: Friedensverhandlungen gefordert
Tausende bei Gaza-Demonstration. Aufgerufen hatte ein Bündnis um die BSW-Politikerin Wagenknecht
Viele Menschen hatten Fahnen mit der Friedenstaube dabei. Auch Palästina-Flaggen wurden geschwenkt. Vereinzelt gab es „Free Palestine“-Rufe. Rund 12.000 Menschen haben Schätzungen der Polizei zufolge am Samstag an einer Kundgebung mit dem Titel „Stoppt den Völkermord in Gaza“ am Brandenburger Tor teilgenommen. Die Veranstalter sprachen von 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Veranstaltung verlief überwiegend störungsfrei.
Ein Bündnis um die BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht, den Schauspieler Dieter Hallervorden und den Rapper Massiv hatte zu der Kundgebung gegen das israelische Vorgehen im Gazakrieg aufgerufen. Nichts rechtfertige die Ermordung und Bombardierung der Menschen in Gaza, sagte Wagenknecht auf der Bühne bei ihrer Rede. „Jeder Krieg ist ein Verbrechen“, rief die BSW-Politikerin und erntete dafür Applaus. Der Musiker Roger Waters äußerte sich per Videobotschaft. Hallervorden forderte auf der Bühne „Frieden statt Granaten“. Auch der TV-Moderator Daniel Aminati kam zu Wort. Angekündigt waren zudem der Musiker Bausa und die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz. Der Musiker Peter Maffay hatte den Aufruf zur Demo unterstützt, war nach Angaben der Veranstalter aber nicht anwesend.
Gefordert wurde, die Bundesregierung solle sich für Friedensverhandlungen und eine Zweistaatenlösung im Nahen Osten einsetzen und für Diplomatie im Ukrainekrieg.
Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors lief am Nachmittag eine pro-israelische Gegendemonstration. Eine dpa-Reporterin zählte circa 30 Teilnehmer.
Der Hamas-Angriff auf Israel mit mehr als 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 war Auslöser des Kriegs. Nach palästinensischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 64.600 Palästinenser getötet, Israel weist den Vorwurf des Völkermords zurück und betont den Kampf gegen die Terrormiliz. Weite Teile des dicht besiedelten Küstenstreifens wurden von Israel zerstört. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen