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Archiv-Artikel

Frische Luft erspart die Brille

ECKIGE AUGEN Wer viele Stunden auf den Computerbildschirm starrt, vergisst oft zu blinzeln. Dadurch trocknen die Augen aus. Die Folgen sind Augenschmerzen und sogar ein vermindertes Sehvermögen. Ärzte raten: Öfter mal aus dem Fenster gucken

Brennende Augen und Kopfschmerzen sind erste Warnzeichen dafür, eine Bildschirmpause einzulegen. Das Arbeiten am Computermonitor ist für die Augen monoton – und auf Dauer richtig anstrengend. Mediziner der Universität Tübingen fanden heraus, dass das Auge vor dem Bildschirm einfach vergisst, häufig genug zu blinzeln. Weil das Blinzeln aber die Hornhaut ständig neu befeuchtet, werden die Augen mit der Zeit trocken. „Und das sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, warnt Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte. Das Austrocknen der Augen könne eine Bindehautentzündung verursachen. Mitunter bildeten sich dadurch Narben und sogar die Sehkraft werde gemindert, sagt Eckert.

Um eine Austrocknung zu verhindern, brauchen die Augen vor allem Erholung. „Ideal ist ein halbstündiger Spaziergang an der frischen Luft. Die stimuliert die Tränensäcke und das Blickfeld ist für die Augen abwechslungsreich“, rät der Augenarzt. Wer dafür keine Zeit habe, solle versuchen, regelmäßige Pausen einzulegen in denen er kräftig blinzelt oder wenigstens aus dem Fenster guckt.

Zur Entspannung der Augen genüge aber auch ein Bleistift. Diesen halte man etwa 30 Zentimeter vor das Gesicht und fixiere abwechselnd den Stift und ein weiter entfernt stehendes Objekt. Doch schon die richtige Positionierung des Bildschirms beugt geröteten Augen vor. Der optimale Abstand zwischen Monitor und Auge liegt laut Bundesamt für Arbeitsschutz zwischen 60 bis 70 Zentimetern. Mit entsprechend angepasster Schriftgröße natürlich.

Wenn durch die Arbeit am Bildschirm häufiger Beschwerden auftreten, sollte aber doch der Augenarzt konsultiert werden. Immer mehr Patienten geben für ihren Arztbesuch mittlerweile Schmerzen am Arbeitsplatz an, sagt Eckert. Vor allem Menschen mit einer geringen Produktion von Tränenflüssigkeit seien gefährdet. In diesem Fall verschreiben Ärzte oftmals Augentropfen.

Übrigens: Die arbeitenden Augen werden in Deutschland sogar gesetzlich geschützt. Die so genannte Bildschirmarbeitsverordnung verpflichtet Arbeitgeber mit Computer-Arbeitsplätzen, regelmäßige Augenuntersuchungen anzubieten. Im Bedarfsfall muss dem Arbeitnehmer sogar die Brille erstattet werden. JANNIS FRECH