das denn auch sagen, wenn bei der Beschneidung von Jungen genau das abgeschnitten wird, was bei der weiblichen Beschneidung entfernt wird: nämlich alles, was den Mädchen später als Erwachsenen dazu verhilft, sexuell empfindungsfähig zu sein Kinder zu bekommen? Oder auch nur schmerzfrei aufs Klo gehen zu können?

    Nur wenn die Beschneidung von Jungen mit der kompletten Entfernung mindestens des Penis einherginge, wäre sie mit der "Beschneidung" vpn Mädchen vergleichbar.

    Die Beschneidung von Jungen ist eine kulturelle Besonderheit, über die man geteilter Meinung sein kann. Die meisten beschnittenen Männer haben kein Problem damit.

    Aber haben Sie schon einmal von einer "beschnittenen" Frau gehört, die das gleiche von sich sagt? Wohl kaum.

    Hoffentlich verfällt Indonesien nicht in diese Form der Barbarei gegen Frauen.

  • MH
    Marco Hoffmann

    Vermutlich, weil Sie im Gegensatz zum Bundestag fest auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen - das sieht man bei der taz nicht gern.

     

    "

    15. 09. 2012 22: 18 UHR von Detlef Bosau:

     

    @ mehrdad: Da haben wir wieder das Thema : " Die Jude n , die Jud en , die Juden. "

     

    Die Juden sind mir völlig egal. Es geht hier um die Verstümmelung kleiner Jungen, die ist hier verboten und wenn d ie jüdische Religion deshalb hier nicht ausgeübt werden darf, dann is t das hal t so.

     

    Es sind tausende von Religionen mit noch mehr Verstümmelungsraten in der Geschichte au s gestorben. Warum müssen wir in Deutschland eine Religion, die sich überlebt hat, und ein Verstümmelungsritual für konstitutiv hält, konservieren ?

     

    Dafür sehe ich keine Notwendigkeit.

    "

    http://www.taz.de/Legalisierung-von-Beschneidung/Kommentare/!c101544/

     

    Ich hingegen möchte anmerken, das beim thema kindesmissbrauch der blick neben dem vatikan auch auf rabbis gerichtet werden muss, zumindest von mir als goy/vierteljude/jude (je nach rassenlehre oder artikel drei GG):

     

    http://www.google.com/search?hl=de&gl=DE&ie=UTF-8&source=android-browser&q=pedo+rabbi

  • DB
    Detlef Bosau

    Mal als Frage an die Readktion: Warum werden meine Beiträge seit Monaten zensiert?

  • HH
    Hans Höfer

    "Weder im Koran noch in den Hadithen wird weibliche Beschneidung als verpflichtend erwähnt" wird als Gegenargument genannt. Aha, aber wenn sie doch erwähnt werden würde, dann ginge sie in Ordnung?

     

    Genitalbeschneidung bei Kindern ist ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in das sexuelle Selbstbestimmungsrecht und bleibt es, selbst wenn sie tausendmal in irgendeinem Buch als Pflicht bezeichnet würde.

  • MV
    Michael V

    Beschneidung ohne medizinische Notwendigkeit ist ein Verbrechen.

    Gesetze zu missachten die solche Verbrechen legitimieren und damit die Verbrecher schützen sind zu missachten!

    Wenn unser Parlament solche Verbrechen legitimiert, ist es keinen Deut besser als irgendwelche Scharia Heinis, denn beide sind sich ähnlicher als sie vermuten lassen. Beide sind ethisch verkommen. Was sagt eigentlich der europäische Gerichtshof für Menschenrechte dazu? Oder ist der auch nur so eine Luftnummer? Hier könnte sich die Linke wirklich mal eindeutig und gerne auch Polemisch positionieren, anstatt sich darauf zu beschränken die Menschenrechtsverletzungen im Kommunismus zu verharmlosen und sich ansonsten, wie die anderen Parteien auch, durch Parolen zu versuchen hervorzutun. Auch gegen Nazis zu sein ist Mainstream, dazu gehört kein Mut und ist kein Herausstellungsmerkmal. Eine wählbare mutige Partei hätte nicht nur Deutschland bitter nötig.

  • TR
    Thorsten Reinert

    "Nach islamischer Lehre sei es bei weiblichen Beschneidungen ausreichend, die Klitorisvorhaut zu entfernen, so der MUI-Chef Maruf Amin. "

     

    So heißt es im Text.

