: Für Obama kämpfen und tanzen
betr.: „… und erlöse uns von dem Bösen“, taz vom 4. 11. 08
Ihre richtige Beobachtung, dass bei Obamas Wahl ein positiver Rassismus eine Rolle gespielt haben muss, finde ich nachdenkenswert. Und auch ihre besonnene Stimme, die Euphorien zu dämpfen, wird gehört werden. Aber dennoch war und bin ich bereit, für Obama zu kämpfen und auch zu tanzen.
Remember: Die übergroße Mehrheit der Weltbevölkerung ist nicht weiß! Und da wird man sich schon freuen dürfen, wenn endlich ein Mensch mit dunkler Hautfarbe Präsident der USA geworden ist. Denn damit hat er bereits die Welt für immer verändert. Auch wir Frauen brauchten unsere Quote, um endlich den uns zustehenden Anteil an der Macht anzuknabbern. Dass weder mit Obama noch mit Thatcher, Merkel, Golda Meir oder Indira Ghandi der Kapitalismus aus den Angeln gehoben wurde oder wird, dürfte uns auf diesem Weg umso deutlicher werden. Aber uns ein Stück weit von diesem Freudentaumel mitreißen zu lassen und dennoch nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, auch das halte ich für eine Reifeprüfung, die wir bestehen müssen. INGER DETLEFSEN, Bremen
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