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GazaMilitante lassen BBC-Reporter frei

Radikale Palästinenser haben den entführten BBC-Korrespondenten Johnston freigelassen - dieser sprach von einer "entsetzlichen" Erfahrung.

Blass, aber gesund: BBC-Reporter Alan Johnston nach seiner Freilassung in Gaza Bild: ap

LONDON taz/dpa/afp Nach fast vier Monaten Geiselhaft ist der von militanten Palästinensern im Gazastreifen entführte BBC-Reporter Alan Johnston am Mittwoch freigekommen. Wie aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete, übergaben die Entführer den 45- jährigen Journalisten am frühen Morgen der radikal-islamischen Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert. "Es ist unglaublich gut, frei zu sein", sagte Johnston kurze Zeit später in einem Telefoninterview mit der BBC. Er sprach von einer "entsetzlichen" Erfahrung, er sei aber den Umständen entsprechend wohlauf.

"Ich denke, ich bin o.k.", sagte der 45-Jährige. "Es war ein außergewöhnlich hohes Maß an Stress und psychologischen Drucks für eine lange, lange Zeit (...) Ich fühle mich so gut, wie es eben geht", sagte Johnston, der sich während des Gesprächs im Haus des abgesetzten palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanija in Gaza aufhielt. Er dankte allen an seiner Freilassung Beteiligten und den vielen Menschen, die sich für ihn eingesetzt hätten. Er habe während der Gefangenschaft im Radio die Ereignisse in Gaza und die Bemühungen um seine Freilassung mitverfolgen können.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Johnston erklärte Hanija später, dass die Entführung Johnstons im Widerspruch zu den Interessen des palästinensischen Volkes gestanden habe. Deshalb sei es der Wunsch der Hamas gewesen, dass der Reporter freikomme. Hanija war als Ministerpräsident der palästinensischen Einheitsregierung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas abgesetzt worden, nachdem seine Hamas Mitte Juni die Kontrolle im Gazastreifen gewaltsam übernommen hatte.

Johnston war am 12. März von der bis dahin weitgehend unbekannten Gruppe Armee des Islam verschleppt worden. Die Entführer, denen Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida nachgesagt werden, hatten zuletzt die Freilassung mehrerer ihrer Kämpfer verlangt und mit der Ermordung des Journalisten gedroht. Ende Juni war ein Video der Entführergruppe im Internet verbereitet worden, in dem Johnston mit einem Sprengstoffgürtel zu sehen war.

Nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen hatte die radikale Palästinensergruppe Volkswiderstandkomitees zuletzt zwischen der Hamas und der Entführergruppe vermittelt. Dabei hätten sich beide Seiten auf einen Austausch von Gefangenen der jeweils anderen Seite geeinigt, in dessen Rahmen auch Johnston freigekommen sei.

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