Förderung digitaler Kompetenzen: Programmieren für Grundschüler
Während in Großbritannien Programmieren ein Pflichtfach ist, besteht in deutschen Grundschulen Handlungsbedarf. Die Internetbotschafterin will das ändern.
![](https://taz.de/picture/75883/14/joostwillprogrammieren.jpg)
OSNABRÜCK dpa | Die Internetbotschafterin der Bundesregierung, Gesche Joost, fordert die Vermittlung von Programmier-Kenntnissen bereits im Grundschulalter. Sonst drohten die deutschen Schüler international ins Hintertreffen zu geraten, sagte Joost der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Sie habe festgestellt, „dass in anderen Ländern mehr für die digitale Bildung getan wird“, sagte die der SPD angehörede Professorin für Designforschung, die das Bundeswirtschaftsministerium in digitalen Fragen berät.
In Großbritannien etwa ist Programmieren in Grundschulen seit diesem Schuljahr verpflichtend. Deutschland zeige sich in der Diskussion zu zurückhaltend und abwartend, meinte Joost. Dabei gebe es akuten Handlungsbedarf. „Selbst wenn wir jetzt ein Konzept schreiben, würde die Umsetzung noch Jahre dauern. Wir müssen heute anfangen, die bestehenden Initiativen auszubauen und in die Fläche zu bringen.“
Es sei nicht zwingend notwendig, dafür ein eigenes Schulfach einzurichten, sagte Joost. Digitale Kompetenzen müssten vielmehr in den bestehenden Fächern integrativ vermittelt werden. „Neue Formen des digitalen Recherchierens, des Programmierens oder der Mediengestaltung sollten in der Schule vermittelt werden“, denn kaum ein Beruf komme noch ohne digitale Kenntnisse aus.
Nach der im November vorstellten ICILS-Studie, die Kenntnisse von 12- bis 13-Jährigen in 24 Staaten vergleicht, liegen Achtklässler in Deutschland mit ihren Computer-Kompetenzen im internationalen Mittelfeld. Jedoch gibt es weit weniger Spitzenschüler als in vielen anderen Industrienationen.
Deutlich stärker als in vielen anderen Ländern sind in Deutschland die Fähigkeiten der Schüler im Umgang mit neuen Medien von ihrer sozialen Herkunft abhängig.
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