Fusionspläne auf dem Wohnungsmarkt: Auf zum großen Mieter-Monopoly
Keine gute Nachricht für MieterInnen: Der Vonovia-Konzern will seine Konkurrentin, die Deutsche Wohnen, schlucken.
Das jedenfalls denkt sich Deutschlands größter Wohnungskonzern, Vonovia. Er möchte seine Konkurrentin, die Deutsche Wohnen, schlucken – gegen deren Willen. Zwar wird das teuer. Aber klar ist, wer am Ende dafür bezahlen wird: Mieter und Wohnungssuchende.
Deshalb gelang es dem Vonovia-Vorstand am Montag, trotz des Widerstands der Konkurrentin die Rückendeckung seiner Aktionäre für den Expansionskurs zu bekommen. 78 Prozent der Anteilseigner billigten bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine für die Übernahme nötige milliardenschwere Kapitalerhöhung.
Damit die Fusion zustande kommt, muss nun die Mehrheit der Deutsche-Wohnen-Aktionäre ihre Anteile hergeben. Wenn das gelingt, würde Vonovia mehr als eine halbe Million Wohnungen in Deutschland besitzen. Im Oktober hatte die Firma ein Übernahmeangebot unterbreitet, das inklusive Schulden etwa 14 Milliarden Euro schwer ist.
Erst am Freitag hatte die Konkurrentin eigene Zukäufe für 1,2 Milliarden Euro bekanntgegeben. Damit soll den Anteilseignern offenbar gezeigt werden, dass eine eigenständige Zukunft möglich ist. Zudem könnte der Preis nach oben getrieben und der Käufer verunsichert werden, da er die knapp 14.000 neuen Wohnungen nicht kennt.
„Wir brauchen keine Milliardendeals auf dem Immobilienmarkt und kein Wettbieten börsennotierter Unternehmen um deren Wohnungsbestände“, kritisierte der Chef des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten. Durch Fusionen entstehe keine einzige neue Wohnung. „Statt Wohnungshandel ist Wohnungsneubau notwendig.“ Die Furcht der Mieterschützer: Die Übernahme würde den Druck zur Kostensenkung einerseits und Steigerung der Einnahmen andererseits erhöhen.
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