Fußballprofi Zahir Belounis: Endlich raus aus Katar
Der französische Fußballprofi Zahir Belounis ist zurück in Frankreich. Seit Juni 2012 war er in Katar festgehalten worden, nachdem er seinen Verein verklagt hatte.
PARIS afp/dpa | Der seit Juni 2012 in Katar festgehaltene französische Fußballprofi Zahir Belounis ist zurück in Frankreich. „Teilweise haben sie mich zerstört“, sagte Belounis am Donnerstagabend nach der Landung auf dem Pariser Flughafen Roissy Charles-de-Gaulle vor dutzenden Journalisten. An seiner Seite befanden sich seine Frau Johanna und seine beiden Töchter. Sie waren 2007 zusammen mit ihm in das Golfemirat ausgewandert und kehrten jetzt gemeinsam mit ihm zurück.
„Es war Erpressung, aber ich habe nicht nachgegeben“, fügte der 33-jährige Belounis hinzu. Er unterstrich, dass er „kein Problem mit Katar“, sondern nur mit dem Fußballverein Al-Jaish habe. Das sei „noch nicht vorbei“.
Der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC hat die Rückkehr Belounis' begrüßt und das Emirat zu Reformen aufgerufen. „Der Fall hat die Bedingungen von 1,3 Millionen Gastarbeitern in Katar veranschaulicht. Die Qual, die Zahir und seine Familie wegen der schlechten Gesetze erfahren haben, darf sich niemals wiederholen“, sagte Generalsekretärin Sharan Burrow.
„Leider gibt es in Katar viele Arbeitnehmer, die keine Stimme haben. Die Verantwortlichen in Katar sollten ihre Gesetze reformieren und die Bedingungen der Internationalen Arbeitsorganisation respektieren“, betonte Burrow.
Der Fall des 33-Jährigen hatte international Aufsehen erregt. Belounis saß in dem umstrittenen Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 fest, seit er den Verein Al-Jaish auf Zahlung seines Gehalts verklagt hatte. Der französisch-algerische Fußballer war 2010 zum katarischen Armeeclub Al-Jaish gewechselt und hatte den Verein als Kapitän in die erste Liga geführt, wurde danach aber nicht mehr gebraucht und auch nicht bezahlt. Belounis hatte erst am Mittwoch eine Ausreisegenehmigung erhalten.
Leser*innenkommentare
Dhimitry
Eine gute Nachricht für einen prominenten Fußballer. Hoffentlich gerät das Thema Kafala jetzt nicht wieder ins mediale Abseits. Solche Systeme sind menschenrechtswidrig und in solchen Ländern sollten keine internationalen Sportfeste abgehalten werden!
Fifa raus aus Katar!