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Fragen rund um den Ehec-ErregerDiagnose, Schutz, Risiken

Was sind Symptome für Ehec? Gibt es eine wirksame Therapie gegen den Erreger? Wie kann man sich schützen? Die taz beantwortet die wichtigsten Fragen.

Stuhlproben im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf werden auf Ehec untersucht. Bild: reuters

Wie können Betroffene eine Infektion mit Ehec-Bakterien bemerken?

Die meisten Erkrankungen führen laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) zu unblutigem, meist wässrigem Durchfall. Begleitsymptome seien Übelkeit, Erbrechen, seltener Fieber. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten verlaufe die Krankheit schwerer: Sie bekämen krampfartige Bauchschmerzen, blutigen Stuhl und teilweise Fieber.

Was ist die größte Gefahr durch Ehec?

Etwa 5 bis 10 Prozent der Infizierten mit Symptomen leiden laut RKI am hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS): Nierenversagen, Blutarmut, einer Verminderung der Zahl der Blutplättchen. Im Schnitt würden zwei Prozent der Patienten in der Akutphase dieses Syndroms sterben.

Wie lässt sich Ehec behandeln?

Wer blutigen Durchfall hat, sollte sofort zum Arzt gehen, rät das RKI. Von Antibiotika rät das RKI ab. Sie könnten die Bakterienausscheidung verlängern und dazu führen, dass noch mehr Gifte gebildet werden.

Wo kommt Ehec her?

Hauptinfektionsquelle für den Menschen seien Wiederkäuer, berichtet das RKI. Vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch wilde Tiere wie Rehe und Hirsche. Das bundeseigene Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit hat in 29 bis 82 Prozent der für eine Studie untersuchten Rinder von vier Betrieben Ehec oder ähnliche Bakterien nachgewiesen. Für die Tiere ist das kein Problem. Wenn ihr Darminhalt etwa bei falscher Schlachtung aber aufs Fleisch läuft, könnten sich Menschen beim Essen anstecken. Möglich ist auch, dass Bauern beim Düngen mit Viehmist Fehler machen und die Ernte verschmutzen.

Wie kann man sich vor Ehec-Infektionen über Lebensmittel schützen?

Den besten Schutz bietet zehn Minuten langes Erhitzen der Nahrungsmittel auf mindestens 70 Grad. Flächen und Gegenstände - zum Beispiel Arbeitsplatten oder Messer - sollten nach Kontakt mit rohem Fleisch, Verpackungen oder Tauwasser sofort gründlich gereinigt und abgetrocknet werden, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Das gilt auch für die Hände.

Reicht es, kontaminiertes Gemüse zu waschen?

"Waschen reduziert die Keimlast, aber das allein reicht nicht", sagt Professor Lothar Wieler vom Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen der Freien Universität Berlin. Also keinen Blattsalat mehr essen, den man ja nicht abkochen kann? "Wenn man Sorge hat, sollte man das derzeit nicht tun", antwortet Wieler.

Gibt es besondere Hinweise für Kinder, ältere Menschen und Schwangere?

Ja. Menschen dieser Risikogruppen sollten laut RKI auf Lebensmittel tierischer Herkunft verzichten, die weder erhitzt noch auf eine andere, Bakterien abtötende Weise behandelt werden können. Das trifft zum Beispiel auf frische Mettwurst oder Rohmilchkäse zu.

Sind Ehec-Erkrankungen etwas Neues?

Nein. Im Jahr 2010 meldete das RKI zwei Todesfälle. Jedes Jahr werden zwischen 925 und 1.183 Ehec-Erkrankungen aktenkundig. Anders als derzeit sind aber meistens Kinder betroffen und die Krankheitsverläufe sind lange nicht so dramatisch.

Wofür steht die Abkürzung Ehec überhaupt?

Das steht für: Enterohämorrhagische Escherichia coli.

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