■ Gastkommentar: Kastratennummer
Offensichtliche Dummheiten wiederholt selbst in Bremen keiner. Und es war eine Riesendummheit, das alte Ressort Bildung, Wissenschaft und Kunst aufzuteilen. Die Spottgeburt Kultur und Ausländerintegration muß wieder verschwinden.
Grün wird seiner Spitzenkandidatin nicht wieder den Tort antun, sie politisch zu entschärfen. Und sie wird hoffentlich mutiger sein und sich nicht noch einmal für eine Kastratennummer hergeben. Es war schon schäbig von den grünen Koalitionären, wie sie ihr erst ein Mikroressort verpaßten und sie dann entgegen allen Zusicherungen auch noch finanziell strangulierten. Die grüne Fraktion hat sie im Stich gelassen, und im Senat stand ab und zu Jäger an ihrer Seite, kein Fücks.
Das ganze und ungeteilte Ressort muß es also diesmal sein, und wenn Helga Trüpel erfolgreich sein will, behält sie den alten Fuhrmann Hoffmann; denn für ihre eigne Neuanwerbung war selbst das Stummelressort zu groß. Wenn aber die Sozis Bildung, Wissenschaft und Kunst partout behalten wollen, muß sich die grüne Spitze ein anderes klassisches Ressort erstreiten – vielleicht Soziales.
Falls aber künftig Rot-Schwarz Bremen regieren sollte,ist Henning Scherf ohnedies gefordert, sich Bildung, Wissenschaft und Kunst zu erhalten. Wenn er es schon nicht schafft, Bürgermeister und Partei von der politischen Sodomie abzuhalten, muß er uns vorm Schlimmsten bewahren: vor einer Bildungswende unter Motschmann und Konsorten. Und weil die Schulreform von allen Flügeln der Partei getragen wird, bis Du an diesem Punkte, lieber Henning, stark. Thomas Franke, Senator a.D.
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