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Freizeit nervt

■ Gedränge, Pflichtbesuche und Lärm stören besonders

Hamburg (ap) -Ein in den 70er Jahren noch unbekannter Begriff belastet die Bundesbürger immer mehr: der Freizeitstress. Eine Repräsentativerhebung des Hamburger BAT–Freizeitforschungsinstituts unter 2.000 Personen ergab, daß seit einer Vergleichsstudie im Jahre 1984 die Zahl der Bundesbürger, die sich in unterschiedlichen Freizeitsituationen gestresst fühlen, deutlich gestiegen ist. Am stärksten geht den Bundesbürgern bei Freizeitveranstaltungen das Menschengedränge auf die Nerven. Als störend werden auch immer mehr private Einladungen empfunden. Immer mehr werden nach der Studie private Einladungen als „Verpflichtung“ angesehen, „der man nachkommen muß“. Erheblich zugenommen hat auch die Lärmbelästigung der Bevölkerung durch Sportveranstaltungen, Kirmes und Straßenfeste. Der Anstieg des Lärmstresses wird nur noch vom Zuwachs der allgemeinen Unlust am Verkehrsstau bei Wochenend– und Urlaubsreisen übertroffen. Auch soziale Verpflichtungen können nach der Studie zum Stress werden. So betrachten bereits 56 Prozent der Bevölkerung Geschenkeinkäufe als Stress. Jeder dritte Bundesbürger geht sich schließlich selbst auf die Nerven. Er oder sie kann es nicht ertragen, „in völliger Stille mit sich allein zu sein“. Diese Menschen sehnen sich wieder danach, etwas tun zu müssen, wozu sie eigentlich keine Lust haben.

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