: Gegen Siemens
Mit einem Empfang in der Börse feierte die Hamburger Siemens-Niederlassung gestern ihren 100. Geburtstag. Draußen forderten 30 DemonstrantInnen Entschädigungen für die ehemaligen ZwangsarbeiterInnen des Konzerns. Rund 60.000 Kriegsgefangene, „Fremdarbeiter“ und KZ-Häftlinge arbeiteten allein 1943 gegen ihren Willen für Siemens. Aufgerufen zu der Aktionen hatten die GAL und das „Auschwitz-Komitee in der BRD e.V.“. „Wir erwarten, daß der Siemens-Konzern sich zu seiner historischen Schuld bekennt und in einen Entschädigungsfond gemeinsam mit anderen Konzernen einzahlt“, forderte der GAL-Abgeordnete Peter Zamory. Siemens-Sprecher Andreas Panten deutete ein Abrücken von der bisherigen starren Ablehnung an: „Siemens bekennt sich zu seiner moralischen Verantwortung. Die Anerkennung einer rechtlichen Verpflichtung wird es aber nicht geben.“
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