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Flugverbot über Bosnien

■ UNO-Weltsicherheitsrat droht aber noch nicht mit einer militärischen Durchsetzung

New York (dpa/taz) — Der Weltsicherheitsrat hat gestern abend über Bosnien- Herzegowina ein Flugverbot für Militärmaschinen verhängt. Mit 14 Jastimmen bei einer Enthaltung (China) wurde beschlossen, allen Militärflugzeugen mit Ausnahme der UNO-Maschinen und der zu ihrer Unterstützung eingesetzten Flugzeuge den Luftraum zu sperren. Damit wird ein Beschluß unterstützt, den die Regierung in Sarajevo und die Londoner Jugoslawien-Konferenz gefaßt hatten. Hintergrund der Resolution ist der dauernde Einsatz von serbischen Militärflugzeugen gegen bosnische Stellungen.

Die von der US-Regierung zunächst angestrebte Drohung einer militärischen Durchsetzung des Verbots steht wegen des Widerstands anderer Mitgliedsstaaten im Rat noch nicht in der Resolution. Statt dessen wurde eine warnende Formulierung gewählt, nach der der Sicherheitsrat bei Verstößen gegen das Verbot „dringend weitere Maßnahmen erörtern wird, um das Verbot durchzusetzen“. Die UNO-Truppen sollen die Einhaltung des Flugverbots „beobachten“, hieß es in der Resolution, wenn notwendig auch durch die Plazierung von Beobachtern auf den Flughäfen im ehemaligen Jugoslawien. Die USA hatten angeboten, ein Flugverbot über Bosnien-Herzegowina durch ihre Maschinen überwachen zu lassen.

Siehe auch Seite 8

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