Fragestunde zu Thilo Sarazzin: Interview mit einer Bestie?
Auch seine Stelle als Bundesbanker kann Thilo Sarrazin nicht vergessen machen, was er als Berliner Finanzsenator hat erleiden müssen. Alles über den "Dieter Bohlen der Finanzpolitik".
Gut, der Posten des Senators für die gigantischen Haushaltslöcher der erzbrankrotten Hauptstadt ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Das hätte Thilo Sarrazin (64) noch ertragen, wenn wenigstens die Einwohnerschaft von Berlin ein nettes, produktives und diszipliniertes Völkchen wäre!
Aber nein, jeder einzelne dieser Dummköpfe ist mit fast 20.000 Euro verschuldet! In Lettre International nun war zu lesen, was dieses Berlin selbst aus dem aufrechtesten Sozialdemokraten machen kann - einen unbestechlichen Beobachter nämlich, der eins und eins zusammenzählen, das dann auch aussprechen kann und dafür von aller Welt in Schutz genommen wird. Gegen Cem Özdemir und andere migrationsselige Sensibelchen, die nun einen barbarischen "Vernichtungsfeldzug" (Hans-Olaf Henkel) gegen Sarrazin angezettelt haben.
Zur Erinnerung: Sarrazin stellte fest, die Stadt sei "nicht elitär aufgestellt, sondern in ihrer Gesinnung eher plebejisch und kleinbürgerlich", belastet vor allem von "der 68er-Tradition und dem Westberliner Schlampfaktor". Aber nicht nur Plebejer, Kleinbürger, 68er und Schlampen bekamen ihr Fett weg - sondern auch die ungewaschene und integrationsresistente Durchschnittsarabertürkenlibanesenmafia, tätig vor allem im "Obst- und Gemüsehandel" (so Sarrazin). Ganz Deutschland stellt sich in diesem Zusammenhang nun ein paar wichtige Fragen. taz zwei beantwortet sie.
Was bedeutet "Sarrazin"?
Laut Namenslexikon: "Der im Land der Sarazenen (Berlin-Neukölln) geweilt hat.
Ist Sarrazin eine Bestie?
Kaum. Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) muss es wissen und sagt: "Also, ich fand das Interview mit Herrn Sarrazin kein Interview mit einer Bestie."
Könnte es dann sein, dass er einfach ein Trottel …
Nein! Als Vorstand der Deutschen Bundesbank ist er für so komplizierte Sachen wie Risikocontrolling und den Bargeldumlauf zuständig, kennt sich also aus mit Obst und Gemüse.
Darf man als Bundesbanker so etwas sagen?
Eben nicht. Gerade als Banker ist man besonders hohen moralischen und ethischen Maßstäben verpflichtet, ähnlich wie der Bundespräsident oder Günther Jauch.
Hat er nicht irgendwo auch recht?
Irgendwo schon. Beispielsweise mit dem Satz, die Kosovaren hätten das Kosovo durch eine höhere Geburtenrate erobert. Mit dieser, seit Adam und Eva verbreiteten, äußerst fiesen Methode haben auch einst die Deutschen Deutschland erobert. Schon vergessen?
Will er nur Wind machen?
Nein, hat er gar nicht nötig, der ist so. Berliner kennen Sarrazin wegen seiner "Hammersprüche" (Bild) längst als eine Art Dieter Bohlen der Finanzpolitik.
Warum will ihn ausgerechnet seine eigene Partei, die SPD, jetzt ausschließen?
Ein erfolgreicher Sozialdemokrat, in einer Top-Spitzen-Position gar, der muss weg da! Denn sind wir nicht alle gleich, Genossen? Und war das mit der Basis abgesprochen? Immerhin, von einem Linksruck ist Sarrazin weit entfernt.
Wird Sarrazin gemobbt?
Mit Sicherheit, und zwar von seinem neidzerfressenen Chef, dem weitgehend unbekannten Bundesbankpräsidenten Axel Weber. Ja, Axel Weber.
Wie kommt er aus dieser Nummer wieder raus?
Wie immer, indem er sich nach einer Weile in die nächste Nummer stürzt.
Was sollte Sarrazin jetzt tun?
Sich um Risikocontrolling und den Bargeldumlauf kümmern. Vor allem um den Bargeldumlauf.
Eine letzte Frage: Was bloß sind "Unterschichtgeburten"?
Reine Kopfgeburten.
Autoren: FRA, DAZ
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