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Friedlicher Freitag in Jerusalem

Nach dem Freitagsgebet kommt es am Tempelberg nicht zu den befürchteten Unruhen

JERUSALEM dpa ■ Zehntausende Palästinenser haben gestern zu Beginn des Fastenmonats Ramadan vor der Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg gebetet, ohne dass es zu gewalttätigen Zwischenfällen kam. 3.000 israelische Polizisten waren in der Stadt zusammengezogen worden, um eine Wiederholung der blutigen Ausschreitungen zu verhindern, die Ende September die Unruhen in den Palästinensergebieten ausgelöst hatten.

Die Polizei ließ nur palästinensische Bewohner Ostjerusalems auf das Plateau über der Altstadt, allerdings erstmals wieder aller Altersgruppen. Nach Angaben der palästinensischen Tempelberg-Verwaltung lag die Zahl der Betenden bei 40.000.

Nach dem Gebet kam es in palästinensisch kontrollierten Gebieten des Westjordanlandes und im Gaza-Streifen zu vereinzelten Schießereien zwischen militanten Palästinensern und der israelischen Armee. In der geteilten Stadt Hebron schossen Palästinenser wieder auf die von radikalen Siedlern bewohnte Enklave in der Altstadt. Beide Seiten bemühten sich in den vergangenen Tagen, die explosive Lage zu beruhigen. Als Teil dieser Bemühungen gab Israel gestern grünes Licht für die Teilöffnung des palästinensischen Flughafens im Gaza-Streifen.

Am Donnerstagabend wurde Israels Ministerpräsident Ehud Barak von einem Sonderparteitag der regierenden Arbeitspartei „inoffiziell“ erneut zum Kandidaten für das Amt des Regierungschefs nominiert. Das Zentralkomitee verabschiedete eine Resolution, wonach die Partei Barak bei den für Mai erwarteten Neuwahlen unterstützt.

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