Flutkatastrophe in Deutschland: Zwei weitere Tote im Kreis Ahrweiler
Die Zahl der Menschen, die bei dem Hochwasser vor zwei Wochen ums Leben gekommen sind, steigt in Rheinland-Pfalz auf 134. In NRW wird niemand mehr vermisst.
Die Zahl der Verletzten lag nach Angaben des Sprechers bei mehr als 766. In dem Katastrophengebiet waren laut Behörden auch am Mittwoch weiter tausende Helfer im Einsatz. Schwerpunkte lagen unter anderem auf der Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und Essen, der Beseitigung von Müll und Trümmern sowie Reparaturen an der zerstörten Infrastruktur. In ersten Gemeinden können die akuten Noteinsätze laut Einsatzleitung inzwischen beendet werden.
In NRW hingegen werden keine Menschen mehr vermisst. Das sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf in einer Sitzung des Landtagsinnenausschusses. Bei dem verheerenden Hochwasser starben in der vorvergangenen Woche demnach in Nordrhein-Westfalen insgesamt 47 Menschen, darunter vier Retter der Feuerwehr. Im Katastrophengebiet seien weiterhin weit mehr als 3.000 Helfer verschiedener Organisationen im Einsatz, so Reul.
In den zerstörten Gebieten waren laut Lagebericht des Ministers trotz fortschreitender Reparatur- und Räumarbeiten weiter 5.000 bis 6.000 Menschen ohne funktionierende Stromversorgung, auch die reguläre Trinkwasserversorgung konnte teilweise noch nicht wieder hergestellt werden. Wegen der Zerstörungen durch das Wasser waren ferner noch tausende Mobiltelefonnummern und Festnetzanschlüsse nicht erreichbar. Reul warb um Verständnis. Die noch bestehenden Probleme etwa bei der Stromversorgung ließen sich schwer beheben.
Innenminister Reul verteidigt das Warnsystem
Reul gab in der Sondersitzung des Düsseldorfer Innenausschusses zugleich Details zu den Todesumständen der Hochwasseropfer in seinem Bundesland bekannt. Demnach wurden 23 Menschen im Freien vom Wasser mitgerissen, 23 starben in Wohnhäusern oder Kellern. Bei einem Toten waren die näheren Umstände noch unbekannt.
Der Innenminister betonte zugleich erneut die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung der Ereignisse und sämtlicher Strukturen im Katastrophenschutz. Bei 47 Toten könne schlichtweg „nicht alles richtig gelaufen“ sein, auch wenn es sich um die „größte Naturkatastrophe in der Geschichte unseres Landes“ gehandelt habe. Zugleich verteidigte er die generelle föderale und lokale Organisation des Katastrophenschutzes in Deutschland.
Auch das Warnsystem nahm Reul in Schutz. Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen hätten allein während der kritischen akuten Katastrophenzeit zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen 41 Warnmeldungen herausgegeben, darunter neun der allerhöchsten Kategorie. Diese seien auch per Warn-Apps verschickt worden. Bei Wettergefahren seien Warnungen für einen bestimmten Ort unter anderem aber oft erst eine Stunde vorher möglich, fügte er an.
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