Geiselnahme im Krankenhaus: Getarnte Polizisten überwältigen Pistolero
■ 34jähriger bedrohte Krankenschwester und forderte Zigaretten und Alkohol
Ein 34jähriger Mann hat in der Nacht zum Samstag im Zentralkrankenhaus Bremen-Nord eine Krankenschwester als Geisel genommen und um sich geschossen, ohne aber jemanden zu treffen. Zwei als Ärzte getarnte Polizisten nahmen den als Gewalttäter polizeilich bekannten Mann fest. Wie es hieß, hatten die Beamten wenig Mühe, den offenbar unter Drogen- und Alkoholeinfluß stehenden Geiselnehmer zu überwältigen, dessen Waffe sich als Schreckschußpistole herausstellte. Er wurde dem Haftrichter vorgeführt, habe aber jede Aussage verweigert, teilte die Polizei mit. Über sein Motiv war am Sonntag noch nichts bekannt.
Der Mann war gegen 22.00 Uhr mit einer Pistole bewaffnet in den Aufenthaltsraum des Krankenhauses gekommen. Er hatte die Krankenschwester als Geisel genommen und gedroht, ihr die Fingerkuppen zu zerschneiden. Dann forderte er Alkohol, Zigaretten und Rauschgift. Außerdem wollte er mit einem Bekannten sprechen, den die Polizei dann auch zu ihm brachte. Er schoß auf einen Besucher und einen Streifenwagen und bedrohte verschiedene Frauen mit einer Pistole und einem Messer. Der Täter war kein Unbekannter in der Klinik: Vor der Tat befand er sich nach den Ermittlungen wegen Kreislaufbeschwerden als Patient im Krankenhaus.
Der Festgenommene sei seit 1980 insgesamt 28mal wegen Körperverletzungen, Bedrohungen, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und anderer Straftaten auffällig geworden, teilte die Polizei mit. Anfang Juli war er nach einer viermonatigen Haftstrafe auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte wegen gefährlicher Körperverletzung eingesessen. dpa/taz
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