piwik no script img

Fußball-Bundesliga SonntagsspielSchalke vergibt Punkte in Ausgburg

Beim heimstarken Aufsteiger Augsburg kommt Schalke nur zu einem glücklichen 1:1. Trainer Stevens sieht die Qualifikation für die Champions League in Gefahr.

Torlose Abschiedstour: Raúl (Mitte) traf gegen Augsburg nicht. Das übernahm Kollege Huntelaar. Bild: dapd

AUGSBURG dpa | Mit kleinen Schritten strebt der FC Schalke 04 seinem großen Ziel Champions League entgegen, Aufsteiger FC Augsburg kann immer stärker auf ein weiteres Jahr in der Fußball-Bundesliga hoffen. Der Königsklassen-Aspirant aus Gelsenkirchen musste am Sonntag mit dem glücklichen 1:1 (1:1) sogar noch zufrieden sein, denn der heimstarke Neuling gab über weite Strecken den Ton an und hatte auch die besseren Chancen.

Sebastian Langkamp brachte die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena per Kopf in Führung (6. Minute). Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar glich noch vor der Pause mit seinem 25. Saisontreffer aus (38.).

Die Königsblauen (58 Punkte) vergrößerten als Tabellendritter ihren Vorsprung auf Verfolger Borussia Mönchengladbach (56) auf zwei Zähler. 180 Minuten vor Saisonende im Fußball-Oberhaus darf der Ruhrpott-Club immer stärker auf weitere Königsklassen-Auftritte hoffen. Die couragierten Augsburger (34) stehen auf Platz 15 kurz vor dem angestrebten Klassenverbleib.

Luhukay lobte vor allem den „Turbo-Start“ seiner Elf. „Einfach großartig, wie die Mannschaft das heute angegangen ist. Es hätte auch 3:0, 4:0 stehen können, bei unseren Chancen“, sagte der Niederländer und „gratulierte“ dem Schalker Torschützen Huntelaar. „Mein Landsmann hat heute nur eine Chance gebraucht, um den definitiven Klassenverbleib für uns noch zu verhindern.“

Schalke-Trainer kritisiert eigene Mannschaft

Sehr Selbstkritisch ging Luhukays Trainer-Kollege und Landsmann Huub Stevens mit dem Punktverlust um. „Letztendlich müssen wir mit dem 1:1 zufrieden sein. Wir wollten uns hier heute für den Champions-League-Platz qualifizieren. Aber so, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, können wir den dritten Platz vergessen“, meinte Stevens. „Ich hatte das komplette Spiel über das Gefühl, dass wir nicht den Willen haben, hier zu gewinnen“, sagte Schalkes Abwehrmann Benedikt Höwedes.

Wie so oft vor heimischer Kulisse in der Rückrunde begannen die Schwaben enorm agil und selbstbewusst - und der forsche Start wurde belohnt: Langkamp erzielt mit einem schulbuchmäßigen Kopfball nach Ecke von Marcel Ndjeng die Führung. Kurz zuvor hatte der Südkoreaner Ja-Cheol Koo die erste Großchance vergeben, als er aus spitzem Winkel an Schalkes Ersatztorhüter Lars Unnerstall scheiterte.

Axel Bellinghausen, der Augsburg am Saisonende Richtung Düsseldorf verlässt, fand gleich zweimal im reaktionsschnellen Unnerstall seinen Meister (10./41. Minute). Ndjeng vergab die beste Chance der Gastgeber nach der Pause - sein Kopfball-Aufsetzer ging nur um Zentimeter am Tor vorbei (65.).

Huntelaars Ausgleich aus dem Nichts

Nach dem stürmischen Auftakt des FCA ebbte der schwäbische Schwung etwas ab. Die Gäste kamen besser ins Spiel, doch die Top-Torjäger Raul und Huntelaar sorgten vor dem Tor von FCA-Keeper Simon Jentzsch kaum für Gefahr. Zumeist war für die Schalker Abteilung Attacke, die bis dato zusammen 38 der 66 Schalker Saisontore erzielt hatte, am 16er Endstation.

So fiel der Ausgleich durch Huntelaar wie aus dem Nichts: Nach einem langen Pass von Joel Matip, den Torschütze Langkamp unterschätzte, erzielte der Niederländer das 1:1. Mit seinem 25. Saisontreffer zog der „Hunter“ mit Bayern Münchens Schützenkönig Mario Gomez gleich.

Für Raul, der Schalke zum Saisonende verlässt, hat dagegen die Bundesliga-Abschiedstour begonnen. Eine Gala war es am Sonntag wahrlich nicht - der Spanier hatte nicht eine einzige Torchance und musste nach 89 Minuten vom Platz.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!