: Freimaak 1994: Noch schneller kotzen
Die Arbeiten laufen: Ein Fest der Superlative erwartet uns, noch größer, noch toller als in den letzten Jahren. Nicht die Bundestagswahl ist gemeint, sondern der Freimarkt. Dreimal werden wir noch wach, dann wird es auf der Bürgerweide 64 Imbißbuden geben, die unsere Mägen füllen, und 57 Karussells, um sie wieder zu leeren. Dazu eine Wahrsagerin, die vielleicht eine Antwort parat haben wird auf die Frage: „Warum?“
Neu dabei ist dieses Jahr unter anderem „Mr Schäfer's old flying machine“, in der sich, Fachleute erkennen dies gleich, die Wirkungen von „Top Spin“ und „Indiago“ verbinden und potenzieren. Als „Frisbee“ präsentiert sich eine Schiffsschaukel ohne Schiff, dafür aber mit einer wild rotierenden Scheibe zwischen den Aufhängern.
Ruhiger würde es im ebenfalls brandneuen Familienkarussell „Krinoline“ zugehen. Wäre da nicht die Blaskapelle, die jede Fahrt mit einem Tusch begleiten soll, um zumindest für die am nächsten stehenden Zuschauer das sonstige Geplärre aus den Boxen zu übertönen.
Sei's drum. Noch ist es nicht so weit, doch im Gedränge der Sattelschlepper auf der Bürgerweide liegt schon ein zarter Hauch von gebrannten Mandeln. Es ist wie Weihnachten: Vorfreude ist die schönste Freude.
Felix Röpcke/ Foto: Nikolai Wolff
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