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"Nach Kritik von allen Seiten ruderten sie am Montag zurück."
Klar, wie hat Küppersbusch das formuliert? "Kein Arsch in der Hose".
„Ewiggestrige Ideologie“, so so.
Anja Krüger, sollte bekannt sein bei der Taz, hat heute einen Artikel geschrieben über die höheren Preise für Kunden der Energieversorger.
Entsprechend der aktuellen Gender-Überzeugung bekamen Textilarbeiter, Kleinbauern sowie auch Verbraucher einen „:innen“.
Die Billiganbieter und Grundversorger aber nicht.
Warum nicht?
Wenn doch diese Sternchen, etc. eine gute Zumutung sind, warum hört es dann in dem Moment auf, wenn frau von der Gegenseite schreibt?
Sorry, aber anderen Ideologie vorzuwerfen, während zur gleichen Zeit der Beweis erbracht wird, dass dieses Gendern keinen unabhängigen und nachvollziehbaren Regeln folgt, ist einfach nur…. Beängstigend.
@47491 (Profil gelöscht) Ihnen ist schon klar, dass es sich bei den von Ihnen benannten, nicht gegenderten Nomen um Unternehmen handelt, oder? Bei den Stadtwerken Hintertupfing, einem lokalen Grundversorger, arbeiten Mitarbeiter:innen.
Wer am generischen Maskulinum festhält, ist ein Sexist? Stimmt ganz und gar nicht. Das generische Maskulinum ist die Form, die alle Geschlechter und von mir aus auch Gender einbezieht, weil die Sprache vom Biologischen oder der Identität getrennt wird.
Der Zusammenhang zwischen grammatischen und tatsächlichen Geschlecht ist falsch. Die Wache ist keine weibliche Person, die Arbeitsagentur keine Frau, der Vorstand kein Mann, sondern ein Gremium. Das Vorstandsmitglied kann ein Mann oder eine Frau sein usw.
Davon abgesehen: Wofür steht nun der Doppelpunkt? Soll man beide Formen lesen? Mit "und" oder mit "oder" verbunden? Der Begriff mit Doppelpunkt bedeutet gar nichts. Ich habe eine Vorstellung von "der Verkäufer" und auch eine von "die Verkäuferin", aber keine von "Verkäufer:in". Meint dies "Verkäufer" (generisch oder maskulin?) und oder oder "Verkäuferin" (feminin)?
Jürgen Klopp sollte auf seinen Job beim Getränkekonzern Red Bull verzichten. Stark koffeinhaltige Energydrinks gefährden viele Kinder und Jugendliche.
Gendersternchen in Bremerhaven: Krampfhaftes Festhalten
Die Fraktionsvorsitzenden von FDP, CDU und SPD in Bremerhaven rudern beim Genderbeschluss zurück. Die Erklärung offenbart ihre ewiggestrige Ideologie.
Eigentlich gar nicht so schwer: Sprache kreativ so gestalten, dass alle angesprochen werden Foto: Marijan Murat/dpa
Am Freitag hatten FDP, CDU und SPD ihren Beschluss verteidigt, der Bremerhavener Verwaltung Gendersternchen und Co. zu verbieten. Nach Kritik von allen Seiten ruderten sie am Montag zurück. Doch die Presseerklärung, mit der die drei Fraktionsvorsitzenden dies begründen, zeigt, dass es ihnen nicht um Barrierefreiheit geht, wie sie behauptet hatten. Es ist ihnen schlicht zu viel Gendergaga, wie schon anderen alten Männern vor ihnen.
„Wir haben uns in der Vergangenheit immer wieder darüber geärgert, dass es zwar viele Diskussionen und politische – teilweise ideologisch geprägte – Haltungen zu gendersensibler Sprache gibt“, entlarven sie sich selbst. Sie. Haben. Sich. Geärgert. Nicht darüber, dass Männer nach wie vor privilegiert sind und Sprache dies spiegelt. Nicht darüber, dass ihnen keine perfekte Lösung einfällt. Sondern über andere, die ihnen diese noch nicht präsentiert haben. Und dabei ideologisch argumentieren! Das machen ja immer die anderen. Hier: Feminist:innen, die für eine gerechte Sprache kämpfen. Und nicht etwa Sexisten, die sich ans generische Maskulinum klammern, obwohl ihnen Grammatik ansonsten egal ist.
Genüsslich listet die Erklärung die Vielfalt auf, mit der Sprache ausdrückt, dass es nicht nur handelnde Männer gibt, sondern auch Frauen sowie Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen lassen: Genderstern, Doppelpunkt, Unterstrich, Querstrich, … Der Verdacht der Herren Raschen, Hilz und Allers und vermutlich der Mehrheit ihrer Fraktionskolleg:innen: „Da wird ein teilweise krampfhafter Versuch unternommen, die vorhandene geschlechtliche Vielfalt abzubilden.“
Die Verwendung des Begriffs „krampfhaft“ spricht Bände. Vielen gilt er als Synonym von „feministisch“. Hier meint er alle, die im Sinne der Gleichberechtigung kreativ mit Sprache umgehen. Sie sollen sich also mal locker machen, es nicht übertreiben, die Kirche im Dorf lassen? Nein. Gendersternchen und Co. sind eine Zumutung, sorgen für Streit und auch für Probleme. Das ist gut, weil so für alle sichtbar wird, mit welchen Zumutungen sehr viele Menschen leben müssen.
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Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Kommentar von
Eiken Bruhn
Redakteurin
Seit 2003 bei der taz als Redakteurin. Themenschwerpunkte: Soziales, Gender, Gesundheit. M.A. Kulturwissenschaft (Univ. Bremen), MSc Women's Studies (Univ. of Bristol); Alumna Heinrich-Böll-Stiftung; Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin; Lehrbeauftragte an der Univ. Bremen; in Weiterbildung zur systemischen Beraterin.
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