: Frühe Sehfehler
Unerkannte und nicht rechtzeitig behandelte Sehfehler führen nach Expertenmeinung bei vielen Kindern in Deutschland zu einer bleibenden Sehschwäche.
Die wichtigste Etappe bei der Ausreifung des Sehsystems seien die ersten Lebensmonate, so Professor Norbert Stärk, Leiter der Abteilung für Kinderaugenheilkunde am Frankfurter Universitätsklinikum. In dieser Zeit würden sich auch die gravierendsten Sehschwächen entwickeln. „Diese Sehschwächen lassen sich am leichtesten heilen“, erklärt Stärk. Bis zum dritten Lebensjahr verspreche eine Behandlung Erfolg. „Wenn die Sehschwäche aber erst bei der Schuleinführung erkannt wird, kann sie kaum mehr behandelt werden.“
Die Sehschärfe entwickle sich erst im Laufe des Kindesalters. „Kurz nach der Geburt ist sie nur zu zwei Prozent ausgeprägt.“ Sehschwäche bei Kindern kann laut Stärk verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten seien Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit sowie das Schielen und Grauer Star. Korrigieren ließen sich diese Sehfehler mit Brille, Kontaktlinse oder Pflaster, manchmal auch operativ.
Ratsam sei es, zum Augenarzt zu gehen, sobald das Kind eineinhalb Jahre alt ist. „Der Arzt kann feststellen, ob Auffälligkeiten da sind und wie man sie behandeln kann“, so Stärk.
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