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Führungswechsel bei GrouponDer Kindskopf

Groupon ist ein milliardenschweres IT-Unternehmen in der Krise. Sein Chef fiel mit seinen exzentrischen Auftritten auf. Nun ist er seinen Job los.

Macht gerne Yoga in Feinrippunterhosen: Ex-Grouponchef Andrew Mason. Bild: reuters

Der Job ist weg, seinen Humor aber hat Andrew Mason nicht verloren. „Nach viereinhalb wundervollen Jahren als CEO von Groupon habe ich entschieden, dass ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte. Kleiner Scherz – ich wurde heute gefeuert“, schreibt er in einem //www.jottit.com/v5wux/:Brief an seine Mitarbeiter.

Sein Abschied ist typisch für die Amtszeit, die hinter Mason liegt. Der heute 31-jährige Mitbegründer des Internetportals ist dafür bekannt, sich eine kindliche Ader erhalten zu haben. Videos auf seinem YouTube-Kanal zeigen ihn, wie er in weißer Unterhose vor einem Weihnachtsbaum Yogaübungen macht oder im Bett liegend die letzte Folge der Sendung „Desperate Housewifes“ rezensiert. Für die Firmenzentrale in Chicago engagierte Mason einen Mann, der ausschließlich dafür bezahlt wurde, eine Woche lang schweigend im Ballettkostüm durch die Büroräume zu schlendern. Jung, kreativ und ein bisschen exzentrisch war der Groupon-Chef – genauso, wie man sich die Firma wünschte. „Das Leben ist zu kurz, um ein langweiliges Unternehmen zu sein“, schrieb Mason an potenzielle Aktionäre.

Für seinen Führungsstil wurde er zuletzt heftig kritisiert. Seine jugendliche Kreativität ließ sich einfach nicht in schwarze Zahlen übersetzen. Groupon machte zwar immer mehr Umsatz, konnte diesen aber nicht in Gewinne umwandeln. Allein im Jahr 2012 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 67,4 Millionen Dollar. Dabei galt das Portal mit seinem Geschäftsmodell, Rabatte von Unternehmen über das Internet an den Verbraucher weiterzuleiten und dabei 50 Prozent des Verkaufswertes zu kassieren, mal als Hoffnungsträger der Branche, als Vorbild für Facebook und MySpace. 2011 noch wurde es, kurz vor seinem Börsengang, mit 20 Milliarden Dollar bewertet. Seit dem ging es ständig bergab. Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen am Donnerstag rutschte der Aktienkurs um 29 Prozent ab – vom Börsenwert blieben damit weniger als drei Milliarden Dollar.

Mit Eric Lefkofsky und Ted Leonsis rücken nun zwei erfahrene Geschäftsmänner an die Spitze des Unternehmens, das Mason als „Kleinkind im Körper eines erwachsenen Mannes“ beschrieb. Die Lage ist düster – Google hat sein Portal DailyDeals bereits abgestoßen, Amazon hat Investitionen beim Konkurrenten LivingSocial gestrichen. Der Markt ist erwachsen geworden, nun ist Groupon an der Reihe.

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1 Kommentar

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  • A
    anke

    Hm. Was soll ich von diesem Artikel halten? Vielleicht dies: Es macht einen 31-jährigen noch nicht zum Kind, wenn er, mit einer weißen Feinripp-Unterhose bekleidet, vor einem Weihnachtsbaum Yoga übt. Auch nicht, wenn er den Film zur Aktion nachher ins Internet stellt. Viel schlimmer ist es, wenn einer, der über "die Wirtschaft" schreibt, zwar Buchstaben kann, aber nicht mit dem Taschenrechner umgehen und auch nicht logisch denken. So, wie der Verfasser dieses Artikels.

     

    Andrew Mason verantwortet im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Verlust von 351 Millionen und in 2012 einen von rund 67,4 Millionen? Fein! Man hätte dem Typen eine Gehaltserhöhung geben sollen, nicht seine Papiere. Erstens nämlich sind 351 Millionen nicht einmal ein Zehntel dessen, was Groupon aufgrund der Überbewertung im Vorfeld des Börsengangs verloren hat (20Mrd-17Mrd=3Mrd), und zweitens beträgt der 2012-er Verlust nicht mal ein Viertel dessen, was noch 2011 verloren ging (351Mill-68Mill=283Mill). Geld, denke ich, kann nicht die wahre Ursache dafür sein, dass Mason "zurückgetreten" ist, wie Wikipedia behauptet. Es sei denn, der Mann hat sich auszahlen lassen und ist in der Ruhestand gegangen, weil er findet, dass "das Leben [...] zu kurz [ist]", um ein "langweiliges Unternehmen" zu führen.

     

    Für die Überbewertung des Jahres 2011 kann man den Firmengründer wohl schlecht allein verantwortlich machen. Wie wäre es mit einer Nachfrage bei Google? Vielleicht wissen die ja zu sagen, wo die verschwundenen 17 Milliarden (20 Mrd. in 2011 – 3 Mrd. aus 2013) abgeblieben sind. Könnte doch sein, der "Kursverfall" hat sehr viel mehr, als mit Mansons laxen Führungsstiel, damit zu tun, dass der "Krake" im Dezember 2010 ein 6 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot unterbreitet hat, das von Groupon abgelehnt wurde. Leider, muss man anlässlich der aktuellen Zahlen wohl sagen. Verantwortlich für das eigentliche Desaster wäre dann nicht der "Kindskopf" in der Feinripp-Hose, sondern eine durch und durch kindische Börse. Dass die allerdings demnächst gefeuert wird oder auch nur freiwillig zurück tritt, weil ihr Spieltrieb schlecht zur aktuellen Krise passt, ist wohl nicht zu erwarten. Und das ist leider kein Scherz. Auch kein schlechter.