: Gehäufte Semantik
Endlich ein plausibler Grund für Verspätung am Morgen
BERLIN taz ■ Eine Begegnung der goldenen Art hatte eine Bewohnerin des Berliner Stadtteils Friedrichshain auf ihrem morgendlichen Weg zum U-Bahnhof Samariterstraße. Beim Gang durch die Finowstraße ließ sie ihre Augen über den Bürgersteig schweifen und erblickte einen großen Scheißhaufen. Sicher, das ist in Berlin nichts Ungewöhnliches, doch diese Tretmine war anders. Beim genaueren Hinsehen entdeckte die Frau, dass der Haufen eine goldumrandete Brille trug. Er sah gelehrt aus, deshalb sprach sie ihn an: „Entschuldigen Sie bitte, ich habe noch nie einen Scheißhaufen mit Brille gesehen. Könnten Sie mir vielleicht diesen äußerst merkwürdigen Anblick erklären?“ Der blinzelnde Haufen antwortete: „Küss mich, ich bin ein verwunschener Semantikprofessor.“ Entsetzt lief die junge Frau davon und kam wie häufig mal wieder viel zu spät zur Arbeit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen