Fußball-WM 2023: Spektakel mit wenig Aufwand

Japan zeigt beim Kantersieg gegen Spanien Effizienz, Australien dominiert gegen Kanada und Deutschland hofft auf Rückkehrerinnen.

drei japanische Spielerinnen umarmen sich, eine Spanierin steht daneben

Japanische Freude neben spanischer Enttäuschung Foto: Amanda Perobelli/reuters

Australischer Torreigen

Mit einer überzeugenden Vorstellung ist Gastgeber Australien bei der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land als Gruppensieger ins Achtelfinale eingezogen. 4:0 (2:0) gewannen die sogenannten Matildas am Montag gegen Kanada, das als Gruppendritter die Heimreise antreten muss. Vor 27.706 Fans in Melbourne erzielten Doppeltorschützin Hayley Raso (9./39. Minute), Mary Fowler (58.) und Steph Catley (90.+4/Foulelfmeter) die Tore für das Team von Trainer Tony Gustavsson. Nigeria reichte im Parallelspiel der Gruppe B vor 24.884 Zuschauern in Brisbane ein 0:0 gegen Irland, um als Gruppenzweiter ebenfalls weiterzukommen. Die Westafrikanerinnen treffen am kommenden Montag im Achtelfinale auf England, China oder Dänemark (09.30 MESZ), Australien kann es in der Runde der letzten 16 Teams neben den drei Genannten theoretisch sogar auch mit Haiti zu tun bekommen (Montag, 12.30 MESZ).

Japanische Effizienz

Mit einem überraschend deutlichen 4:0 (3:0) über Spanien haben die japanischen Fußballerinnen bei der WM in Australien und Neuseeland ein starkes Signal an die Konkurrenz gesendet und sich Platz eins in Gruppe C gesichert. Vor 20.957 Zuschauern in Wellington erzielten am Montag Hinata Miyazawa (12./40. Minute) mit ihren Turniertoren drei und vier, Riko Ueki (29.) und Mina Tanaka (82.) die Tore für die Elf von Trainer Futoshi Ikeda. „Während die andere Seite den Ball hatte, haben wir in den Zweikämpfen und nach der Balleroberung versucht, maximales Tempo zu gehen. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen“, sagte Ikeda, dessen Team mit einem minimalen Ballbesitzanteil (23 Prozent) viel anzufangen wusste. In der ersten Hälfte war fast jeder Schuss ein Treffer. Die Strategie war ganz auf Konterfußball ausgerichtet, dabei sprang während der gesamten Spielzeit nicht einmal ein Eckball heraus. Und auch bei der Quote der gespielten Pässe (267: 898) hätten die Japanerinnen kaum unterlegener sein können.

Spaniens Trainer Jorge Vilda räumte zerknirscht defensive wie offensive Schwächen ein. „Wir haben noch nicht das Beste von Spanien gesehen“, sagte er. Ein wenig klang das schon nach Durchhalteparolen. Im Achtelfinale am kommenden Samstag trifft Japan, das die Gruppenphase mit 11:0 Toren abschloss, auf Norwegen (10.00 Uhr MESZ). Der Gruppenzweite Spanien bekommt es am selben Tag mit der Schweiz zu tun (7.00 Uhr MESZ), die von der ehemaligen deutschen Nationalspielerin Inka Grings trainiert wird. Japan kann man nach dem Auftritt vom Montag nun getrost zu den ganz großen Favoriten auf den WM-Sieg zählen.

Ein mächtiger Quotenbumms

Rekordquote beim zweiten WM-Vorrundenspiel der deutschen Fußballerinnen bei der WM Die 1:2-Niederlage der DFB-Frauen gegen Kolumbien am Sonntag verfolgten in der ARD-Liveübertragung ab 11.30 Uhr 10,36 Millionen Fans. Der Marktanteil betrug 61,6 Prozent. Das ist die mit Abstand höchste Reichweite bei der Endrunde Down Under. 5,61 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer hatten am Montag vergangener Woche den 6:0-Kantersieg der DFB-Auswahl in ihrem WM-Auftaktspiel gegen Marokko in der Liveübertragung im ZDF gesehen. Der Marktanteil betrug dabei 60,4 Prozent. Auch die anderen Quoten im Ersten am Sonntag waren erstklassig. Schon um 6.30 Uhr schauten bei Südkorea–Marokko (0:1) 2,97 Millionen zu (MA: 32,6 Prozent). Das Duell zwischen der Schweiz mit Trainerin Inka Grings und Co-Gastgeber Neuseeland (0:0) verfolgten in der ARD ab 9 Uhr 2,33 Millionen (MA: 28,3 Prozent).

Zwei Rückkehrerinnen

Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kann im WM-Gruppenfinale gegen Südkorea auf Abwehrchefin Marina Hegering sowie Sydney Lohmann zurückgreifen. Das Duo sei komplett einsatzfähig und am Montagmorgen im Spielersatztraining gewesen, berichtete Co-Trainerin Britta Carlson am Tag nach dem 1:2 gegen Kolumbien. Sara Doorsoun fällt indes mit einer Muskelblessur im Oberschenkel aus. „Für das nächste Spiel wird sie auf jeden Fall nicht zur Verfügung stehen“, sagte Carlson bei einer Pressekonferenz über die 31-jährige Frankfurterin. Doorsoun war bei der 1:2-Niederlage gegen Kolumbien am Sonntag in Sydney zur Pause ausgewechselt worden. Sie vertrat die Wolfsburgerin Hegering, die nach einer Fersenprellung noch kein Spiel bei dieser Weltmeisterschaft bestritten hat. Eine MRT-Untersuchung am Dienstag soll genauere Aufschlüsse über die Verletzung Doorsouns bringen. (taz)

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