     

    Die Klitoris-Vorhaut! Vorhaut! Nicht die ganze Klitoris. Nur die Klitoris-Vorhaut.

     

    Also entsprechend zur Penis-Vorhaut, deren Verstümmelung ja jetzt erlaubt wurde, muss das Entfernen der Klitoris-Vorhaut ebenfalls erlaubt werden, ansonsten würde das Entfernen einzig und alleine der Penis-Vorhaut um Diskriminierung auf Grund des Geschlechtes bedeuten.

     

    Oder, Ihr feministischen GutmenschInnen? Was ist falsch an dieser Logik?

     

    Auf die dialektischen Winkelzüge bin ich jetzt echt gespannt...

  • A
    Afreakana

    Ich wollte in diesem Zusammenhang nur mal dran erinnern, dass, auch in Deutschland, die christlichen Kirchen eine Beschneidung andersreligiöser Menschen befürwortet haben. Und der deutsche Bundestag hat das dann folgsam umgesetzt...

  • KS
    Konni Scheller

    Lieber Alexander Freund:

     

    Da haben wir es, astreine Diskriminierung von Jungen. Warum soll bei Jungen Verstümmelung erlaubt und bei Mädchen verboten sein?

  • M
    moebius46

    Wie viele indonesische Bürger gibt es in Deutschland. Wer seine Töchter straffrei beschneiden lassen will - auf zum Bundestag! Es braucht nur im Kommentar der Bezug zu Mädchenbeschneidungen gestrichen werden. Und immer tüchtig die Religion in den Vordergrund der Begründung stellen!

  • B
    blurks

    Im Übrigen kann man mit der Sunna die Entfernung der Genitalvorhaut von Jungen und von Mädchen gleichermaßen begründen. Entweder ist also beides religiös begründbar oder keines von beidem.

  • B
    blurks

    @ Alexander Freund:

     

    Und wieder einmal wird völlig ignoriert, dass es auch Formen der weiblichen Beschneidung gibt, bei denen *nur* die *Vorhaut* der Klitoris entfernt wird. Insbesondere in den islamischen Traditionen in Indonesien und Ägypten ist das weit verbreitet.

     

    Können Sie vielleicht erklären, was am Entfernen der Klitorisvorhaut schlimmer sein soll als am Entfernen der Eichelvorhaut?

  • JE
    Jan Engelstädter

    @ Alexander Freund:

    Körperverletzung ist aber beides und auch die Begründung "religiöse Tradition" ist die gleiche.

    Die Schwere des Eingriffes ist sicherlich unterschiedlich - aber sollte Körperverletzung mit Todesfolge nur deswegen nicht mehr bestraft werden, weil es ja auch Morde gibt, die, weil geplant, viel brutaler und erniedrigender in das Leben des Opfers eingreifen?

  • SW
    Stefan W.

    @Alexander Freund:

     

    Ein grausamer und, wie im Artikel beschrieben, nichtmal religiös motivierter Akt würde durch religiöse Motive besser?

     

    Um das zu glauben muss man aber schon sehr religiös sein.

  • SR
    Susanna Richter

    @ Alexander Freund

     

    Das Ding ist: Es gibt unter dem Begriff "Mädchenbeschneidung" tatsächlich Praktiken, die der Vorhautamputation entsprechen, wie z. B. das Abtrennen der Klitorisvorhaut und/oder die Kürzung der inneren Labien, unter vollständigem Erhalt der Klitoris.

     

    Und eine Vorhautamputation kann sich bei Männern durchaus lustmindernd auswirken. Dieser Effekt wird in manchen religiösen Schriften als ausdrücklich erwünscht dargestellt!

     

    Warum sollten vergleichbare Genitaloperationen nicht bei Jungen und Mädchen erlaubt sein???

     

    Ich bin für: Messer weg von den Genitalien bei allen Kindern!

  • C
    Comment

    @Alexander Freund,

     

    vor einsetzender Schnappatmung Lesen und verstehen:

    "Nach islamischer Lehre sei es bei weiblichen Beschneidungen ausreichend, die Klitorisvorhaut zu entfernen, so der MUI-Chef Maruf Amin."

     

    Nix Eichel ab, sondern Vorhaut ab. Der Vegleich von Thorsten Reinert hinkt also keinesfalls.

    Auch Ihr Hinweis auf eine nicht vorliegende religiöse Handlung ist nach obigem Zitat vollkommen daneben.

