Kommentar: Fritz macht's rein
■ Warum das Atmen in Hamburg nicht so ungefährlich ist, wie es sein könnte
Der Frühling ist da, die Luft ist rein und Hamburgs Umweltsenator fein raus. Keine Katastrophen muß Fritz Vahrenholt beklagen, keine Immissions-skandale geißeln, keinen Gesundheitsgefahren, die der Bevölkerung nicht zuzumuten wären, den konsequenten Kampf bis zum letzten Atemzug ansagen.
Kein Zweifel, der Mann hat es gut, denn alles ist gut und wird sogar noch besser. Die Erfolgsstory der Bemühungen um reinere Luft in Hamburg, die ohne sein Zutun selbstverständlich so schnell so sauber nicht geworden wäre, kann sich sehen lassen. Die Belastung mit Dioxinen und anderen krebserregenden Stoffen zum Beispiel ist so deutlich zurückgegangen, daß durchaus ein Grund zum Aufatmen zu registrieren ist.
Dies ist zwar nur zum Teil der Umweltpolitik des Dr. Vahrenholt zu verdanken; ein zweiter gewichtiger Faktor ist die Schließung von Giftschleudern in der ehemaligen DDR. Das ist auch schon der Elbe ganz gut bekommen und hat auch Hamburgs Bäume nicht noch kränker gemacht, ist dem Umweltsenator aber nicht anzulasten. Glück muß der Politiker eben auch haben.
Ein Problem aber ist geblieben: Das Auto. Katalysator hin und Blechlawinen her, die Schadstoff-Emissionen durch den ungebremsten Individualverkehr sind das größte Hindernis für wirklich reine Luft in dieser Stadt.
Für die Verkehrspolitik in Hamburg, auch da ist der Umweltsenator fein raus, ist er aber nicht zuständig. Für die Risiken und Nebenwirkungen allerdings schon. Sven-Michael Veit
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