Galerie Jette Rudolph: Plavčak/Gush/Hammer: Sabotage im Haus auf offener See
Die Mondgesichter Cameron, Merkel und Hollande trohnen über einem Grenzübergang. Ein Vater versucht seine Tochter unter Stacheldraht hindurchzuschieben, die drei Entitäten aber starren ins Leere. Katrin Plavčaks Arbeiten, die häufig Migrationsdiskurse, Kolonialverwicklungen und globale Arbeitsregime benennen, verweisen auf die Notwendigkeit postnationaler Utopien. Wie eine Raumstation schiebt sich auch Paule Hammers „The House of Fading Out“ in die Bildmitte. Es schwebt vor einem dichten Schriftteppich aus Gedankenfetzen und Dialogszenen, die nach dem Selbstverrat der Kunst fragen. Ganz im Zeichen grenzüberschreitender Science Fiction entstehen in der Kombination Plavčak/Gush/Hammer Synergieeffekte: Aus den Gräsern unter Hammers Haus lugen Zombiekünstler hervor, ihre gleißenden Augen wandern zwischen die dunklen Wolken in Plavčaks „Eine Nacht auf offener See“. Simon Gushs Arbeiterboots der Marke Maseru kicken die Wand auf und sabotieren die calvinistische Arbeitsethik gleich mit. „Alles muss raus!“, rufen die Aliens im Ausverkauf. NYM
Bis 20. 3., Di.–Fr. 11–17, Sa. 11–14 Uhr , Strausberger Platz 5
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