■ Fragebogenaktion: Die Bonner kommen
„Wenn dann die Bonner kommen...“, so etwa beginnen bei schulpolitischen Debatten in Berlin verbale Störmanöver. In Nordrhein-Westfalen gehen die meisten Schüler nach vier Jahren auf weiterführende Schulen. Was passiert mit ihnen im anders strukturierten Berliner Schulsystem? Die Senatsverwaltung will endlich Klarheit in die Sache bringen und plant eine Fragebogenaktion, um genau zu ermitteln, wie viele SchülerInnen aus welchen Schulen und mit welcher Sprachenkombination beim Regierungsumzug zu erwarten sind. „Wir werden dann individuelle Lösungen finden. Es wird auf keinen Fall eine grundsätzliche Durchbrechung der Berliner Schulstruktur geben“, sagt Senatorin Stahmer. Sybille Volkholz von den Grünen hält diese Diskussion ohnehin für eine Schimäre, parteitaktisch von der CDU inszeniert. Diese sträubt sich, besteht auf dem Status eines vollgültigen Arguments. Marion Kittelmann: „Die Frage ist nicht: Wie viele Bonner kommen überhaupt, sondern: Wie viele Bonner kommen nicht?“ Nicht wenige Beamte würden sich, abgeschreckt von der leistungsnivellierenden Berliner Schulstruktur, zum Pendeln entschließen und auf einen festen Wohnsitz in Berlin verzichten. „Sie können keinem Kind verständlich machen, daß es von einem Gymnasium in eine Grundschule zurückgestuft wird.“
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