piwik no script img

GASTKOMMENTAR Grüner UmfrageboomEs ist hohe Zeit für ein Manifest

Kommentar von Kalle Marx und Fritz Engels

Die Künast wird bereits von allen als eine Macht anerkannt. Nun ist es Zeit, dass sie ihre Tendenzen vor der ganzen Welt offen darlegt.

E in Gespenst geht um in Berlin - das Gespenst der Renate Künast. Alle Mächte des alten Senats haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Wowereit und der Wolf, Müller und Lederer, frenetische Radikale und deutsche Polizisten.

Wo ist die Oppositionskandidatin, die nicht von ihren regierenden Gegnern als Von-außen-kommend verschrien worden wäre, wo die Oppositionskandidatin, die den fortgeschritteneren Oppositionsleuten sowohl als auch ihren reaktionären Gegnern den brandmarkenden Vorwurf des Von-außen-kommend nicht zurückgeschleudert hätte?

Zweierlei geht aus dieser Thatsache hervor.

Bild: dpa

Das diesem Text zu Grunde liegende Original des Kommunistischen Manifestes von Karl Marx und Friedrich Engels erschien 1848 und kann zum Beispiel bei wikisource nachgelesen werden.

Die Künast wird bereits von allen Senatsmächten als eine Macht anerkannt.

Es ist hohe Zeit, daß die Künast ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, ihre Tendenzen vor der ganzen Welt offen darlegen und den Mährchen vom Gespenst der Künast-Kandidatur ein Manifest der Grünen Partei selbst entgegenstellt.

Künast kämpft für die Erreichung der unmittelbar vorliegenden Zwecke und Interessen der Grünen, aber sie vertritt in der gegenwärtigen Bewegung zugleich die Zukunft der Bewegung. In Berlin kämpft die Künast, sobald die Bourgeoisie revolutionär auftritt, gemeinsam mit der Bourgeoisie gegen den absoluten Senat und die Kleinbürgermeisterei. Auf Berlin richtet die Künast ihre Hauptaufmerksamkeit, weil Berlin am Vorabend einer bürgerlichen Revolution steht und weil die Berliner bürgerliche Revolution nur das unmittelbare Vorspiel einer grünen Revolution sein kann.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!