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Flüchtlingsboot vor Jemen gekentertTodesroute Rotes Meer

Mindestens 49 Menschen kommen beim Kentern eines Flüchtlingsbootes vor Jemens Küste ums Leben. Die Flüchtenden kamen aus Äthiopien und Somalia.

Obock, Dschibuti: An der Meerenge von Bab el Mandeb versuchen äthiopische Mi­gran­t:in­nen über das Rote Meer nach Jemen zu gelangen (Archivaufnahme) Foto: Jörg Böthling/imago

Sanaa/Dubai dpa/afp | Nach dem Kentern eines Migrantenbootes mit rund 260 Insassen vor Jemens Küste sind nach UN-Angaben Dutzende Menschen gestorben. Die Migrationsorganisation der Vereinten Nationen (IOM) teilte am Dienstag mit, dass 49 Migranten ums Leben gekommen seien. Darunter sollen auch sechs Kinder gewesen sein. 140 weitere Personen würden vermisst. Es seien 71 Überlebende gezählt worden, hieß es. Das Unglück trug sich demnach am Montag zu.

Nach Angaben von Überlebenden hatte das Boot in der Nacht zu Sonntag in Somalia abgelegt. Es sollen 115 somalische Staatsangehörige und 145 Äthiopier an Bord gewesen sein.

Jedes Jahr machen sich zehntausende Menschen auf der Flucht vor Konflikten, Naturkatastrophen und wirtschaftlicher Not vom Horn von Afrika aus auf den Weg durch das Rote Meer, um ein besseres Leben in Saudi-Arabien oder anderen Golfstaaten zu finden. Im April sanken vor der Küste Dschibutis innerhalb zweier Wochen zwei Boote, dutzende Menschen starben.

Von 2014 bis 2023 sind laut IOM auf dieser Migrationsroute 1.350 Menschen ums Leben gekommen. Die UN-Behörde erklärte im vergangenen Monat, dass sich die Zahl der im Jemen ankommenden Migranten trotz der vielen Gefahren der Route „von 2021 bis 2023 verdreifacht hat und von etwa 27.000 auf über 90.000 gestiegen ist“.

Bei ihrer Ankunft im Jemen sehen sich die Migranten häufig weiteren Gefahren ausgesetzt; in dem Land herrscht seit einem Jahrzehnt Bürgerkrieg. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte saudi-arabischen Grenzschützern vergangenes Jahr vorgeworfen, „mindestens hundert“ Äthiopier getötet zu haben, die zwischen März 2022 und Juni 2023 versucht hatten, vom Jemen aus in das Königreich einzureisen. Riad wies die Vorwürfe als „unbegründet“ zurück.

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