     

    Jede Beschneidung "dient einzig der Unterdrückung der Frau" und des Mannes "auf eine weitere brutale und erniedrigende Weise. Soetwas darf nicht passieren."

     

    Und so wird dann auch ein passendes Paar Schuhe draus.

  • A
    AntiFunt

    @Alexander Freund

     

    Wie nennen Sie jemanden, der das Recht auf körperliche Unversehrtheit vom Geschlecht des/der Betroffenen abhängig macht?

     

    Gruß an den Zensor, ist dieser Kommentar zahm genug für zarte tazzisten-Seele?

  • R
    Rerun

    Lieber Herr Freund, warum vergleichen Sie ausschließlich die schlimmeren Formen der FGM mit der MGM? Die Diskussion ist nun wirklich alt genug, als dass die leichtere Form der FGM auch ohne Beschneidung der Klitoris auskommt und zum Teil nur aus dem Einritzen der Vorhaut besteht und trotzdem geächtet und verboten ist.

     

    Lesen und verstehen: http://blog.sami-aldeeb.com/2013/01/24/beschneidung-ist-kindesmissbrauch-ein-bilderessay/

  • S
    Swilly

    Kann mir mal jemand erklären, warum ständig irgendwelche Vetreter von monotheistischen Religionen das Recht zum Rumschnippeln an Kindern einfordern?

  • DW
    Doris Wolf

    Mädchenbeschneidung: Die grausame Rache patriarchaler Männer an den Frauen http://www.doriswolf.com/wp/?page_id=291

  • E
    Elvenpath

    Jeder, der ohne medizinische Indikation Kindern an den Geschlechtsteilen herumschnippelt und sie verstümmelt, ist ein Schwerverbrecher. Ekelerregend, gewissenlos und brutal.

  • LV
    Lisa V. Seegmüller

    Ich kriege Wutbeulen am ganzen Körper.Im Gegenzug könnten die Herrschaften ja anbieten,sich den Penis entfernen zu lassen.Das ist nämlich das Äquivalent zur weiblichen Genitalverstümmelung.

  • LA
    Linda Apfel

    Herr Reinert, mir fehlen die Worte! Ich befürworte auch die Beschneidung von Jungen nicht, aber dieses Argument ist einfach unter aller Sau! Kann aber nur von jemandem kommen, der keine Klitoris hat und dadurch auch kein Vorstellungsvermögen dafür, wie es sein muss mit fast komplett zugenähten Schamlippen seine "ehelichen Pflichten" zu erfüllen.

  • BA
    Beck Amalie

    Ist doch nur ein wenig Haut wie bei den Jungs.

    Wenn das Tradition ist, muss man das tolerieren.

    Das bischen Gefühlsverlust gleicht doch die Zugehörigkeit zu einem Volk leicht wieder aus. Schützt auch sicher vor irgendwelchen Krankheiten und spart sicher auch Wasser. Am besten den Bundestag entscheiden lassen, die sind die Fachleute und machen es den religiösen Führern sicher Recht.

    Immer diese Gutmenschen. Die Eltern wissen doch am besten was für ihre Kinder gut ist. Die tun ihren Kindern sicher nicht weh.

  • A
    Andreas

    Die Beschneidung läßt sich nur wirksam bekämpfen, wenn man sie konsequent für beide Geschlechter ächtet. 70 % der deutschen Bevölkerung hat das verstanden, über 70 % unserer Abgeordneten nicht. Irgendwie haben wir die falschen Leute ins Parlament geschickt.

  • S
    Störtebekker

    Ja und? Erst kürzlich hat der Bundestag zur Verstümmelung kleiner Jungen in Deutschland grünes Licht gegeben. Wir sind doch auch nicht besser!

  • H
    Harald

    Hallo Thorsten und Rerun

     

    Die physiologische Entsprechung der weiblichen Beschneidung, wäre bei Männern/Jungen, das Abtrennen der Eichel. Sei es in Form von Schälen oder Amputieren.

     

    Soweit mir bekannt ist, wird das in Deutschland zumindest nicht praktiziert.

  • CD
    Ch. Dawkins

    tja, ihr schlechtmenschInnen:

    anders herum wird ein schuh draus! wer beim verbot von weiblicher genitalverstümmelung "A" sagt, muss auch bei der männlichen genitalvertümmelung "B" sagen!!!

