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Frau „versprochen“

■ Kurde verteidigte Familienehre - Haftstrafe

Hannover Wegen versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes hat das Landgericht Hannover einen 22 Jahre alten türkischen Kurden zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß der Mann im August 1993 seinen Cousin in Hannover auf offener Straße niedergeschossen hat. Der 21 Jahre alte Verwandte hatte eine 19jährige Türkin geheiratet, die eigentlich dem Angeklagten seit seiner Kindheit von den Eltern „versprochen“ war.

Der Kurde war im Sommer 1993 für wenige Tage gezielt nach Deutschland eingereist, um mit Gewalt die Ehre seiner Familie zu retten. Der Mann habe seinen Rivalen und Cousin aufgesucht und ohne Vorwarnung das Feuer auf ihn eröffnet, hieß es. Strafmildernd beurteilte das Gericht den „ethnologischen“ Hintergrund der Tat. Die Sippen des Opfers und des Angeklagten haben sich nach Angaben der Prozeßbeteiligten unterdessen wieder versöhnt. dpa

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