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Gegen Totalschließung

■ Bürger gegen Schließung des Köpenicker Schlosses/ Mit der Auslagerung des Kunstgewerbemuseums wurde begonnen

Berlin. Ein Einwohnerbegehren gegen die Totalschließung des Köpenicker Schlosses und die Auslagerung des darin untergebrachten Kunstgewerbemuseums hat der Alt- Köpenicker Bürgerverein auf den Weg gebracht. Er übergab Bezirksoberhaupt Monika Höppner (SPD) einen Antrag zur Durchführung des entsprechenden Plebiszits.

Gegenwärtig wird im Rathaus geprüft, ob das Papier die nötigen 1.788 Unterschriften trägt — das wären zwei Prozent der Wahlberechtigten des Bezirkes — und damit rechtsgültig ist. Sollten sich bei einer Volksbefragung danach 8.940 Stimmen — zehn Prozent des Wählerpotentials — für den Antrag finden, würde sich Köpenick als erster Berliner Bezirk gegen eine Entscheidung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wehren.

Wie die Stiftung mitteilte, wurde gestern mit der Räumung des Depots des Kunstgewerbemuseums im Dachgeschoß begonnen. Der Bestand von rund 12.000 Stücken im Magazin wird in das Kunstgewerbemuseum am Kulturforum in Tiergarten verlagert. Ein umfassendes Sanierungskonzept für das Schloß soll 1993 vorliegen. Das Museum werde während dieser Zeit offen gehalten, der Museumsbetrieb jedoch eingeschränkt. In der Diskussion um die Sanierung des Köpenicker Schlosses hatte zuletzt Mitte Februar der Bauausschuß des Abgeordnetenhauses Geschlossenheit gezeigt. Einstimmig forderte er das Parlament auf, sich beim Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und gegenüber der Bundesbaudirektion dafür einzusetzen, das Schloß nicht voreilig zum 1. März vollständig zu schließen. Zugleich verlangten die Abgeordneten die Vorlage einer konkreten Projektplanung und die nochmalige Prüfung des Bauzustandes durch einen externen Gutachter. Damit reagierte das Gremium auf bekanntgewordene Pläne der Bundesbaudirektion, das Köpenicker Schloß, entgegen aller bisheriger Absprachen, ab 1. März vollständig zu schließen.

Das Schloß gehört seit Anfang des Jahres zur Stiftung Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Die Kosten der Sanierung des Hauses werden auf rund 50 Millionen Mark geschätzt, die zu gleichen Teilen vom Bund und von Berlin bereitgestellt werden. Das Schloß Köpenick wurde 1677-1682 für Kronprinz Friedrich, den späteren Preußenkönig, errichtet. adn

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