Frau Merkel spricht sich aus bei Udo Walz: "Ich bin doch nicht die Pauli"
Die Bundeskanzlerin hat bei der Einweihung der Osloer Oper freizügig Dekoltée gezeigt. Ob das gut war? Zeit für ein Gespräch mit dem Friseur ihres Vertrauens. Mitgehört hat ALBERT HEFELE
E s soll Leute geben, die unserer Kanzlerin nahezu absprechen, eine Frau zu sein. Wegen fehlendem Nachwuchs und burschikoser Ausstrahlung. Das war einmal, denn unsere Kanzlerin kann auch anders. Ganz anders! Petrolfarbener Boleroschal, Pömps, Handtasche und ein Dekolleté von Sophia Lorenschen Ausmaßen! Anlässlich der Eröffnung der neuen Osloer Nationaloper hat sie ihren Kritikern endgültig den oben erwähnten Zahn gezogen und gezeigt, wo der Hammer hängt.
Udo (schelmisch mit dem Ondulierholz winkend): Hallooo, hallooo, da ischt sie ja!
Angela (wütend ein Journal schüttelnd): Dekoltéee, Dekoltéee - nischt als Dekoltéee!
Udo (weiterhin schelmisch): Horch: kilomederweis ich geh - fier ein scheenes Dekoltéee!
Angela (schnippisch): Sehr, sehr lustig, lieber Udo. Aba von sowatt hast du ja wohl nich die jeringste Ahnung. Aber nicht die allerjeringste.
Udo (hehr): Auch ich hadde ein Müdderlein. Ond wenn ich auch den Damen gägenieber ädwas zurückhaldend ben: Eine gut gefüllte Auslage weiß ich sähr wohl zu schätzen.
Angela (abgelenkt): Na jut. Meinetwejen. Mir jedenfalls jeht diese Titten- äh - Oberweitendiskussion jewaltig uffn Zeiger.
Udo (schon wieder reimend): Am liebstän megn die Leite eine große Oberweite
Angela (schon wieder das Journal schüttelnd): Ehmt! Da zeigt man einmal, was man hat, wird man schon ann Pranger jenagelt! Da lies!
Udo (ordentlich zitierend): Angela Merkel findet die neue Rentenerhöhung nicht iiberzogen.
Angela (ärgerlich): Det nicht. Weiter unten.
Udo (listig schmunzelnd): Au ja, desch ischt guud: Angela Merkel, die Britneee Schbiiiiers der Weltpolitik!
Angela (erregt): Die zeig ich an. Die mach ich fertig!
Udo (sie beschwichtigend tätschelnd): Abr warromm denn? Des isch doch toll! Eine Frau im Wandl. Von dr grauen Maus zom Schmädderleng!
Angela (großäugig): Graue Maus?
Udo (schnell weiter): Endlich hascht du kapiert, dass auch en dr Polidik die Waffen einer Frau zäählän!
Angela (Nasenlöcher hoch): Waffen einer Frau hab ick nich nötig. Bin doch nich die Pauli.
Udo (subversiv): Pauli oder nicht: Hascht du die Schtielaugen vom Norwägerpräsident gesehn? Der frisst dir aus dr Hand!
Angela (irgendwie doch geschmeichelt): Meinste?
Udo (schnell nachsetzend): Ja freilich. Da kann die Kondoliisaaa einpackän, des dirre Huuuhn. Etzt bischt du dran!
Angela (lauschend): Dran bleiben? Wie meinste ndett?
Udo (alt 68erisch): Von der Pauli lernen, heißt siegen.
Angela (misstrauisch): Wat denn, wie denn Fotos? Solche Fotos? Kommt ja gar nicht in die Tüte.
Udo (äußerst listig): Auch dann nicht, wenn du dir des Gsicht vom Beck-Volker vorschdellscht?
Angela (plötzlich heiter): Hi, hi, hi. Det hätte schon was
Udo (prustend): Oder vom Scheiiible.
Angela (sachte die Schenkel klopfend): Der kippt aus seinem Wägelchen!
Udo (ausgelassen): Huhuhu - oder Ursuuulaaa von dr Lejiiien!
Angela (Beine in die Luft): Jenauuuuu!
Udo (völlig außer sich): Oodr vom Sauer!!!
Angela (plötzlich nüchtern): Ja, ja, is gut jetzt. Wie siehts eijentlich mit Haareschneidn aus?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag