Sibyll Klotz, Fraktionsvorsitzende der Grünen : „Für die Oppositionsrolle gestärkt“
taz: Frau Klotz, wie bewerten Sie das Wahlergebnis?
Sibyll Klotz: Doppelte Freude. Erstens über das wirklich gute grüne Wahlergebnis, nachdem uns die Umfragen bei sieben Prozent gesehen haben. Zweitens darüber, dass die CDU so eine deutliche Absage bekommen hat. Auf ihren angeblich so ehrlichen Wahlkampf sind die Leute nicht reingefallen.
Wie soll es Ihrer Meinung nach jetzt weitergehen?
Ich würde mir wünschen, dass sich das knappe Ergebnis zwischen CDU und SPD im Laufe des Abends noch Richtung SPD verschiebt. Wenn nicht, sehe ich die Grünen in der Oppositionsrolle. Aber auch dafür sehen wir uns durch das Ergebnis gestärkt. Es hat gezeigt, dass wir unsere Stimmen aufgrund unseres klaren inhaltlichen Profils bekommen haben.
Die ersten Hochrechnungen des Landesergebnisses sind durch – eine erste Bewertung dazu, bitte.
Es sieht derzeit so aus, als ob wir leicht verloren haben. Aber auch das ist angesichts der Gesamtumstände ein respektables Ergebnis.
Ihr eigenes politisches Schicksal ist noch nicht entschieden. Wie fühlen Sie sich?
Die Chancen stehen 50 zu 50, dass ich in den Bundestag komme – das habe ich von Anfang an gesagt. Aber wenn man sich zur Wahl stellt, muss man auch damit rechnen, nicht gewählt zu werden. Wenn es nicht klappt, wäre ich ein bisschen enttäuscht, aber ich würde auch das gefasst aufnehmen. PLU