  • EG
    Ein Gutmench

    @Thorsten Reinert: Beschneidung egal bei welchem Geschlecht ist Körperverletzung und gehört bestraft wenn diese ohne die Einwilligung des zu Beschneidenden Menschen geschieht. Das ändern auch Gesetze nicht, denn diese können sie höchstens Straffrei stellen oder bestrafen aber an der Tatsache das es Körperverletzung ist ändert ein Gesetz nicht.

  • B
    Bob

    ....psst man muss gar nicht soweit weg schauen selbst in Deutschland, zwar "nur" an Jungen, wurde dies "ebenfalls" legalisiert....-.-...

  • C
    Celsus

    Abgesehen davon, dass Kinderärzte gerade für kleine Jungen ein höheres OP-Risiko als bei Jugendlichen oder gar Erwachsenen feststellen:

     

    Die Risiken und Folgen der üblichen Beschneidung weiblicher Genitalien ist noch weitgehender. Wenn Clitoris und kleine Schmalippen beschnitten werden, wird die körperliche Erregbarkeit auf ein Minimum beschränkt.

     

    Sowohl Mädchen als auch Jungen, die ja beide kaum je von den Eltern ansatzweise um Einverständnis gefragt werden, haben da mein Mitgefühl. Spöttisch und "männlich" Menschen mit Mitgefühl als Gutmenschen abzuwerten, lässt mich auf emotionale Defizite schließen. Schlimmstenfalls liegt dann vielleicht gar eine medizinisch diagnostizierbare aoziale Persönlichkeitsstörung vor.

  • T
    TheHeap

    "Wer A sagt muss auch B sagen" sehr schön Herr Kollege... dass die Eingriffe anatomisch unterschiedlicher Natur sind vergessen wir einfach mal, denn ein faktischer Unterschied darf ja nicht zu einem gesetzlichen Unterschied führen... mhm

     

    Ignorant ist im Artikel jedoch, dass sofort das Wort Verstümmelung in den Raum geworfen wird, dass es bei Frauen (wie auch bei Männern) unterschiedliche Arten der Beschneidung gibt, auch solche, die einer Frau keinesfalls das Lustempfinden rauben, es sogar verstärken können, das können wir ja auch einfach unter den Tisch fallen lassen... wer braucht schon Fakten, nicht wahr?

     

    Es wird nirgendwo das Gesetz auch nur ansatzweise erklärt: Auf wen bezieht es sich? Auf welche Arten der Beschneidung?

    Wie groß sind die unterschiedlichen Fraktionen, die angeführt werden? (Ohne diese Angabe kann es sich um vernachlässigbare Grüppchen handeln und alles was dann von dem Artikel bliebe ist: Seht her! Hier gibt es öffentliche Diskussionen! Und das in einer Demokratie!

     

     

    Das jemand öffentlich eine Meinung haben darf ist ja bei uns auch der Fall, zumindest solang sie mit unserer übereinstimmt...

     

    (Und nur um einem Flame vorzubeugen: Persönlich bin ich dafür eine Beschneidung jeglicher Art, die ohne Einverständnis der betroffenen Person durchgeführt wird, also e.g. Kleinkindern, als Körperverletzung zu verbieten. Aber das haben wir ja z.b. auch in Deutschland nicht, scheiß Demokratie, nicht wahr?)

  • DW
    denen werden wir noch etwas lernen

    Ich hoffe, dass der MUI auch vor der UN auf Deutschland zeigt, wo die Genitalverstümmelung an Kindern als Recht der Eltern und Religionsvertreter aufgenommen wird. Zudem kann der MUI auf Deutschland zeigen, wenn es um das Thema der Diskriminierung nach dem Geschlecht geht. Denn in Deutschland wird zwischen Jungen und Mädchen unterschieden, wenn es um die Rechtfertigung der Genitalverstümmelung an Kindern geht, während der MUI eine solche Diskriminierung eben als falsch ansieht. Ich danke unseren Politikern schon jetzt!

  • E
    EstablishmentBlues

    @ Thorsten: Meinst Du, man kann Vorhaut und Klitoris gleichsetzen? Ich denke das passende Gegenstück wäre eher die Eichel, oder? Nicht, dass ich die männliche Beschneidung verharmlosen will, und ich bin sicherlich auch kein "Gutmensch", der sich nichts negatives über eine Kultur sagen traut außer der eigenen, aber die gängige Praxis der weiblichen "Beschneidung" ist doch reinste Verstümmelung. Die Folgen der männlichen und weiblichen Verstümmelung sind überhaupt nicht vergleichbar. Less mal "Wüstenblume", da vergehts einem aber so richtig.

