piwik no script img

Fußball-Bundesliga 28. SpieltagGladbach geht die Luft aus

Durch einen 2:1 Sieg gegen Mönchengladbach verbessert Hannover seine Chancen auf einen Platz in der Europa League. Die Borussia steckt zum Saisonschluss in der Krise.

Nächster Treffer: Mame Diouf (links) schoss für Hannover das 2:0 gegen Mönchengladbach. Bild: dapd

HANNOVER dpa | Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation weiter an Boden verloren. Beim Europa-League-Aspiranten Hannover 96 verlor der Tabellenvierte (51 Punkte) nach einer enttäuschenden Vorstellung am Sonntag mit 1:2 (0:0).

Dem Überraschungs-Team der Fußball-Bundesliga scheint damit nach nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen endgültig die Luft auszugehen im Saison-Endspurt. Hannover dagegen rückte mit 41 Zählern auf Platz fünf vor und landete einen ganz wichtigen Dreier im Hinblick auf die erneute Europa-League-Qualifikation.

Vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften AWD-Arena erzielten die Angreifer Didier Ya Konan (57. Minute) und Mame Diouf (77.) die Treffer für die erst in der zweiten Halbzeit Europapokal-würdig auftretenden Niedersachsen. Dem norwegischen Nationalspieler Harvard Nordtveit (78.) gelang für Gladbach nur noch der Anschluss. Hannover bleibt damit das einzige Team, das in dieser Bundesliga-Saison zu Hause noch unbesiegt ist.

Allerdings wirkten die 96-Profis drei Tage nach der Europa-League-Niederlage bei Atlético Madrid (1:2) anfangs noch etwas müde und verhalten. Gladbach hätte durch Igor de Camargo früh in Führung gehen müssen, doch nach einem Eckball von Marco Reus kam der Borussen-Angreifer bei seinem Kopfballversuch zu spät (10.). De Camargo ersetzte den unter der Woche leicht angeschlagenen früheren Hannoveraner Mike Hanke in der Startelf.

Hannover mit Umstellugen nach dem Spiel in Madrid

Auch Gegner Hannover überraschte mit einer Personal-Rochade: Lars Stindl, an dem Gladbach Interesse zeigt, stand nicht im Kader. Der Mittelfeldspieler sei verletzt, hieß es offiziell. In Madrid hatte Stindl mit seinem schönen Pass die Vorlage zum wichtigen Auswärtstor durch Diouf gegeben.

Im Bundesliga-Alltag gegen die Borussia taten sich die Niedersachsen am Sonntag in der Offensive zunächst schwer. Ya Konan (16.), Christian Pander (38.) und Christian Schulz (40.) versuchten es glücklos aus der Ferne - das war es auch schon bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Felix Brych (München).

Das Spiel ist geprägt von zwei starken Defensivreihen. Es ist taktisch interessant anzuschauen, aber für die Zuschauer vielleicht ein bisschen “, analysierte Hannovers Sportdirektor zur Pause am Sky-Mikrofon und betonte: „Ein Tor würde dem Spiel guttun.“

Nach Wiederanpfiff dauerte es zwölf Minuten, bis die 96-Profis die „Forderung“ Schmadtkes in die Tat umsetzten. Konstantin Rausch legte den Ball in den Lauf Ya Konans und der Stürmer von der Elfenbeinküste ließ Gladbachs Torwart Marc-André ter Stegen keine Chance. 20 Minuten später war sein Angriffskollege Diouf nach schönem Zuspiel von Jan Schlaudraff per Kopf erfolgreich. Jetzt erst wurde die Partie aufregender und intensiver. Die Borussia gab sich nicht geschlagen.

Im Gegenteil: Unmittelbar nach dem 2:0 setzte Nordtveit nach einem Doppelpass mit Juan Arango in bester Lionel-Messi-Manier zu einem Solo an, ließ drei Hannoveraner stehen und verkürzte zum 1:2. Mit Geschick und Glück verteidigten die effektiveren Gastgeber den Sieg.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!