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Freunde, Feinde und Vermittler

„Ganz sicher wird niemand behaupten können, dass es überhaupt keine Gewalt innerhalb des Prozesses der Veränderung geben wird. Gewalt ist constituens der Herrschaft und damit auch von unserer Seite mit demonstrativer und provokatorischer Gegengewalt zu beantworten. Die Form bestimmt sich durch die Form der Auseinandersetzung.“ (Rudi Dutschke im Gespräch mit dem „Spiegel“, 1967)

„Störenfriede ausmerzen.“ („Berliner Morgenpost“, 1967 zu den Demonstrationen gegen den Schahbesuch)

„Es war das Werk eines Mobs.“ („BZ“, 1967, zum gleichen Ereignis)

„Seht euch doch diese Typen an.“ (Klaus Schütz, SPD, damaliger Bürgermeister von Berlin, 1967)

„Ihr seid Schweine.“ (Ein Arbeiter des belagerten Springerbetriebs in Hannover 1968 zu den Demonstranten)

„Killt Bild!(Demonstranten 1968)

„Die Studenten haben nach dem Attentat genau das gemacht, was die Springerpresse von ihnen erwartet. Sie haben Kopf und Konzept verloren und bilden jetzt eine ungeheuere Angriffsfläche.“ (Günter Grass, 1968)

„Ihr Drecksäue, ihr Schweine, euch werden wir es geben.“ (Frankfurter Polizisten zu Passanten 1968)

„Wir werden auch weiterhin Gewalt gegen Sachen anwenden, und wir werden auch weiterhin gegen Gesetze verstoßen.“ (Reiner Jendis, Sprecher des Münchner SDS, 1968)

„Die Studenten sollten einen oder zwei Monate in Klausur gehen und sich andere, gewaltlose, aber wirksame Methoden überlegen. Gegen die offenbar zur Schärfe aufgeforderte Polizei sind sie machtlos.“(Heinrich Böll, 1968)

„Gewalt, als symbolische Gegengewalt gegen Objekte, die zur Unterdrückung der Menschen oder zur offenen oder verdeckten Gewaltanwendung gegen Menschen gebraucht werden, ist für uns nur dann möglich, wenn eine konkrete Situation keine andere Form des politischen Protests, des Widerstandes oder der Notwehr mehr zulässt.“ (Flugblatt des Westberliner Aktionskomitees der Arbeiter, Schüler und Studenten, 1968)

„Haut dem Springer auf die Flossen, sonst wirst morgen du erschossen.“ (Demonstranten, 1968)

„Wir hatten keine andere Wahl, wir haben keine Mittel der Gegenmanipulation, wir haben keine Massenkommunikationsmittel, wir mussten aber aller Welt deutlich machen, dass die organisierte Gewaltanwendung beendet werden soll. Deshalb mussten wir zur Gegengewalt greifen.“ (Knut Nevermann, Apo-Aktivist 1968, heute Staatssekretär in der rot-grünen Regierung)

„Ich glaube nicht an die Befreiung eines Landes durch Wahlen. Ich glaube, dass der Sturz der bürgerlichen Mächte, die den Menschen entmenschlichen, gewalttätig sein wird. Ich kann mir nichts anderes vorstellen.“(Jean-Paul Sartre, 1974)

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