  • SR
    Steffen Reitz

    Hallo Thorsten, die Beschneidung von Jungen und Maedchen ist ein voellig anderer Vorgang, mit einer denkbar grossen unterschiedlichen Tragweite. Die in der Regel vorgenommenen Beschneidungen von Maedchen waeren vergleichbar dem kompletten Abschneiden des Penis (und nicht nur der Vorhaut Enfernung). Steffen

  • F
    Fordler

    Tja, wenn es religiös begründet ist, kommt nach Deutschland. Wir werden es erlauben, vorausgesetzt, es wird von speziell dafür Ausgebildeten gemacht.

    Wir wollen ja Mädchen nicht diskriminieren.

  • MH
    Michi Hartmann

    @Thorsten Reinert, du hast wohl keine Ahnung vom Unterschied ... oder möchtest du vielleicht die Eichel oder gleich den ganzen Penis abgeschnitten bekommen statt eines Stückes Haut? Das ist nämlich das, was die Klitorisbeschneidung äquivalent für Frauen bedeutet - dann ist vorbei mit Spass und dafür hat man Schmerzen und Probleme für den Rest des Lebens abgesehen davon, dass man bei der Prozedur selber schon sterben kann und durch die Horrorschmerzen für den Rest des Lebens traumatisiert wird. Vielleicht solltest du dich erst mal über die Fakten informieren bevor du hier solchen Schwachsinn trollst. http://de.wikipedia.org/wiki/Weibliche_Genitalverst%C3%BCmmelung

     

    Ansonsten hat die Al Azhar in Kairo, die ja weltweit die führende islamische Institution ist, eine Fatwa herausgegeben, dass Beschneidung an Frauen unislamisch ist, da es eine Verstümmelung ist und der Mensch nicht zerstören soll, was Gott geschaffen hat. Hätte man in dem Artikel vielleicht auch noch unterbringen können...

  • HH
    Heinz Hertlein

    "Nach islamischer Lehre sei es bei weiblichen Beschneidungen ausreichend, die Klitorisvorhaut zu entfernen, so der MUI-Chef Maruf Amin."

    Mit §1631d fehlt uns Deutschen jetzt leider die Legimitation die Mädchenbeschneidung des hier erwähnten Typs Ia kritisieren zu können, wenn Sie technisch gesehen einwandfrei durchgeführt wird.

     

    Wir können nicht einmal mehr fordern, dass Sie zumindest von ausgebildeten Ärzten durchzuführen ist.

     

    Zuerst müssen wir jetzt vor der eigenen Türe kehren.

  • H
    häberle

    Wer sagt diesen Muslimgelehrten jetzt, dass sie den Islam mal wieder falsch verstanden haben?

     

    Schließlich weiß doch jeder Gutmensch, dass derlei Perversitäten mit dieser friedlichen und toleranten Religion nichts zu tun haben können.

  • MH
    Marco Hoffmann

    "

    Beschneidungsrituale sind in Indonesien auch für Mädchen verbreitet und reichen v om rein symbolischen Akt ( dem Durchtrennen eines Stücks Gelbwurz) bis zur tatsächlichen Beschneidung der Klitoris .

    "

     

    Mäuschen, ik hör dir trappsen, eine suggestivformulierung a la bild: fgm type 1-3 werden unter symbolisch subsummiert und erst fgm type 4 ist dann "tatsächlich" - das ist frauenfeindlch und menschenfeindlich gleichzeitig, denn die (übrigens tatsächliche) klitorisvorhautreduktion von fgm type1 führt wie bei jungen zu keratinierung der glans, hier der weiblichen glans (eichel) und die amputation der kleinen labien, die in fgm type2 eingeordnet wird, entspricht wegen der vielleicht 8000 nervenendungen der amputation des gefurchten bandes an der jungsvorhaut, die 20.000 nervenendungen hat und das erogenste organ am männlichen körper darstellt.

     

    Leugnen der gemeinsamkeiten bestimmter formen weiblicher beschneidung mit der männlichen beschneidung kenne ich noch vom bundestagsserver, da hat der moderator mit hinweis auf ein bgh-urteil einen solchen diskussionsbeitrag in der petition gelöscht, wie man es von der idf kennt: ankläger, richter und scharfrichter in personalunion, rechtsstaat adé.

  • BG
    Bernd G.

    Gott will es!

     

    Ich kann mir schon vorstellen wie "das Gott" (Neusprech) es erheitert wenn sich Menschen gegenseitig Genitalverstümmelungen zufügen.

     

    Außerdem Pflege ich hinzuzufügen:

    Der Islam gehört zu Deutschland!

  • O
    Oldpapanoah

    @Thorsten Reinert

     

    Das ist ausgemachter Unsinn!

    Die Beschneidung bei Maennern hat zum Einen tatsaechliche hygienische Vorteile und ist zum Anderen um Laengen (UM LAENGEN) weniger dramatisch als die einer Frau.

    Waehrend dem Mann die Vorhaut entfernt wird (Was sicherlich 2 wochen schmerzhaft ist und zumindest bei kleinen kindern, die unfreiwillig beschnitten werden zumindest moralisch fraglich ist, wird der Frau die Klitoris abgeschnitten, was keinerlei hygienische Vorteile mit sich bringt, einen wesentlich tierefen, schmerzhafteren Vorgang mit stark erhoehter Enzuendungsgefahr erfordert und (nicht zuletzt) die Frau auf eine Weise verstuemmelt, die die Lust am Sex biologisch unmoeglich mach!

    Da hast das eine mit dem Anderen so viel zu tun wie eine Ohrfeige mit einem Kopfschuss!

    Maennerbeschneidung ist bei Kindern fraglich aber es ist ein Thema, was man diskutieren kann, waehrend Fraunebeschenidung schlichtweg ein Verbrechen an der Menschlichkeit ist und (wie im artikel ganz richtig erwaehnt) nichts mit religion zu tun hat sondern produkt von frauenunterdrueckenden, kulturellen Normen ist!

  • G
    GutmenschIn

    Sind die Gefahren bei der Beschneidung von Jungen denn genauso groß wie die bei der Beschneidung von Mädchen? Schlielich wird Erstere auch aus nicht-religiösen Gründen durchgeführt, während das bei Letzterer wohl kaum der Fall sein dürfte?

  • AG
    Anton Gorodezky

    Wenn's wirklich nur um die Beschneidung der Klitorisvorhaut (de.wikipedia.org/wiki/Klitorisvorhautreduktion) und nicht etwa um die Entfernung von Schamlippen und/oder Klitoris geht ist der Eingriff nicht schwerwiegender als die Beschneidung von Jungen - und die ist in Deutschland seit neuestem durch Gesetz ausdrücklich erlaubt. Alle Argumente gegen diese Form der weiblichen Beschneidung gelten mehr oder weniger auch für Jungen. Was soll also die Aufregung? Würde mich nicht wundern, wenn sich im Lichte der Gesetzgebung für Jungen bald jemand hierzulande das Recht erklagt, seine Tochter beschneiden zu lassen.

     

    Man pfuscht kleinen Kindern nicht ohne Not an den Genitalien rum. Das sollte für jeden überall auf der Welt gelten. Und wenn die Mitgliedschaft in einem religiösen Club so etwas erfordert, dann muss man halt mit der Vollmitgliedschaft bis 18 warten.

  • AF
    Alexander Freund

    @Thorsten Reinert: Was ist das denn für ein bescheuerter Kommentar? Die Beschneidung von Jungen und Mädchen ist in der Praxis mal ganz verschieden. Während bei "A" nur die Vorhaut entfernt wird, wird bei "B" die Klitoris beschnitten, um die Lust der Frau zu unterdrücken. Das ist das Gleiche, als würde man bei "A" die Eichel abschneiden!

    Die Beschneidung von Frauen und Mädchen ist ein grausamer und, wie im Artikel beschrieben, nichtmal religiös motivierter Akt. Es dient einzig der Unterdrückung der Frau auf eine weitere brutale und erniedrigende Weise.

    Soetwas darf nicht passieren.

  • R
    Rerun

    "Genitalbeschneidung in Indonesien - Religionshüter wollen Verstümmelung?"

     

    Warum nur in Indonesien? Hierzulande wollen die das doch auch und der Bundestag hat dies erst kürzlich nicht nur straffrei gestellt sondern gar ein Recht darauf postuliert.

  • TR
    Thorsten Reinert

    Tja, ihr GutmenschInnen:

     

    Wer bei der Beschneidung von Jungen "A" sagt, muss auch zur Beschneidung von Mädchen "B" sagen.