piwik no script img

Geht SEL-Chef zur Bundespost?

Stuttgart/Bonn (dpa) - Nach Informationen des Magazins 'High -Tech‘ soll der Vorstandsvorsitzende der Standard Elektrik Lorenz AG (SEL), Stuttgart, auf einen Top-Management-Posten bei der Deutschen Bundespost „spekulieren“. Nach Angaben des Magazins gehört der 57jährige Lohr zu den „noch verdeckten Bewerbern“ für das Amt des Telekom-Vorstandsvorsitzenden bei der Bundespost. Telekom soll innerhalb der Strukturreform der Post einer der drei neuen Geschäftsbereiche werden. Ein Sprecher der SEL erklärte, zu dieser Spekulation nehme das Unternehmen keine Stellung. Die Post ist ein SEL-Großkunde.

Lohr würde in ein profitables Unternehmen einsteigen, nachdem eine Reihe von Kosten in den Bundeshaushalt übernommen wurden. Die Post kann im nächsten Jahr mit einem Gewinn von mindestens 2,6 Milliarden Mark rechnen. Das ergibt sich aus dem Posthaushalt für 1989, der am Freitag vom Postverwaltungsrat mit einem Volumen von 82,5 Milliarden Mark verabschiedet wurde. Er ist nicht Bestandteil des Bundeshaushalts.

Das Postministerium führt die deutliche Ertragsverbesserung vor allem auf die im nächsten Jahr wirksam werdenden höheren Gebühren zurück. Ab 1. April kostet ein Standardbrief eine Mark (bisher 80 Pfennig), ein Päckchen 3,50 Mark (bisher 3 Mark) und eine Postanweisung bis 100 Mark 6,80 Mark (bisher 5 Mark). Gleichzeitig verteuert sich die Grundgebühr für Gespräche aus Telefonzellen auf 30 Pfennig.

Der Investitionsanteil des Posthaushalts ist mit 20 Milliarden Mark fast genauso groß wie im laufenden Jahr. Er macht damit etwa ein Viertel des gesamten Investitionsvolumens von Industrie, Bergbau und Handwerk in der Bundesrepublik aus. Für Fernmeldeanlagen sind 16,6 Milliarden Mark vorgesehen, vor allem für Vermittlungs- und Übertragungstechnik.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen