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Archiv-Artikel

Freie Liegeplätze an der Küste

NORDSEE Weniger Umschlag in Niedersachsens Seehäfen, Wirtschaftsminister ist trotzdem zuversichtlich

Der Umschlag in Niedersachsens Seehäfen ist 2010 deutlich zurückgegangen. 46,5 Millionen Tonnen Güter schlugen die Häfen um und damit 11 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund sei der Produktionsstopp in Deutschlands zweitgrößter Raffinerie in Wilhelmshaven, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) am Montag in Oldenburg.

Der Minister zeigte sich mit der Entwicklung der Seehäfen trotzdem zufrieden, denn an einigen Standorten gebe es zweistellige Wachstumsraten. Für 2011 erwartet die Hafen-Marketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen eine stabile Geschäftslage trotz der starken Konkurrenz durch die Häfen in Rotterdam und Antwerpen.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, soll weiter investiert werden. Zwischen 2009 und 2011 ist nach Angaben der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports eine Viertel Milliarde Euro für die Infrastruktur veranschlagt. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Bremen und Hamburg verstärkt werden.

Mehrere Seehäfen verzeichneten 2010 zweistellige Zuwachsraten. Brake mit dem Schwerpunkt Getreide und Futtermittel erreichte ein Umschlagsvolumen von 5,18 Millionen Tonnen (plus 11 Prozent). Cuxhaven legte um 24 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen zu, Emden um 18 Prozent auf 4,2 Millionen Tonnen. Diese beiden Häfen seien vor allem beim Automobilumschlag stark gewesen, sagte der Geschäftsführer von Seaports of Niedersachsen, Andreas Bullwinkel. Stade verzeichnete ein Plus von 8 Prozent und lag bei 5,2 Millionen Tonnen.

Für Niedersachsens größten Hafen in Wilhelmshaven habe der fehlende Umschlag von Mineralölprodukten „eine große Tragik“, berichtete Bullwinkel. Der Umschlag betrug im vergangenen Jahr 25,6 Millionen Tonnen, das war ein Minus von 24 Prozent. (dpa)