piwik no script img

Geldprobleme bedrohen Sportfest in RioParalympics gehandicapt

Erhebliche Geldprobleme gefährden die Paralympischen Spiele. Die Erstattung der Reisekosten der AthletInnen lässt auf sich warten.

US-amerikanische Athleten bei Vorbereitungsläufen zu den Paralympics Foto: ap

Berlin taz | Rio hat Geldprobleme. Davon hat man schon gehört. Dass deshalb die paralympischen Spiele, die vom 7. bis 18. September hier stattfinden sollen, gefährdet sind, ist ein Schock. Und genau das berichtet die brasilianische Zeitung O Globo, die sich auf das Umfeld des Interimspräsidenten Michel Temer beruft.

Grund ist ein Finanzloch von etwa 7,2 Millionen Euro. Geld, das die Organisatoren der Spiele bereits vor zwei Wochen an die Nationalen Paralympischen Komitees (NPC) hätten überweisen sollen. Davon bezahlen die NPCs üblicherweise die Reisekosten der behinderten AthletInnen. Doch das Geld floss nicht, einige TeilnehmerInnen drohten bereits mit ihrer Absage. 50 bis 60 Nationen könnten betroffen sein.

Ein Teil des Geldes ist offenbar für die Behebung von Mängeln im Olympischen Dorf und zur Instandsetzung der Wasserstätten ausgegeben worden, berichtet die Seite insidethe­games.biz. Da schon vor Olympia ein Notkredit von rund 800 Millionen Euro an den Bundesstaat Rio de Janeiro bewilligt wurde, hatte ein Gericht in Rio weitere Geldspritzen der Bundesregierung nun untersagt. Doch das wollen die Organisatoren nicht hinnehmen. „Wir legen morgen vor dem Gericht Berufung gegen das Urteil ein“, kündigte OK-Sprecher Mario Andrada an. Danach werde man umgehend über die Zahlungen an die Nationalen Paralympischen Komitees sprechen: „Wir hoffen, dass das Problem mit den Reisekosten am Montag vom Tisch ist.“

Die Paralympischen Spiele sollen in diesem Jahr zum ersten Mal in Südamerika abgehalten werden. Insbesondere Bürgermeister Eduardo Paes, der nach den Spielen in London 2012 die paralympische Flagge stolz geschwungen hatte, wird als „großer Unterstützer der paralympischen Bewegung“ beschrieben.

Cheforganisator Andrada ist denn auch fest entschlossen, die große Katastrophe zu vermeiden. Es werde alles dafür getan, was getan werden muss, um die Kosten zu decken, zitiert ihn insidethegames.biz. Und er zeigt sich zuversichtlich: „Wir haben genug Freunde und Partner, um die Probleme zu beheben.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!