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Frankreich atmet aufSarko-Sohn macht Rückzieher

Jean Sarkozy, Student und Sohn von Frankreichs Staatschef Nicolas, wollte für die Leitung des Geschäftsviertel EPAD kandidieren. Nun gibt er auf. Die politische Klasse ist erleichtert.

Will erstmal doch nicht Chef werden: Jean Sarkozy. Bild: dpa

PARIS taz | Der Sohn des französischen Staatspräsidenten macht einen Rückzieher. Der 23jährige Student, Jean Sarkozy, hat am Donnerstag Abend in den Hauptnachrichten von dem Fernsehsender France 2 erklärt, daß er darauf verzichtet, das EPAD zu leiten. In dem am Westrand von Paris gelegenen größten Geschäftsviertel von ganz Europa haben die französischen Konzerne ihre Hauptsitze. Und arbeiten mehr als einhunderttausend Menschen. Das Gremium verwaltet La Défense.

Die Kandidatur des Sohnes des Staatspräsidenten hatte in der französischen Opposition und bei AnwohnerInnen des Geschäftsviertels jede Menge Empörung ausgelöst. Von Vetternwirtschaft im Hause Sarkozy war die Rede. Und von mangelnder Vorbereitung des Sohnes. Während der ursprünglich für Donnerstag vormittag geplanten Wahl von Sarkozy junior an die Spitze des EPAD sollte auch eine Gegendemonstration von dem Kollektiv "Sauvons les riches" - Rettet die Reichen - stattfinden.

Die politische Klasse Frankreichs zeigt sich erleichtert über den Rückzieher. In der von dem Vater Sarkozy gegründeten rechten Regierungspartei UMP hatten SpitzenpolitikerInnen bis zuletzt den Sohn, der erst im zweiten Jahr Jura studiert, als "brilliant" und als für den Posten geeignet bezeichnet. Dieselben Politiker loben jetzt den Verzicht auf Jean Sarkozy als "weise".

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