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Frauen in FührungspositionenQuotendruck aus Europa steigt

Mehr Frauen in die deutsche Führungsspitze. Arbeitsministerin von der Leyen will noch in diesem Jahr ein Gesetz dafür auf den Weg bringen. Unterstützung kommt aus der EU.

Gesetzlich starre Quote oder Freiwilligkeit: Ursula von der Leyen gegen Kristina Schröder. Bild: dapd

BERLIN taz | Es war ein geschickter Schachzug von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Während der Elternzeit ihrer Kabinettskollegin Kristina Schröder (beide CDU) hat sie am Montag in Berlin eine Veranstaltung organisiert, die sich mit Frauen in Führungspositionen beschäftigt. Eigentlich ist das Familienministerium für dieses Thema zuständig.

Nach außen wurde das Treffen, an dem auch Viviane Reding, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, teilnahm, als Einladung der Unionsfrauen im Bundestag verkauft . Aber nach dem Auftritt der Quotenverfechterin Reding war klar, wer bei dem Thema den Ton angibt: Ursula von der Leyen.

Die will eine gesetzliche starre Quote noch 2011, Kristina Schröder setzt auf Freiwilligkeit für die Unternehmen und spricht sich für eine flexible Quote ab 2013 aus. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Familienministerium, nennt das "aufschiebende Bedingungen".

Ursula von der Leyen sprach vom drohenden Fachkräftemangel und widerlegte all jene Argumente, mit denen die Quote vor allem von der Wirtschaft abmoderiert wird: Top-Frauen gebe es genügend, allein der Verband der Unternehmerinnen habe 200 auf seiner Liste. Frauen wollten an die Spitze, man müsse sie nur lassen. Und dann immer das Argument von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "An den Kindern liegt es nicht, dass die Frauen nicht oben sind", sagte von der Leyen: "Es sind nämlich gar keine Frauen oben."

Vor der Veranstaltung hatte Viviane Reding bereits vor dem Bundestagsfrauenausschuss gesprochen, ebenfalls über die Quote. Gekonnt verweist sie auf andere EU-Länder: Frankreich hat im Januar 2011 eine gesetzliche 20-Prozent-Quote bis 2014 eingeführt, Spanien will, dass bis 2015 jedes Geschlecht mit mindestens 40 Prozent an der Führungsspitze vertreten ist, das belgische Unterhaus hat in der vergangenen Woche die 30-Prozent-Quote für börsennotierte Unternehmen festgelegt. In Norwegen gibt es die Quote seit 2003, in Schweden und Finnland ist einer von vier Aufsichtsräten weiblich. Viviane Reding: "Eine Selbstverpflichtung bewirkt nichts."

Reding hat ohnehin einen eigenen Vorschlag: Bis März 2012 gibt sie den Unternehmen Zeit, ihren Frauenanteil an der Führungsspitze zu erhöhen. Passiert nichts, droht sie mit einer verbindlichen EU-weiten Quote.

Das Familienministerium hat unterdessen die vierte Bilanz der "Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft" von 2001 vorgelegt: Es gebe "sichtbare Erfolge".

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8 Kommentare

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  • M
    mia

    Hallo

     

    Ich würde mir wünschen, dass die prozentuale Entscheidung auf dem demografischen Wert in der Bevölkerung beruht.

    Da Frau nun Mensch einfach die Mehrheit darstellt, sollten wir das auch praxistauglich Praktizieren dürfen.

     

     

    wunderschönen Tag

     

    Mia

  • L
    Leser

    Langsam wird es langweilig: wer gut ist, braucht keine Quote. Ich arbeite seit etlichen Jahren in amerikanischen Unternehmen, wo es keine Quote gibt. Und oh Wunder, es gibt dennoch genügend Frauen in Führungspositionen. Vielleicht waren diese einfach bereit, härter zu arbeiten und weniger zu jammern als ihre deutschen Geschlechtsgenossinnnen?

  • WW
    W. Wacker

    Politik: Proporz statt Kompetenz

     

    Wer sind die Verfechter der Quote? Fachleute? Nein, Politikerinnen (Lehrer, Soziologen, etc.) die über den politischen Proporz (Wahlen) an ihr Amt gekommen sind. Und nun meinen, die Fachwelt beglücken zu müssen.

     

    Wie sieht es denn in den fachlichen(!) Ebenen der Ministerien, Verwaltungen, EU-Bürokratien aus? Sobald dort eine Frauenquote erreicht ist, kann man anfangen die Wirtschaft, die ihr Geld verdienen muss und nicht vom Steuerzahler alimentiert wird, zur Quote zu bringen. Und nicht vorher. Da haben wir noch lange Zeit.

  • I
    Ilmtalkelly

    Auch wenn eine Quote nötig ist,bei Frau vdL gehe ich davon aus, dass es entweder eine Scheinaktion oder ein Ablenkungsmanöver ist.Bei soviel gespielter Biederkeit ihrer öffentlichen Auftritte und dem was vdL sonst vom Stapel gelassen hat,ist es nicht mal die Debatte wert.

  • BI
    blanke Ironie

    Ich bin für eine Frauenquote! So werden endlich mal die Managergehälter etwas niedriger...

  • E
    EuroTanic

    Eine Quote ist in sich eine Diskreminierung. Man kann Gruppen von Menschen nicht gleichstellen. Nur Menschen können das Recht auf Gleichbehandlung haben. Eine Quotenregelung ist als undemokratisch und rechtswiedrig, mithin menschenverachtend separierend und zerstörerisch. Ist das der Sinn dieser Quotenregelung?

  • M
    Mainzer

    Dieser Agitprop von Frau v.d.Layen. Wieder einmal prescht diese Frau aggressiv und ahnungslos vor.

     

    Kein Wunder, dass sie sich nur für weibliche Führungs"spitzen" interessiert, da in ihren Augen wahrscheinlich eine "normale" Frau Lohngleichheit nicht verdient hat. Hierbei geht es lediglich um Macht, nicht um Gleichheit.

     

    Wieso interessiert sich eigentlich keine Sau für eine Lohnangleichung zwischen den Geschlechtern?

     

    Es interessiert doch die Mehrheit der Bürger nicht ob bei E.ON, Benz, Böhringer Eine, Zwei, oder Drei Frauen in der deutschen Führungsspitze Geld abschröpfen?

     

    Das Lohngefälle in der Unter- und Mittelschicht muss weg. Genauso wie zwischen Ost und West.

     

    Dafür sollte jeder sich einsetzen und nicht blinder Aktionismus a la v.d.Leyen

  • M
    Männerversteher

    Wann überwinden wir denn endlich den Feminismus?

     

    Wenn eine Frau eine Führungsposition will, bekommt sie sie auch, dafür braucht es kein Gesetz. Oder ist unsere Bundeskanzlerin etwa auch eine Quotenfrau?

     

    Das Märchen der Unterdrückung ist doch schon längst Geschichte, dagegen sollte man sich eher mal Gedanken über die Chancengleichheit von Männern in typischen Frauenberufen machen. Wo ist denn die Männerquote für Arbeitsplätze in der Kinder- und Jugendarbeit? Die wenigen Erzieher in Kitas werden systematisch gemobbt und dürfen z.B. Kleinkindern nicht die Windeln wechslen, sie könnten ja pädophil veranlagt sein. Die selben Feminazis der alten Garde, die Frauen in Führungspositionen fordern, mobben gleichzeitig Männer in der Kinder- und Jugendarbeit. Das alles geschieht dann auch noch im Öffentlichen Dienst ...