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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … Andrea Breth? Frei drehen

Von WEI

Diese Frau macht keine Kompromisse: Andrea Breth, Regisseurin am Wiener Burgtheater, kommt nicht mit ihrer „Don Carlos“-Inszenierung zum 42. Berliner Theatertreffen im Mai. Da half alles Bitten ihres Intendanten Klaus Bachler und des Chefs der Berliner Festspiele, Joachim Sartorius, nichts. Dabei versuchten sie es nach eigenen Angaben „auf den Knien ihrer Herzen“ und mit „Engelszungen“. Denn mit dem „Infant von Spanien“ falle auch Berlins Beitrag zum Schillerjahr flach, betont Sartorius. Aber keine Chance: Breth bleibt hart! Jetzt werden beim Treffen statt zehn eben nur neun der besten Stücke der Saison aufgeführt.

Schuld an der ganzen Misere sind Berlins Bühnen. Die sind schlicht und einfach zu klein. Statt einer 19-Meter-Drehbühne wie am Burgtheater schaffen es die größten Bretter im Schiller Theater oder im Haus der Berliner Festspiele auf gerade mal 17 Meter Durchmesser. Außerdem könnten Breths Lieblingsrequisiten, 40 Büroschränke, in Berlin nicht über die Drehbühne gehoben und versenkt werden – man müsste sie umständlich über eine Seitenbühne ins Szenarium befördern. Dadurch würden sich im gesamten Stück die Auf- und Abgänge der Schauspieler verzögern. Für Breth eine künstlerische Katastrophe! Bei den Berliner Festspielen sieht man das ein wenig nüchterner: „Reine Ermessenssache.“ Aber die Absage steht.

Mit der Adaption ihrer Inszenierung fürs Fernsehen hatte Frau Breth weniger Probleme. Und ihr TV-„Don Carlos“ läuft passenderweise auch im Mai – auf 3sat. WEI FOTO: ARCHIV